Sternenfaust - 016 - Die Macht der Shisheni
geplant sein mit dem Wissen der Regierung. Sie haben Raumfahrt und sind wahrscheinlich intelligent genug, die Funktion unserer Raumschiffe herauszufinden. Vielleicht wollen sie uns hier auf dem Planeten behalten, um die L-1 zu kapern. – Und du bist ein misstrauisches Biest, Dana , schalt sie sich. Aber lieber etwas zu viel Misstrauen als zu wenig. Bedenke, dass du sterblich bist!
Als Shesha’a für einen Moment den Raum verließ, schaltete Frost ihren Translator aus und gab den anderen ein Zeichen, das ebenfalls zu tun.
»Was halten Sie von all dem hier?«, fragte sie und nickte der Botschafterin zu. »Meinen es die Shisheni nach Ihrer Einschätzung ehrlich?«
»Ich habe bis jetzt keine Anzeichen für das Gegenteil erkennen können, Captain«, antwortete Chang etwas überrascht. »Sie etwa?«
Frost schüttelte den Kopf. »Nicht direkt. Aber ihre Aufforderung, uns bei ihnen auszuruhen, hat mich misstrauisch gemacht. Es kann harmlos sein, es könnte aber auch eine Falle sein … Bruder William?«
»Ich … ich denke, dass uns von den Shisheni keine Gefahr droht«, sagte der Christophorer zögerlich. »Sie sind sehr direkt, aber sie haben auch einen starken Ehrenkodex, wie ich glaube. Zumindest unsere Gastgeberin wird nicht gegen die Interessen ihrer Herrscherin handeln, und die scheint uns aufrichtig wohl gesonnen zu sein.«
»Olafsson?«
Der Marine tätschelte seinen Nadler, den er ebenso wie seine Leute immer noch griffbereit in der Hand hielt: »Zwar stimme ich Bruder Williams Einschätzung zu, Ma’am, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass unsere Gastgeberin uns nicht nur betreuen, sondern mit Sicherheit auch überwachen soll bis hin zum Ausspionieren.«
Ein intensives Wispern von Schuppen lenkte ihre Aufmerksamkeit zu einer Tür, in deren Rahmen plötzlich Shesha’a stand.
»Nattirrlichchchch auchchch dasssssss«, sagte sie in schwer akzentuiertem, aber gut verständlichen Solar, und den Menschen klappten die Kinnladen nach unten. »Wirrdettt ihhhhrr andersssssss chchandellln an unssssrer Schschschschtell?«
» Sie verstehen uns? «, entfuhr es Frost entgeistert, und ein Teil von ihr registrierte, dass ihre Stimme einen eindeutig piepsigen schrillen Klang hatte. »Ohne Translator?«
»Jjjjaaaahhh. Abberrrr schschschallten Sssssie ihn wiederrr ein, damit essss keine Missssssverschschtendnissssse gibt.«
»Heiliges Gauss-Geschütz!«, entfuhr es David Stein, nachdem er das Gerät wieder eingeschalten hatte. »So was habe ich noch nicht erlebt! Wieso sprechen Sie unsere Sprache ohne Translator?«
Shesha’as Schuppen wisperten lauter. »Ich habe zugehört«, erklärte sie. »Eure Sprache ist nicht schwer, nur für unsere Zungen schwer auszusprechen.«
»Elite, hm?«, knurrte Olafsson und war sich nicht sicher, was er von dieser erstaunlichen Fähigkeit der Shisheni halten sollte.
»Ich bitte um Entschuldigung, Shesha’a, aber …«
Die Shisheni unterbrach Frost. »Sie sind Soldatin, Dana Frost. Sie müssen so handeln und immer wachsam sein, denn Sie tragen die Verantwortung für viele. Wir verstehen das. Ich versichere Ihnen, dass die Herrscherin aufrichtig zu Ihnen ist. Aber …« Sie zögerte kurz und fuhr dann fort: »Es hat im Rat Stimmen gegen die Kotaktaufnahme mit Ihnen gegeben. Das ist der dritte Grund, weshalb die Herrscherin Ihnen mit meiner Person eine Kriegerin an die Seite gestellt hat.«
»Befürchten Sie – Ausschreitungen?«, fragte der Captain alarmiert.
»Nein. Niemand würde es wagen, Gäste der Herrscherin anzugreifen. Es ist nur eine unmissverständliche Demonstration, dass Sie alle unter ihrem persönlichen Schutz stehen.«
Das Eintreten eines Physischen Helfers unterbrach sie, der Shesha’a einen Berichtspeicher reichte. Sie nahm ihn, warf einen Blick darauf und reichte ihn an Dana Frost weiter.
»Dies sind die Daten, die Sie gewünscht haben über die J’ebeem und ihre Aktivitäten.«
Frost sah auf das Display und stellte fest, dass die Daten in Solar übersetzt waren. Nach dem, was sie dort las, hatten die J’ebeem bis jetzt 31 Kampfschiffe in dem System versammelt, das die Shisheni Sessa nannten und zogen dort auch Transporter und Frachtschiffe zusammen. Das deutete darauf hin, dass die J’ebeem tatsächlich vorhatten, das Gredi-System anzugreifen, zu besetzen und die Bodenschätze auszubeuten. Das musste sofort die Regierung erfahren. Frost entschuldigte sich, ging zum Ende des Zimmers und rief über ihren
Weitere Kostenlose Bücher