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Sternenfaust - 086 - Vermisst

Sternenfaust - 086 - Vermisst

Titel: Sternenfaust - 086 - Vermisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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brauchen. Brekken Dabruun war für Frost ein wirklich guter Freund geworden, und der Gedanke, dass er vielleicht oder sogar wahrscheinlich tot war, erfüllte sie mit einem tiefen Bedauern.
    »Was bei allen Göttern im Universum mag da wohl passiert sein?«, rätselte sie schließlich halblaut, und hoffte, dass der Inhalt des Speicherkerns ihnen darüber Aufschluss geben konnte.
    Dieser Gedanke ging offenbar auch Chip Barus durch den Kopf. »Ich nehme mal an, das wird der Speicherkern uns verraten, sobald unsere Ingenieure den knacken können. Und je nach dem Ergebnis, erübrigt sich wahrscheinlich die Suche nach Überlebenden.«
    »Außenteam, kommen Sie zurück, sobald Sie den Speicherkern geborgen haben«, ordnete Frost an und unterbrach die Verbindung.
    »Das würde ich so nicht sagen«, beantwortete van Deyk gerade Barus’ Bemerkung.
    Auch sein Verhältnis zu Siron Talas war zum Ende der Expedition hin stark abgekühlt, um nicht zu sagen ausgesprochen frostig, beinahe feindselig geworden. Trotzdem registrierte Dana Frost jetzt einen Unterton in seiner Stimme, der deutlich machte, dass diese Animosität zumindest keinen Einfluss auf van Deyks Meinung über einen Rettungsversuch hatte.
    »So? Und wie würden Sie es formulieren?«
    »Das ist keine Frage der Formulierung, Barus, sondern eine der Politik und der Diplomatie. Die J’ebeem sind immer noch unsere Verbündeten, deshalb ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir nach Überlebenden suchen.«
    Barus warf ihm einen undefinierbaren Blick zu. »Also, ich sehe darin absolut keine Selbstverständlichkeit. Glauben Sie im Ernst, die J’ebeem würden im umgekehrten Fall nach Überlebenden von uns suchen?«
    »Wenn es sich um die MOND VON KANASH handelte, würden sie das mit Sicherheit tun, Captain Barus«, wandte Dana ein. »Sie haben meines Wissens Siron Talas, den Kommandanten der MOND, nie kennengelernt, deshalb müssen Sie jetzt unser Wort dafür nehmen, dass er ganz sicher nach Überlebenden suchen würde.«
    »Auch wenn er von seiner Regierung einen so geheimen Auftrag hätte wie wir?« Barus’ Stimme klang nach wie vor skeptisch. »Das glaube ich kaum!«
    »In dem Punkt unterschätzen Sie Kommandant Talas gewaltig. Er hat schon bei unserer ersten Begegnung immer nach dem gehandelt, was er für das Vernünftigste hielt und sich einen Dreck darum geschert, ob das im Interesse des Triumvirats war. Er hat für seine diesbezüglichen Überzeugungen sogar persönliche Nachteile in Kauf genommen. Doch ob es sich bei den Verschollenen um die Crew von Siron Talas oder die irgendeines anderen J’ebeem-Kommandanten handelt, ist völlig irrelevant«, stellte Frost nachdrücklich klar, um nicht den Verdacht zu erwecken, persönliche Gründe für ihre Haltung zu haben. »Ich möchte noch Folgendes zu bedenken geben: Falls es Überlebende gibt und wir sie finden, können die Solaren Welten mit dieser Rettungsaktion beim Triumvirat punkten, was unserer Regierung möglicherweise bei den nächsten Verhandlungen mit den Triumvirn ein Druckmittel in die Hand gibt, besagte Verhandlungen zumindest bis zu einem gewissen Grad nach ihren Vorstellungen lenken zu können. Das Reich von Ebeem ist mit Abstand das größte in unserer Nachbarschaft, wir können uns nicht leisten, es uns zum Feind zu machen.«
    »Da die Möglichkeit besteht«, fügte van Deyk hinzu, ehe Barus etwas sagen konnte, »dass die J’ebeem entweder alle getötet wurden oder das System bereits verlassen haben, können wir gewisse Entscheidungen hinsichtlich des weiteren Verfahrens mit ihnen ohnehin erst treffen, falls wir Überlebende gefunden haben. Sollte das der Fall und wir aus welchen Gründen auch immer nicht in der Lage oder willens sein, sie an Bord zu nehmen, so gibt es auch die Option, ihre Regierung nach unserer Rückkehr darüber zu informieren, wo sie sich befinden und es dann dem Triumvirat zu überlassen, ob sie eine Rettungsmission starten. In jedem Fall können wir aber nachsehen, ob sie medizinische Hilfe brauchen oder Vorräte, die wir entbehren können.«
    »Eine weitere Option wäre«, wandte Bruder William jetzt ein, »dass wir sie auf den fünften Planeten bringen, wo sie sicher sein dürften, bis Rettung kommt, da der von den Dronte verlassen wurde. Mit den dort noch vorhandenen Ressourcen können sie unbegrenzt überleben. Zumindest so lange, bis die Dronte zurückkehren. Falls sie denn beabsichtigen zurückzukehren, wonach es im Moment nicht aussieht. Aber ich stimme Captain Frost

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