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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Isotopenanomalien unter der Kruste von Kithrup betrifft, so kann ich Ihnen noch folgen. Was aber die Subduktionsschicht angeht...«
    »Eine Subduktionszone ist die Grenze zwischen zwei Krustenplatten, wo sich die eine unter die andere schiebt«, unterbrach Charlie.
    Creideiki hatte Lust, seine Würde für einen Augenblick zu vergessen und den Schimpansen zu beschimpfen. »Soviel verstehe ich schon noch von Planetologie, Doktor Dart.« Er sprach mit großer Sorgfalt. »Und ich bin froh, daß unsere Position in der Nähe einer dieser Plattengrenzen Ihnen hat nützlich sein können. Sie müsssen jedoch verstehen, daß diese Auswahl des Landeplatzes auf taktischen Erwägungen basierte. Wir brauchen sowohl die Metalle als auch die Tarnung, die uns diese ›Korallenhügel‹ bieten. Wir sind hier gelandet, um uns zu verstecken und um unser Schiff zu reparieren. Solange sich über uns feindliche Kreuzer befinden, denke ich überhaupt nicht daran, Expeditionen zu anderen Teilen dieses Planeten zu gestatten, ja, ich muß sogar Ihren Antrag auf weitere Bohrungen an dieser Stelle zurückweisen. Das Risiko ist jetzt, da die Galactics hier sind, einfach zu groß.« Der Schimp runzelte die Stirn. Seine Hände begannen zu flattern. Noch ehe er die rechten Worte finden konnte, fuhr Creideiki fort.
    »Was sagt denn übrigens die Mikrozweigstelle des Schiffes über Kithrup? Enthält die Bibliothek nichts zu den Problemen, denen Sie sich gegenübersehen?«
    »Die Bibliothek!« schnaubte Dart. »Dieser Lügenhaufen! Dieser beschissene Sumpf von Fehlinformationen!« Charlies Stimme senkte sich zu einem Knurren. »Sie enthält nichts über die Anomalien! Die Metallhügel erwähnt sie nicht einmal! Die letzte Untersuchung wurde vor mehr als vierhundert Millionen Jahren vorgenommen, als man diesen Planeten als Reservat für die Karrank% ...« Der langgezogene Glottalverschlußlaut blieb Charlie buchstäblich im Halse stecken und drohte ihn zu erwürgen. Die Augen quollen ihm aus den Höhlen, und hustend trommelte er sich auf die Brust.
    Creideiki wandte sich an Brookida. »Stimmt das? Ist die Bibliothek tatsächlich so mangelhaft in ihren Auskünften über diesen Planeten?«
    »Ja.« Brookida nickte langsam. »Vierhundert Epochen sind in der Tatt eine lange Zeit. Wenn ein Planet zum Reservat erklärt wird, dann geschieht das gewöhnlich, weil man einer neuen Speziesss Gelegenheit geben will, sich zu einem Stadium der Präintelligenz zu entwickeln, in dem sie dann reif für das Liften sind, oder weil man einer alten Rasse, die zu vergreisen beginnt, einen ruhigen Ort-t für ihren Abstieg zur Verfügung stellen möchte. Planeten sperrt man, um sie entweder zu Kindergärten oder zu Altersheimen zu machen. Bei Kithrup-p scheint nun beidesss der Fall zu sein. Wir haben eine reife, halbintelligente Rasse entdeckt, die sich anscheinend entwickelt hat, nachdem die Bibliotheks -Eintragungen auf den letzten Stand gebracht worden waren. Außerdem gewährte man den... Karrank% ...« – auch Brookida hatte Schwierigkeiten mit diesem Namen – »... diesen Planeten als friedlichen Ort zum Sterben, und dazu haben sie ihn anscheinend auch benutzt-t. Anscheinend gibt es hier keine... Karrank%... mehr.«
    »Aber vierhundert Epochen ohne neuerliche Untersuchung?« Das war schwer vorstellbar.
    »Ja, gewöhnlich wird ein Planet sehr viel früher durch das Migrationsinstitut neu lizenziert. Aber Kithrup issst eine so eigenartige Welt... Nur wenige Spezies würden freiwillig hier leben wollen. Zudem gibt es nicht viele gute Zufahrtswege. Diese Raumregion ist hinsichtlich ihrer Gravitation äußerst seicht. Diesss ist einer der Gründe, weshalb wir hergekommen sind.«
    Charles Dart schnappte noch immer nach Luft. Dann trank er aus einem hohen Wasserglas. Während dieser kleinen Pause lag Creideiki still und dachte nach. Brookidas Argumenten zum Trotz, würde man Kithrup tatsächlich in einer Übervölkerten Galaxis, in der jedes Grundstück heiß umkämpft war, so lange brachliegen lassen.
    Das Migrationsinstitut war die einzige der locker organisierten galaktischen Bürokratien, die dem Bibliotheks-Institut an Macht und Einfluß gleichkam. Traditionell hielten sich alle Patronatslinien an seine Vorschriften hinsichtlich des Ökosphären-Managements. Wer sich anders verhielt, würde eine galaxisweite Katastrophe heraufbeschwören. Das Potential niederer Spezies, eines Tages zu Klienten und beizeiten auch zu Patronen zu werden, sorgte für einen machtvollen

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