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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Die Sicherheit der Menschheit steht auf dem Spiel, und da sind drastische Maßnahmen erforderlich.«

    Sar-Say hatte das Stadtgebiet von Boston nicht verlassen. Er befand sich vielmehr im Keller eines älteren Hauses in Cambridge, keine vier Häuserblocks von der Universität entfernt.
    »Also«, sagte Gus Heinz; er saß auf der Couch und sah dem kleinen Außerirdischen ins Gesicht. »Ich habe meinen Teil der Abmachung erfüllt. Und wann bekomme ich nun mein Geld?«
    »Sie bekommen, was ich Ihnen versprochen habe – und noch mehr –, sobald ich meine Heimat erreiche«, sagte Sar-Say. Dann tauchte er die Zunge in ein Glas mit kaltem Wasser, rollte sie zu einem Schlauch zusammen und saugte das kühle Nass an. Nach seinem mehrstündigen Abenteuer war er wie ausgedörrt.
    »Davon war auf Ihrem Zettel überhaupt nicht die Rede«, erwiderte Heinz ungehalten. »Sie sagten, Sie würden mir eine Milliarde Kredite geben, wenn ich Ihnen bei der Flucht behilflich wäre. Ich habe Ihnen geholfen. Also will ich jetzt auch mein Geld haben.«
    »Sie haben doch wohl nicht geglaubt, dass ich es in bar einstecken hätte?«, fragte Sar-Say und breitete die Arme in einer menschlichen Geste aus. Im Gegensatz zu seiner Rede am Vormittag war er wieder normal bekleidet … das heißt, nur mit dem Pelz. Mit der Geste verdeutlichte er, dass man einem nackten Mann nicht in die Tasche zu greifen vermochte.
    »Ich habe aber angenommen, dass Sie es kurzfristig beschaffen könnten«, sagte Heinz.
    »Wie denn? Glauben Sie etwa, dass man mich für meine Dienste bezahlt hätte?«
    »Wieso denn nicht?«, fragte der interstellare Importeur/ Exporteur. »Sie geben ihnen Information über die außerirdische Technologie, und man bezahlt Ihnen das, was die Informationen wert sind.«

    In diesem Moment kamen Sar-Say erste Zweifel am Gelingen seines Plans. Dieser Mensch war nicht sehr intelligent. Oder vielleicht beschränkte seine Intelligenz sich auch nur auf sein Geschäft und das Geldverdienen. Er schien kaum andere Interessen zu haben, außer vielleicht noch dem Flugball-Team der Boston Beans.
    »Es tut mir leid, Gus, aber ich war ihr Gefangener. Sie haben mir nichts für die wertvollen Informationen bezahlt, die ich ihnen gegeben habe, obwohl ich ihre Fragen ehrlich und ausführlich beantwortet habe.«
    »Dann war der Zettel also eine Lüge?«
    Sar-Say bemerkte, dass die Stimme des Menschen um eine Oktave gefallen war, wodurch er noch bedrohlicher wirkte. In seiner Eigenschaft als Außerirdischer hatte Sar-Say eine noch bessere Antenne für diese unbewussten Änderungen in der Stimme und im Gesicht als ihre Urheber. In der jahrelangen Gefangenschaft hatte er gelernt, Mimik und Gestik der Menschen zu deuten.
    »Überhaupt nicht«, erwiderte Sar-Say. »Ich garantiere Ihnen die Summe von einer Milliarde Krediten oder ihrem Gegenwert, sobald wir eine beliebige broanische Welt erreichen.«
    Heinz erhob sich zornig und hatte die Fäuste an den herabhängenden Armen so stark geballt, dass die Knöchel weiß hervortraten. »Dann bin ich dieses Risiko für nichts und wieder nichts eingegangen. Genauso wie die Leute, die ich für Ihre Flucht angeheuert hatte.«
    »Das ist nicht wahr. Bitte setzen Sie sich wieder und hören sich meinen Plan an, nach Hause zu kommen und Sie zu bezahlen. Ich werde Sie außerdem zu meinem menschlichen Ansprechpartner machen, wenn ich erst einmal zum Verwalter dieser Welt ernannt worden bin. Das wird Ihnen einen noch viel größeren Reichtum bescheren als eine lumpige Milliarde Kredite.«

    Als er ihm noch mehr Geld in Aussicht gestellt hatte, bemerkte Sar-Say, dass Heinz’ Gesichtsmuskeln sich entspannten und die Atmung sich wieder normalisierte.

    Nachdem er den großen, rundlichen Menschen wieder beruhigt hatte, erläuterte Sar-Say ihm den Plan, den er während der langen Monate der Gefangenschaft ausgearbeitet hatte.
    Am einfachsten wäre es gewesen, wenn Heinz ein Sternenschiff gechartert und wieder nach Klys’kra’t geflogen wäre, dessen Koordinaten Sar-Say sich eingeprägt hatte. Vermutlich gab es irgendwo ein Schiff mit einem Kapitän und einer Besatzung, die für das Versprechen einer späteren Belohnung empfänglich waren.
    Und das wären auch keine leeren Versprechungen. War Sar-Say erst einmal die Meisterschaft über die Erde zuerkannt worden, würde er über beinahe unendliche Ressourcen verfügen, um diejenigen zu belohnen, die ihm geholfen hatten. Wenn Gus Heinz die Herrschaft über das Generalgouvernement

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