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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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kniff die Lippen zusammen und streckte sich nach dem Weinglas. »Eigentlich habe ich nie richtig verstanden, worauf dieses Mentorenprogramm eigentlich hinauslaufen sollte. Mit einem Unternehmer hatte sie doch überhaupt nichts gemeinsam, sie hätte besser einen Mentor aus dem Kulturbereich bekommen sollen.«
    »Wie oft haben sie sich getroffen?«
    Diana nahm einen Schluck Wein. »Nur ein paarmal, soweit ich weiß.«
    Deutete Diana gerade an, dass jemand anderes möglicherweise mehr gewusst haben könnte– dass Rebecca jemand anderem mehr erzählt hatte?
    »Glaubst du, sie hat gelogen und ihn in Wirklichkeit öfter getroffen?«
    »Ich weiß nicht… Aber das war mein Gefühl, ja. Und Rebeccas Bruder ging es genauso.«
    Es lag eine Spannung in der Luft, die Alex nicht erklären konnte. Mit der Erwähnung von Valter Lund hatte er etwas in Gang gesetzt, das er jedoch nicht greifen konnte.
    »Valter Lund ist einmal in der Kirche gewesen und hat zugehört, als Rebecca im Chor sang«, fuhr Diana fort. »Wusstet ihr das?«
    Alex nickte. »Wir fanden das nicht weiter bemerkenswert. Valter Lund engagiert sich seit Jahren für seine Kirchengemeinde, und Rebecca sang in einem Kirchenchor. Wenn sie sich außerhalb der Universität treffen sollten, dann doch wohl da.«
    Diana stellte das Weinglas mit einem Knall auf den Tisch. »Warum sollten sie sich überhaupt außerhalb der Universität treffen? Das kapiere ich nicht.«
    »Vielleicht, um ihren Kontakt zu vertiefen?«, schlug Alex vor. »Eine Mentorenschaft gründet auf Vertrauen und Respekt. Da scheint es doch denkbar, dass Rebecca und Valter Lund auch privat miteinander umgingen, oder?«
    Aber nicht, dass sie ein gemeinsames Wochenende in Kopenhagen verbrachten.
    Sollte er ihr von der Reise erzählen?
    Er räusperte sich. »Weißt du«, fragte er zögerlich, »ob sie sich auch außerhalb von Stockholm getroffen haben?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Warum fragst du?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich versuche nur, mir ein Bild von ihrem Umgang zu machen. Hat er sie vielleicht zu Besuchen in seinen Firmen mitgenommen?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    Es machte Alex nachdenklich, dass Diana von der Reise nach Kopenhagen nichts wusste. Wie viel hielten seine eigenen Kinder vor ihm geheim? Der Sohn, der mehrere Jahre in Südamerika gelebt hatte, und die Tochter, die sehr sparsam mit Informationen über ihr Familienleben war. Oder war er es, der nicht richtig hinhörte? Strahlte er Desinteresse aus?
    Diana rutschte tiefer in die Sofakissen. Sie sah müde aus.
    Ich sollte jetzt nach Hause fahren, dachte Alex. Ich kann doch nicht die ganze Nacht hier sitzen.
    »Es fällt mir so unendlich schwer zu akzeptieren, dass sie mir nichts von der Schwangerschaft erzählt hat.« Tränen glitzerten in Dianas Augen und ließen sie verletzlich aussehen.
    »Vielleicht hatte sie ja gute Gründe, nicht davon zu erzählen.«
    Die Tränen wuchsen zu einem Weinen an. »Aber welche könnten das gewesen sein?«
    Ja, was für einen Grund gab es, über eine derartige Sache zu schweigen? Diese Frage verfolgte Alex, seit sie von der Schwangerschaft erfahren hatten. Sie nahm einen undefinierten Platz in der Ermittlung ein– mal entscheidend, dann wieder unbedeutend.
    »Glaubt ihr, dass Valter Lund der Vater des Kindes war?«, fragte Diana.
    »Nein«, sagte Alex. »Das glauben wir nicht.« Aber er verriet nicht, was er wusste: dass es Håkan Nilsson war. Und dass Håkan verschwunden war.
    Er machte sich bereit, nach Hause zu gehen. Diana wischte sich die Tränen ab und brachte ihn zur Tür. Er ertappte sich dabei, dass er sich wünschte, sie möge ihn fragen, ob er nicht bleiben wolle. Doch das tat sie nicht. Und er selbst war viel zu unsicher, um diese Frage zu stellen.

39
    IM LAUFE DER NACHT WAREN neue Informationen aus dem Polizeirevier gesickert. Thea verfolgte die Nachrichtensendung, während sie frühstückte. Eine Axt und ein Messer waren in dem Grab gefunden und ans SKL geschickt worden. Man würde versuchen herauszufinden, ob die Blutspuren, die man gefunden hatte, von dem immer noch unbekannten Mann oder von Rebecca Trolle stammten.
    Von keinem der beiden.
    Thea zwang sich, wenigstens einen Teil des Frühstücks aufzuessen. Sonst würde man sich fragen, ob es ihr schlecht gehe, den Arzt anrufen und ihr Schwierigkeiten machen.
    Eine Axt und ein Messer. Mehr brauchte Thea nicht, um zu wissen, wer da noch in der Erde lag und auf die Spaten der Polizisten wartete. Wen sie noch nicht gefunden

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