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Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn - Wenn mich jemand sucht – ich bin im Kühlschrank

Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn - Wenn mich jemand sucht – ich bin im Kühlschrank

Titel: Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn - Wenn mich jemand sucht – ich bin im Kühlschrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn
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bei drei auf den Bäumen war (und das war für mich utopisch). Dick, dünn, blond, rot, dumm oder schlau, Schulterblick oder nicht, das war ihm egal. Mir nicht. Ich wies diesen schmierigen Kerl sehr deutlich in seine Schranken, was ihm allerdings gar nicht schmeckte.
    Schon vor der Prüfung war mir klar, dass er sich rächen und alles tun würde, um mein Bestehen zu verhindern. Ich sag nur: am Berg anfahren und dabei rückwärts einparken – ohne Servolenkung. Mit dem Satz »Fahr weiter Bus, du blöde Kuh« verabschiedete er mich zurück in den öffentlichen Nahverkehr. Ich organisierte mir umgehend einen anderen Fahrlehrer und bestand beim nächsten Mal die Prüfung ohne Probleme.
    Tatsächlich hatte meine Mutter schon seit über zehn Jahren heimlich gespart, damit ich mir ein Auto nach meinen Wünschen aussuchen konnte. Es wurde ein wunderschöner weißer Opel Kadett mit Chromleisten. (Weiß macht schlank – oder verwechsele ich da etwas?) Aber ich wäre nicht ich, wenn ich dieses Schmuckstück länger als 24 Stunden gefahren hätte …
    Was soll ich sagen? Am nächsten Tag war mir ein Vollidiot im Weg, sodass mein cooler Kadett nur noch reif für den Schrottplatz war – und ich reif fürs Krankenhaus. Ich konnte nicht fassen, dass ich das Ersparte von zehn Jahren innerhalb weniger Stunden zu Schrott gefahren hatte. Meine Mutter trug es mit Fassung. Sie meinte, dieses Risiko sei bei ihrer Tochter mit einzukalkulieren gewesen, und hatte daher eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen.
    Als ich 14 Tage später aus dem Krankenhaus entlassen wurde, trat ich meinen Arbeitsweg erneut motorisiert an: in einem goldenen VW Golf II. Gold steht mir wirklich gut.
    Bei der Firma stand ich mit meiner Halskrause vor verschlossenen Türen. Auch nach einer Stunde kam niemand. Das war sehr merkwürdig. Ich wartete noch eine weitere halbe Stunde, überlegte, ob ich einen Feiertag übersehen hatte, aß aus Nervosität ein bis drei Schokoriegel und fuhr dann wieder nach Hause. Von dort aus (Handys gab es damals noch nicht) rief ich meinen Arbeitskollegen an, der mir mitteilte, dass seit einer Woche niemand mehr die Geschäftsleitung gesehen hätte. Auch alle anderen hatten vor verschlossenen Türen gestanden. Man munkelte, das Unternehmerehepaar sei ins Ausland abgehauen. Shake-Nachschub holen?
    Na, bravo. Ich hatte einen Haufen Kohle für ein nicht funktionierendes Diätmittel ausgegeben, war immer noch fett und obendrein auch noch arbeitslos. Gegen diese Firma war Scientology ein seriöses Unternehmen.
    Frustriert schälte ich mich aus den Jobklamotten, legte die Halskrause ab und »sprang« in den Jogginganzug (war der schon wieder enger geworden?). Mit einer Packung Chips und zwei Tafeln Schokolade fläzte ich mich aufs Sofa. Als ich gerade anfing, mich wieder etwas besser zu fühlen, klingelte es plötzlich an der Tür.
    Oh Mann, ich lag doch gerade erst! Aber womöglich war es der Hausmannskost-Lieferdienst. Also quälte ich mich von der Couch und schlurfte Richtung Tür.
    Schon durch die Milchglasscheiben unserer Haustür sah ich seinen roten Audi. Wie auf Knopfdruck standen mir die Nackenhaare zu Berge. Sascha! Seit unserem Kuss auf dem Schützenfest über vier Jahre zuvor tauchte er immer mal wieder in meinem Leben auf, um mich für kurze Zeit durcheinanderzubringen und danach genauso schnell wieder zu verschwinden, wie er gekommen war. Die meisten Frauen kennen diese Sorte Mann. Jede hat ihren Sascha: einen Mann, von dem man genau weiß, dass er einem nicht guttut, aber von dem man trotzdem nicht lassen kann (ähnlich wie Sahnetorte oder Zigaretten). Mein Innerstes rebellierte.
    »Mach nicht auf! Er wird dich nur zum hundertsten Mal enttäuschen«, flüsterte das Engelchen.
    »Nein! Mach auf, kleine dicke Stevani! Er liebt dich und heute wird er es dir endlich auch sagen!«, rief das Teufelchen. Es war mir schon immer sympathischer.
    Wie in Trance öffnete ich die Tür und fragte mich, wo eigentlich meine Mutter immer gerade dann war, wenn dieser Typ vor unserer Tür stand, um mir das Herz zu brechen.
    »Hallo«, hauchte Sascha mit rauer Stimme.
    »Quäääk«, antwortete ich. Mehr bekam ich nicht heraus und ließ ihn stattdessen herein.
    Und wie das so ist im Leben: Man kann zweimal einem Auto entkommen, aber beim dritten Mal erwischt es einen dann doch. Oder auch: Das Licht am Ende des Tunnels ist ein Zug!
    Sascha berührte allein mit seinen Blicken mein Herz und machte aus meinem Verstand Kartoffelbrei. Ob ich am

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