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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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Kategorie. »Ich dachte, die ist dumm wie Bohnenstroh«, sagte er später, womit er falsch lag.
    Im Lauf der Jahre konnte Jobs einige starke Führungspersönlichkeiten für die Aufgaben im Apple-Board gewinnen, darunter Al Gore, Eric Schmidt von Google, Art Levinson von Genentech, Mickey Drexler von Gap und J. Crew sowie Andrea Jung von Avon. Aber er vergewisserte sich grundsätzlich ihrer Loyalität, die manchmal übertrieben war. Trotz ihres eigenen Status schienen sie bisweilen vor Jobs in Ehrfurcht zu erstarren oder von ihm eingeschüchtert zu sein und waren immer bestrebt, ihn bei guter Laune zu halten. Irgendwann, einige Jahre nach seiner Rückkehr zu Apple, lud er Arthur Levitt Jr, den früheren Chairman der Börsenaufsicht ein, Mitglied des Apple-Board zu werden. Levitt hatte seinen ersten Mac 1984 gekauft und war stolzer, »eingefleischter Fan« von Apple-Computern. Er war begeistert und fuhr aufgeregt nach Cupertino, um seine Rolle mit Jobs zu besprechen. Aber dann las Jobs eine Rede, die Levitt zum Thema Unternehmensführung gehalten und in der er argumentiert hatte, dass Board-Mitglieder eine starke und unabhängige Rolle spielen müssten. Jobs rief ihn an und zog die Einladung zurück. »Arthur, ich glaube nicht, dass Sie in unserem Board glücklich wären, und ich denke, wir laden Sie besser nicht ein«, gab Levitt Jobs’ Worte wieder. »Ich bin offen gesagt der Meinung, dass einige der Punkte, die Sie angesprochen haben, auf einige Unternehmen durchaus zutreffen mögen, aber bestimmt nicht auf die Firmenkultur von Apple.« Levitt schrieb später: »Ich war am Boden zerstört … Mir ist völlig klar, dass das Apple-Board nicht so funktioniert, dass es unabhängig vom CEO handelt.«
    Macworld, Boston, August 1997
    Das Mitarbeiter-Memo, in dem die Neubewertung der Apple-Aktienoptionen bekannt gegeben wurde, war mit »Steve und das Team der Geschäftsleitung« unterzeichnet, und bald war es allgemein bekannt, dass Jobs sämtliche Produktprüfungssitzungen des Unternehmens leitete. Dies und weitere Hinweise darauf, dass Jobs sich stark bei Apple engagierte, führten dazu, dass der Aktienpreis im Juli von 13 auf 20 Dollar stieg. Heftige Aufregung machte sich breit, als die getreuen Anhänger von Apple sich im August 1997 zur Macworld-Veranstaltung in Boston trafen. Mehr als 5000 Leute versammelten sich schon Stunden vorher, um sich in den Castle-Versammlungssaal des Park Plaza Hotels zu quetschen und Jobs als Hauptredner zu hören. Sie alle kamen, um ihren heimgekehrten Helden zu sehen – und um herauszufinden, ob er wirklich bereit war, wieder ihr Anführer zu sein.
    Tosender Beifall brach aus, als ein Bild von Jobs aus dem Jahr 1984 auf dem Bildschirm erschien. »Steve! Steve! Steve!«, begann die Menge zu skandieren, während er noch angekündigt wurde. Als er schließlich auf die Bühne schlenderte – in schwarzer Weste, kragenlosem weißen Hemd, in Jeans und mit einem lausbubenhaften Lächeln im Gesicht –, waren das Kreischen und Blitzlichtgewitter eines Rockstars würdig. Zuerst dämpfte er die Aufregung, indem er alle daran erinnerte, wo er offiziell arbeitete. »Ich bin Steve Jobs, Chairman und CEO von Pixar«, stellte er sich vor und blendete den Titel auf der Bildschirmwand ein. Dann erläuterte er seine Rolle bei Apple. »Ich habe mich mit einigen anderen Leuten zusammengetan, die Apple wieder auf eine gesunde Basis stellen wollen.«
    Aber als Jobs auf der Bühne auf und ab schritt und mit der Fernbedienung in der Hand ein Bild nach dem anderen auf dem großen Bildschirm erscheinen ließ, wurde allen klar, dass er bei Apple jetzt das Sagen hatte – und dass das vermutlich auch so bleiben würde. Er bot eine sorgfältig ausgearbeitete Präsentation der Gründe, warum Apples Umsatz in den vergangenen zwei Jahren um 30 Prozent gefallen war. Er benötigte keine Notizen dazu. »Es gibt jede Menge hervorragender Leute bei Apple, aber sie arbeiten an den verkehrten Dingen, weil der Plan verkehrt war«, sagte er. »Ich habe Leute getroffen, die es kaum abwarten können, sich einer guten Strategie anzuschließen, nur die gab es einfach nicht.« In der Menge brandeten wieder Aufschreie, Pfiffe und Hochrufe auf.
    Während er redete, gewann seine Leidenschaft immer stärker die Oberhand, und er begann »wir« und »ich« zu sagen statt »sie«, wenn es darum ging, was Apple unternehmen würde. »Ich glaube, man muss immer noch anders denken, um sich einen Apple-Computer zu kaufen«, sagte er. »Die

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