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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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wirklich gut zu erfüllen.«
    Ein paar Wochen lang suchten Jobs und das Board weiter nach einem CEO in Dauerstellung. Es wurden verschiedene Namen genannt – George M.C. Fisher von Kodak, Sam Palmisano von IBM, Ed Zander von Sun Microsystems. Die meisten Kandidaten zögerten verständlicherweise, den Posten als CEO zu übernehmen, wenn Jobs als aktives Board-Mitglied weiterhin mit von der Partie war. Der San Francisco Chronicle berichtete, dass Zander eine Nominierung mit der Begründung ablehnte, dass er »nicht wolle, dass Steve ihm ständig über die Schulter schaue und jede seiner Entscheidungen hinterher kritisiere«. Ein anderes Mal war ein ahnungsloser Computer-Berater, der für den Posten kandidierte, das Opfer eines Streichs von Jobs und Ellison; sie schickten ihm eine E-Mail mit der Nachricht, er sei gewählt worden, was mit Belustigung, aber auch peinlicher Berührtheit aufgenommen wurde, als die Zeitungen darüber schrieben, dass man ihn nur aufgezogen habe.
    Im Dezember war dann jedem klar, dass Jobs’ Status als iCEO sich von interimistisch zu indefinit entwickelt hatte. Da Jobs das Unternehmen weiterhin leitete, stellte das Board die Suche stillschweigend ein. »Ich wollte zu Apple zurück und versuchte beinahe vier Monate lang, mithilfe einer Personalagentur einen CEO zu finden«, erinnerte sich Jobs. »Sie hatten aber nicht die richtigen Leute und deshalb bin ich geblieben. Apple war einfach nicht so aufgestellt, als dass es ein Magnet für wirklich gute Leute gewesen wäre.«
    Jobs stand nun allerdings vor einem riesengroßen Problem: Er musste zwei Unternehmen gleichzeitig leiten. Im Rückblick führte er seine gesundheitlichen Probleme auf eben diese Zeit zurück:
    Es war hart, wirklich hart, die schlimmste Zeit meines Lebens. Ich hatte eine junge Familie. Ich hatte Pixar. Ich ging um sieben Uhr morgens zur Arbeit und kam um neun Uhr abends wieder nach Hause, wenn die Kinder schon im Bett waren. Und ich konnte nicht reden, ich konnte buchstäblich nicht reden, weil ich so erschöpft war. Ich konnte nicht mit Laurene reden. Alles, was ich noch fertigbrachte, war eine halbe Stunde fernzusehen und rumzuhängen. Das hätte mich damals fast umgebracht, als ich in einem schwarzen Porsche Cabrio zu Pixar fuhr und dann zu Apple und sich plötzlich Nierensteine bemerkbar machten. Ich raste ins Krankenhaus, und dort gaben sie mir eine Spritze mit Demarol in meinen Allerwertesten, und irgendwann hatte sich das Problem dann erledigt.
    Trotz des zermürbenden Terminplans erkannte Jobs, je mehr er sich auf Apple einließ, umso weniger würde er es fertigbringen zu gehen. Als Michael Dell im Oktober 1997 auf einer Computermesse gefragt wurde, was er täte, wenn er Steve Jobs wäre und Apple übernehmen würde, erwiderte er: »Ich würde den Laden dichtmachen und den Aktionären ihr Geld zurückgeben.« Jobs schickte Dell umgehend eine E-Mail mit den Worten: »CEOs sollten Klasse haben. Ich sehe, dass Sie diese Meinung eher nicht teilen.« Jobs machte es Spaß, Rivalitäten zu schüren als Möglichkeit, sein Team um sich zu scharen. Das war bei IBM und Microsoft so gewesen – und jetzt war Dell dran. Als Jobs seine Manager zusammentrommelte, um ein System für Auftragsfertigung und Vertrieb in Angriff zu nehmen, war im Hintergrund das vergrößerte Bild von Michael Dell mit einer Zielscheibe auf dem Gesicht zu sehen. »Wir sind dir auf den Fersen, Kumpel«, sagte er unter dem Beifall seiner Leute.
    Eines seiner stärksten Motive war, eine langlebige Firma aufzubauen. Als er zwölf Jahre alt war, hatte er im Sommer einen Job bei Hewlett-Packard bekommen und dort gelernt, dass eine gut geführte Firma weit mehr Innovationen hervorbringen konnte als jede kreative Einzelperson. »Ich entdeckte, dass die beste Innovation oft das Unternehmen selbst ist, die Art seiner Organisation«, so Jobs. »Die gesamte Vorstellung, wie man ein Unternehmen aufbaut, ist faszinierend. Als ich die Chance erhielt, zu Apple zurückzukehren, erkannte ich, dass mein Leben ohne das Unternehmen wertlos wäre. Also beschloss ich, zu bleiben und es wieder aufzubauen.«
    Die Klone müssen weg
    Eine der großen Debatten über Apple beschäftigte sich mit dem Thema, ob das Unternehmen sein Betriebssystem aggressiver in Lizenz an andere Computerhersteller hätte vergeben sollen, so wie Microsoft Windows lizenziert hatte. Wozniak hatte diesen Ansatz von Anfang an favorisiert. »Wir hatten das wundervollste Betriebssystem«, sagte er, »aber um

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