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Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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tastete er nach dem Reißverschluss und riss ihn auf. Nachdem er das Kleid über Annabelles Schultern geschoben hatte, zog er es hinunter.
    Jetzt passierten mehrere Dinge gleichzeitig. Annabelle löste sich ein wenig von ihm, damit ihr das Kleid über die Arme gleiten und zu Boden fallen konnte. Und Shane öffnete die Augen, um sich die Show nicht entgehen zu lassen. Einen Herzschlag später stellte er fest, dass sie unter dem Kleid nichts anhatte.
    Absolut nichts. Sie war nackt.
    Lächelnd flüsterte sie: „Ich habe dich vermisst.“
    Er musste schlucken, ehe er ein Wort herausbringen konnte. „Das, äh, hast du schon erwähnt.“
    „Und ich habe nicht gelogen.“
    „Das merke ich.“
    „Gut.“ Sie nahm seine Hand, drehte sich um und ging voran ins Schlafzimmer. „Ich dachte, wir könnten heute mal Doktor spielen. Da gibt es ein paar Stellen, um die du dich dringend kümmern musst. Soll ich sie dir zeigen?“
    Shane wusste gar nicht, womit er so viel Glück verdient hatte. Annabelle war witzig, klug und fürsorglich. Und im Bett war sie eine echte Wildkatze. Niemand, der sie in der Bücherei dabei beobachtete, wie sie den Kindern etwas vorlas, würde das vermuten. Es sei denn, er hatte sie beim Tanz der glücklichen Jungfrau gesehen oder schon einmal das Vergnügen gehabt, sie so leidenschaftlich zu küssen, bis sie stöhnend um Erlösung bat.
    Unbändiges Verlangen erfasste ihn, während sein Herz immer schneller schlug. Seine Erregung war schon fast schmerzhaft, und er war mehr als bereit für jegliches Spiel, das sie mit ihm spielen wollte.
    Als sie im Schlafzimmer ankamen, drehte Annabelle sich zu ihm um. „Oh, Dr. Shane, können Sie mir helfen?“
    Während er ihre Brüste umschloss, beugte er sich ein wenig hinab, um seinen Mund auf ihren zu pressen. „Ja, Ma ʼ am, das kann ich. Ich will mal schauen, ob ich herausfinden kann, wo es wehtut, und dann küsse ich den Schmerz einfach weg.“

18. KAPITEL
    Annabelle wartete neben der Scheune. Es war ein warmer Tag mit strahlend blauem Himmel, und es wehte eine leichte Brise. Zwei Tage zuvor hatte es ein kräftiges Gewitter gegeben, bei dem es genügend geregnet hatte, um die Luft zu reinigen. Jetzt war der Boden wieder trocken, die Blumen standen in voller Blütenpracht – ein Tag wie für eine Hochzeit gemacht.
    „Ich komme mir total albern vor“, murmelte Charlie und zupfte am Bund ihres Kleides.
    „Du siehst toll aus.“
    Tut sie wirklich, dachte Annabelle. Der pfirsichfarbene Stoff unterstrich ihren Teint, während der herzförmige Ausschnitt und das eng anliegende Oberteil des Kleides unerwartete Kurven betonten. Eine der Gionni-Schwestern – die beide für die Hochzeit engagiert worden waren und ausnahmsweise einmal einen Waffenstillstand geschlossen hatten – hatte Charlies kurzes Haar gestylt und mit Festiger in Form gebracht. Make-up – von einer tapferen Nevada aufgetragen – akzentuierte ihre blauen Augen und die langen, dunklen Wimpern.
    „Du kannst ein Schwein verkleiden, aber es bleibt trotzdem ein Schwein“, brummte Charlie vor sich hin.
    „Wilbur würde in einem Smoking bestimmt super aussehen, und du bist kein Schwein. Dein ganzes Leben lang hast du versucht, das genaue Gegenteil von deiner Mutter darzustellen. Darf ich dich darauf hinweisen, dass sie nicht hier ist, dass du eine Frau bist und es hin und wieder Spaß macht, sich rauszuputzen? Du siehst fantastisch aus. Ja, das ist ein Kompliment. Und wenn es dich stört, ist es mir auch egal. Gewöhn dich dran.“
    Erstaunt blinzelte Charlie. „Für so eine kleine Person nimmst du dir aber ganz schön viel raus.“
    Annabelle lachte. „Ich trage schließlich Schuhe mit wahnsinnig hohen Absätzen, die ich notfalls als Waffe benutzen kann. Also, bring mich nicht dazu, sauer zu werden.“
    „Na, dann halte ich mich wohl besser zurück.“
    In diesem Moment kam Heidi, begleitet von Glen und May, um die Scheune herum. Die beiden halfen ihr, das Hochzeitskleid samt Schleppe hochzuhalten.
    Heidi sah ihre Freundinnen an und seufzte. „Was habe ich mir nur dabei gedacht, eine Schleppe zu tragen … hier auf der Ranch? Wenn wir mit der Trauung durch sind, ist es mir ja egal, ob Flecken drauf sind, aber bis Rafe mich bewundert hat, möchte ich perfekt aussehen.“
    „Das ist dir auch gelungen“, beruhigte Annabelle sie und musterte die hochgesteckten Haare, die funkelnde Tiara und das anmutig wirkende Kleid. „Du siehst umwerfend aus.“
    „Stimmt“, bekräftigte Charlie leise.

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