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Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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geröstetes Brötchen. »Hier, bitte schön.«
    »Sie haben einen Pool?«, erkundigte sich der Junge gespannt.
    »Komplett, mit Wasserfall.«
    Billy ertränkte seinen unschuldigen Hot Dog in Senf und Ketchup.
    »Auch mit Wellen?«, fragte er begeistert.
    »Nur wenn ich ‘ne Bombe mache.«
    Er betrachtete zweifelnd Shelleys zierliche Figur und schüttelte dann energisch den Kopf.
    »Für ‘ne gute Bombe muss man mehr wiegen. Sie sind zu ... äh ...«
    »Zu dürr?«, fragte sie mit einem trockenen Lächeln.
    »Nö, für Ihre Größe gerade recht, würd ich sagen. Wenn Sie mehr hätten, würden Sie bloß Rettungsringe kriegen, wie meine Mum, bevor sie wieder auf Diät geht.«
    Cain mühte sich tapfer, nicht zu lachen.
    Es gelang ihm nicht so recht.
    Mit zuckenden Schultern begann er rasch in der Kühltasche nach einem Bier zu kramen. Als er wieder aufblickte, konnte Shelley sich seinen funkelnden grauen Augen und deren stummer, lachender Botschaft nicht entziehen.
    Alles, was mehr als ein Mund voll ist, ist Verschwendung.
    Röte stahl sich in ihre Wangen. Ihr Mund zuckte, während sie gegen ein Lachen ankämpfte. Schließlich gab sie auf und prustete laut heraus.
    Billy schaute von seinem unglaublich verkleckerten Hot Dog auf, grinste und machte sich über den triefenden Rest her. Dann verschlang er ohne Pause drei weitere, dazu eine ganze Tüte Kartoffelchips und drei Dosen Cola.
    Fasziniert beobachtete Shelley, wie der drahtige Junge diese Unmengen vertilgte. Sie wandte die Augen nur von diesem erstaunlichen Schauspiel ab, als Cain ihr einen dritten Hot Dog anbot.
    »Nö, danke«, griente sie. »Ich möchte ja schließlich keine, äh, Rettungsringe kriegen.«
    Er gluckste, vertilgte den Hot Dog selbst und zog dann eine Frisbeescheibe unter seinem Badetuch hervor. Mit einem herausfordernden Grinsen blickte er in die Runde.
    Billy sprang sofort strahlend auf. Shelley war zwar etwas langsamer, aber ebenso gerne dabei. Sie verteilten sich in einem unregelmäßigen Dreieck über den Strand. Ohne Vorwarnung winkelte Cain seinen Arm in Hüfthöhe vor seinem Körper an und ließ das Frisbee mit einem Schnalzen des Handgelenks lossausen.
    Die weiße Scheibe segelte sauber zu Billy hinüber, der sie auffing und sofort zu Shelley weiterschickte. Sie überraschte beide, indem sie sie aus der Luft fing und mit kühnem Schwung zu Cain zurücksegeln ließ.
    Billy jauchzte begeistert auf und hielt beide Daumen hoch. Danach hetzten sie einander wie wild über den Strand. Shelley lachte, hüpfte und sprintete und fühlte sich wie ein Kind.
    Doch dass sie eine Frau war, merkte sie dann wieder, als Cain hoch in die Luft sprang, um das heranschwirrende Frisbee zu fangen. Für den Bruchteil einer Sekunde hing er in der Luft, der Erdanziehungskraft spottend. Dann landete er leichtfüßig im Sand, den Körper um die Plastikscheibe gekrümmt, und schnellte sie mit einer so kraftvollen Bewegung ab, dass ihr der Mund ganz trocken wurde.
    Eine Weile flog das Frisbee wie ein wilder Mond zwischen drei Planeten hin und her. Ins tiefgoldene Licht der riesigen, Abendsonne getaucht, die nun allmählich hinter dem Horizont verschwand, spielten sie, bis sie außer Atem waren.
    Schließlich war es zu dunkel, um die Flugbahn des Frisbees noch richtig verfolgen zu können. Cain sprang hoch in die Luft und rettete die Scheibe vorm sicheren Ertrinken in der indigofarbenen See.
    Shelley wusste, dass sie diesen Anblick bis an ihr Lebensende nicht mehr vergessen würde, wie sein Körper schwerelos in der dunkelgoldenen Dämmerung hing, wie eine Welle kurz vorm Brechen, und wie er dann unweigerlich wieder zur Erde musste, glatt und kraftvoll wie das Meer selbst.
    »Toller Fang, Onkel Cain!«
    Er winkte mit dem Frisbee, schickte es aber nicht mehr zu seinem Neffen hinüber. Stattdessen lief er auf Shelley zu, den Blick mit nachtschwarzer Intensität auf sie gerichtet. Als er ihr die Hand entgegenstreckte, ergriff sie sie ohne Zögern. Ein köstlicher Schauder überlief ihren ganzen Körper, als sie seine warmen, langen Finger spürte, die sich zwischen die ihren schoben. Sein bewundernder Blick war wie eine Liebkosung für sie.
    »Anmutig wie eine Gazelle«, sagte er.
    »Mit Schmeicheleien verdienst du dir ein paar geröstete Marshmallows.«
    »Könnte mir was Süßeres vorstellen.«
    Sie versenkte sich eine Sekunde in seine Augen, wandte sich dann aber abrupt ab. Seine sinnlichen Anspielungen freuten sie, ängstigten sie aber auch.
    »Onkel Cain?«, rief

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