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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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Stunden bewusstlos gewesen sein konnte, falls überhaupt so lange.
    Konzentriert lauschte ich auf die leise gewechselten Worte, doch war es mehr ein Murmeln. Sie sprachen zu leise, standen zu weit weg, als dass ich sie hätte verstehen können.
    Es waren mindestens drei. Ich wollte sichergehen, dass mir keiner entging und streckte vorsichtig meine Gabe in ihre Richtung.
    Ich konnte nichts spüren! Ich versuchte es erneut, mit mehr Kraft dieses Mal. Nichts! Panik befiel mich. Es gelang ihnen noch immer, meine Magie zu zügeln. Nicht nur, dass sie nicht wirkte, ich spürte sie kaum noch in mir, wenn ich nach ihr griff.
    Anstatt der immensen Kraft, die ich beim Gebrauch meiner Gabe durch meinen ganzen Körper pulsieren fühlte, war dort nur ein winziger Funke, der keinerlei Nahrung fand.
    Der Tonfall der Stimmen veränderte sich und wurde wachsamer. Dann verstummten sie ganz.
    Mit aller Kraft versuchte ich die Macht in meinem Inneren zu finden und sie meinen Entführern entgegen zu schleudern.
    Nichts geschah.
    Dabei hätte ich unter normalen Bedingungen eine Flut hervorbringen müssen.
    »Sie ist wach. Ich kann fühlen, wie sehr sie gegen mich kämpft.« Endlich verstand ich, was gesprochen wurde.
    Auch wenn mir die Worte der Frau nicht gefielen, so keimte trotzdem Hoffnung in mir. Ich konnte es auf einen Kampf mit ihr ankommen lassen. Vielleicht war ich stärker als sie und es gelang mir, meine Gabe aus ihren Fesseln zu befreien.
    Da sie nun ohnehin Bescheid wussten, hob ich meinen Kopf und sah mich um.
    Vor mir, unweit einer großen, geschlossenen Eichentür, standen Hias und zwei Frauen. Alle drei musterten mich neugierig.
    Ich funkelte sie böse an und ließ meinen Blick schweifen. Das Zimmer war groß und schien fast quadratisch zu sein. An den Wänden standen einige bis an die Zähne bewaffnete Soldaten, sowie ein paar Stühle. Links von mir entdeckte ich ein schmales Bett. Über dessen Kopfende waren große Eisenringe in die Wand eingelassen und ich fragte mich unweigerlich zu welchem Zweck.
    Ich besah mir meine Fesseln genauer. Es waren dicke Seile, die mehrfach um meine Gelenke geschlungen waren. Immerhin hatten sie kein allzu raues genommen, so würde es länger dauern, bis es mir die Haut wundscheuerte. Das Ende des Stricks war an einem Eisenring befestigt, der oben an dem Pfosten hing.
    Allmählich bekam ich einen Eindruck wozu die Ringe beim Bett gedacht sein mussten.
    Es war ein seltsames Gefängnis.
    Ich hatte ein feuchtes Kellerloch oder Degans Bett gefürchtet. Mit einem sauberen Zimmer samt Bett hatte ich nicht gerechnet.
    Allerdings hatte ich nicht vor, diesen ungeahnten Luxus lange in Anspruch zu nehmen.
    Vielleicht hatten die Turonter eine grobe Vorstellung von dem, was in mir wohnte, aber es konnten nur Vermutungen sein.
    Ich würde sie das Fürchten lehren. Sie hatten sich die Falsche zum Feind gemacht. Denn ich konnte mich nicht ergeben, ertrüge es nicht, es zu tun. Ich musste sie bezwingen und das würde ich!
    Ich konzentrierte mich wieder auf die drei vor mir, holte die ganze Abscheu, die ich seit der Attacke auf Van für Hias empfand, hervor und schlug mit meiner Magie auf die mentale Barriere ein. Ich würde Hias umbringen, genau wie ich es mir geschworen hatte. Und zwar hier und jetzt.
    Das Hochgefühl des Erfolges blieb aus. Dennoch versuchte ich es weiter. Es war eine Begabte, die ebenfalls Grenzen hatte und die mit der Zeit müde werden musste.
    »Sie gibt nicht auf. Sie ist sehr wütend«, sagte die Frau, die rechts von Hias stand trocken.
    Ich hörte kaum, was sie sagte. Zu sehr war ich mit dem brodelnden Sturm in meinem Inneren beschäftigt und versuchte mit aller Kraft, ihn endlich zu entfesseln.
    Dennoch entging mir Hias‘ hochmütiges Grinsen nicht, das er nun aufsetzte. »Mairis, lass sie sich austoben, damit sie begreift, wie sinnlos ihre Bemühungen sind. Danach fängst du an, Orena«
    Sein Blick glitt kurz zu der Frau zu seiner Linken, die bisher nicht gesprochen hatte. Diese nickte und schwieg auch weiterhin.
    Mittlerweile schnaufte ich vor Anstrengung. Ich hatte bislang nicht einmal einen einzigen Tropfen Wasser in der Luft vor mir erzeugt.
    Es war mir schlichtweg unbegreiflich, wie sie mich so mühelos bezwingen konnte. Ein weiteres Mal nahm ich meine Reserven zusammen und versuchte, meine Magie zu entfesseln.
    Es geschah einfach nichts.
    Schwer atmend starrte ich meine Entführer an. Sie sollten meine Fassungslosigkeit nicht bemerken, daher zwang ich mir die steinerne

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