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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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kümmerte sich seit so vielen Jahren um Floras Wohlbefinden, daß niemand seine Instruktionen als merkwürdig empfand.
    Flora dankte ihm lächelnd und überprüfte ihre Waffen und die dazugehörige Munition – eine Routineprüfung, die sie von klein auf gelernt hatte.
    »Weiß jemand, wie dieser Storham aussieht?« fragte Alan ruhig. Groß und schlaksig saß er in seinem Sattel. Seine karottenfarbenen Haare umrahmten das längliche Gesicht mit den stechenden, dunklen Augen. Er sah aus wie ein militanter Heiliger.
    »Kurz, stämmig, rotes Gesicht, sandfarbene Haare, mexikanische Silbernieten, und er reitet mit einer Truppe von Abtrünnigen«, beschrieb Douglas knapp. Er ging methodisch vor und besaß immer Hintergrundinformationen.
    »Soweit ich gehört habe, ist er kein schneller Denker. Er verläßt sich auf seine Gewehrschützen und greift immer aus dem Hinterhalt an.«
    »Wir wollen ihm nicht so nahe kommen, daß wir sein rotes Gesicht sehen«, sagte der Graf deutlich. »Wir kommen nur zur Hilfe und nicht, um beim Überfall mitzumachen.«
    »Wir kommen, um darauf aufzupassen, daß mein Kind und Lucie ihren Vater behalten«, erklärte Flora sanft.
    Und wir werden alles tun, um das zu erreichen.«
    Die Männer tauschten schnelle Blicke aus.
    Der Graf hatte gestern abend klare Anweisungen gegeben: Adam Serre mußte diesen Kampf überleben. Selbstverständlich war das Leben seiner Tochter nicht zu gefährden.
    Floras furchtloser Mut stand an diesem Morgen in scharfem Gegensatz zu ihrer ernsten Erscheinung. Sie hatte eine weiße Leinenbluse und eine schwarze Reithose angezogen. Ihr Haar waren in einem dicken Zopf nach hinten geflochten, und sie trug kleine Perlenohrringe. Sie sah aus wie eine einfache junge Dame.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Lady Flora«, antwortete Henry. »Der Comte wird nicht viel Hilfe brauchen bei den Kriegern, die an seiner Seite reiten. Aber wir sind mehr als bereit, ihm zur Seite zu stehen.«

Kapitel 26
    Sie fanden Adams Spur südöstlich der Stadt. An den Hufabdrücken erkannten sie, daß die Gruppe schnell geritten war.
    »Sie müssen wissen, wo Ned Storham sich aufhält«, sagte der Graf und stieg von seinem Pferd. »Die Krieger reiten offen und bei Tageslicht. Sie versuchen nicht, ihre Spuren zu verwischen. Wenn Ned in der Nähe wäre, würden sie sich nicht zeigen.«
    »Werden wir sie überholen?« fragte Flora.
    »Sie reiten schneller, als ich dachte. Aber wir dürften nicht weit hinter ihnen sein.«
    Das Telegramm, das Adam von seinen Männern, die Ned Storham gefolgt waren, in Helena erhalten hatte, teilte ihm nicht nur mit, in welcher Richtung sich Storham bewegte, sondern auch, wie viele Reiter sein Trupp umfaßte.
    Es waren fünfzig Mann – ein bunt gewürfelter Haufen, angeheuert, um Indianer zu jagen. Ihre Erfahrung mit Waffen, ihr Mut, ihre Einsatzbereitschaft über die Bezahlung hinaus waren schwer einzuschätzen.
    Adams Männer waren für das Leben als Krieger trainiert und bereit, ihr Land zu schützen. Außerdem waren sie gut bewaffnet, was sie von zahlreichen anderen Stämmen unterschied, denn oft verfügten die Indianer über keine guten Waffen und keine Munition. Jeder von ihnen führte eine große Menge an Ersatzpatronen mit sich.
    Die Chancen waren etwa gleich verteilt.
    Sie ritten in Richtung der Felsen, die östlich der Biegung des Elk Rivers lagen. Ein idealer Ort, um auf Ned Storhams Truppe zu warten.
    Der Morgen war schön, warm und sonnig, ohne das geringste Zeichen des nahenden Herbstes. Der Sommer lag mild auf den besten Jagdgründen der nördlichen Prärien, auf dem Land, das Adams Rasse seit undenklichen Zeiten gegen Feinde verteidigt hatte. Er blickte über die üppige Prärie, die sich bis weit in den Süden erstreckte, sah die von blauem Dunst umgebenen, weit entfernten Berge, die den Horizont ringsum begrenzten. Ned Storham hatte keinen Anspruch auf dieses wundervolle Land, kein Recht, es sich zu nehmen. Heute würden sie sich gegen ihn verteidigen und ihn mit Ah-badt-dadt-deahs Hilfe niederstrecken.
    In der Nacht kamen die Kundschafter mit der Nachricht, daß Ned am späten Nachmittag mit seiner Truppe von fünfzig Mann und zwei Wagen voll Verpflegung Fort Ellis erreicht habe. Die Männer hielten sich im Fort auf.
    Neue Kundschafter wurden ausgeschickt, um am nächsten Tag den Gang der Dinge zu beobachten. Ned und seine Reiter würden ihren Standort am frühen Nachmittag erreichen. Während der nächtlichen Sitzung des Rates besprachen Adam und seine

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