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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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Gesellschaft", verkündete der Dunkelelf mit einer Verbeugung vor den beiden Freundinnen, als sie heran waren. "Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Rabas Blutschatten, Kapitän der
Pandemonium
. Stets zu diensten." Er nickte zu seinem Begleiter. "Und dies ist mein guter Freund Oliver Cloudwing, der Kapitän der
Surt
."
    "Sehr erfreut", lächelte Corrie.
    "Und vielen Dank für die Einladung", fügte Silvana hinzu.
    "Bei so netter Gesellschaft bedaure ich es nun wirklich, mich nicht anschließen zu können", seufzte Cloudwing. Gleich darauf grinste er jedoch breit, wobei er lange Eckzähne entblößte. "Aber ich wollte euch zumindest schon einmal gesehen haben. Dann trinkt aber ein Bier auf meine Kosten mit. Das gilt auch für dich, Yazeem. Es war schön, dich nach so langer Zeit einmal wieder gesehen zu haben. Wenn auch nur kurz."
    "Meinen Dank, Oliver", erwiderte der Werwolf mit einer angedeuteten Verbeugung.
    "Sind Sie ein Vampir?", fragte Corrie den Kapitän vorsichtig.
    Cloudwing lachte auf. "Oh nein, junge Dame. Ich bin ein Chupacabra. Das ist zwar etwas Ähnliches, aber doch noch ganz anders. Wenn ich ab und zu zubeiße, dann nicht bei Zweibeinern."
    "Ziegenblut", raunte Yazeem ihr zu und Corrie hob verstehend die Brauen. "Ah."
    Cloudwing reckte sich. "Nun, nachdem ich eure Bekanntschaft machen durfte, sollte ich mich wieder zu meiner Mannschaft begeben - sie haben sich diesmal für das
Schwarze Herz
entschieden. Das hat man davon, wenn man ihnen die Wahl lässt." Er nickte der Gruppe noch einmal zu, dann wandte er sich einer der Seitengassen neben dem Basar zu.
    "Und wo ist Kapitän Engelberth?", fragte Yazeem den Dunkelelf, als Cloudwings Schritte langsam verhallten.
    "Bertha hat eine wichtige Einladung erhalten. Von wem wollte sie nicht sagen. Aber sie hat ihre Mannschaft in Gruppen zu stundenweisem Landgang eingeteilt, damit sie nicht so viel Unheil stiften können, während sie fort ist."
    "Ja, das sähe ihren Leuten ähnlich. Ich kenne niemanden, der mehr Kneipenschlägereien zu verzeichnen hat."
    Blutschatten zuckte die Schultern. "Solange sie loyal sind und nicht meutern, sollen sie ihren Spaß ruhig haben." Er setzte sich in Bewegung und bog kurz darauf ebenfalls in eine Seitengasse ab.
    Die drei folgten ihm.
    Nach ein paar weiteren Gassen hielt der Elf abrupt an und nickte zu einem blutrot bemalten Schild, das eine gewaltige Welle zeigte, die ein Schiff unter sich begrub. "Da wären wir. Die Taverne
Zur
Roten Flut
."
    Corrie furchte die Stirn.
    Sie hatte es immer vermieden, ihren ehemaligen Freund in irgendwelche Bars zu begleiten, in denen er gerne einen oder auch mehrere Abende in der Woche verbrachte - mit oder ohne seine zahlreichen Kumpel, aber immer mit genügend Alkohol, um sie von seinem stinkenden Atem aufwachen zu lassen, wenn er spät am nächsten Morgen mit einem dumpfen
Pompf
neben ihr im Bett aufschlug. Meistens, weil er seinen eigenen Haustürschlüssel nicht finden konnte, wohl aber wusste, wo Corrie ihren Zweitschlüssel aufbewahrte. Folglich konnte Corrie Bars und Kneipen nicht besonders viel abgewinnen. Und eine Taverne war für sie nichts anderes.
    Mit gerümpfter Nase blieb sie an der Seite von Silvana, Yazeem und Blutschatten auf der Schwelle stehen und sah ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Wie nicht anders zu erwarten, war die
Rote Flut
eine Bar, wie man sie sich aus den diversen Piratenfilmen Hollywoods nicht besser hätte vorstellen können. Abgenutzte Holzbohlen als Fußboden, auf dem sich windschiefe Tische und Stühle auf viel zu engem Raum drängten, und um die sich noch windschiefere, trinkende und grölende Seeleute scharten. Dazu eine grob gezimmerte, biergetränkte Theke, auf der sich ein Seemann niedergelassen hatte, in jeder Hand einen Humpen, und einem weiteren Mann neben sich zu prostete, der gleich das ganze Fässchen an den Mund hob.
    Corrie seufzte theatralisch und warf einen Blick neben sich.
    Silvanas Augen leuchteten fasziniert. Das war schon eher nach ihrem Geschmack als sprechende Gargoyles und Ratten. Für Seeabenteuer hatte sie schon immer eine ganze Menge übrig gehabt.
    Und das nicht erst seit einem gewissen, sonnenstichbehafteten Kapitän …
    "Suchen wir uns einen Tisch", schlug Blutschatten vor und steuerte zwischen seiner Mannschaft hindurch auf eine freie Bank an der rechten Außenmauer nahe der Theke zu. Die trinkenden Seeleute schien die Anwesenheit ihres Kapitäns in keinster Weise zu stören, oder gar ihr Trinkgelage - außer

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