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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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entscheidenden Moment verärgert. Er umfasste das Lenkrad mit beiden Händen, die Augen schwarz und kalt wie Gletschereis in den Tiefen einer Höhle, und führ direkt auf das rostrote Ding zu.
    Das keineswegs so klein war - es würde einen gewissen Aufprall geben.
    »Einen Moment«, murmelte er in Damaris' Richtung.
    In letzter Sekunde wich die rötliche Kreatur aus. Damon riss das Steuer herum, um dem Tier zu folgen, dann sah er plötzlich einen Graben vor sich. Einzig die übermenschlichen Reflexe eines Vampirs - und die aufs Feinste getunte Reaktionsgeschwindigkeit eines sehr teuren Wagens - konnten verhindern, dass sie im Graben landeten. Glücklicherweise besaß Damon beides und konnte den Wagen mit quietschenden Reifen gerade noch herumreißen.
    Ohne irgendwo aufzuprallen.
    Damon sprang mit einer einzigen fließenden Bewegung über die Autotür und sah sich um. Aber was es auch war, es war spurlos verschwunden, geradeso geheimnisvoll, wie es aufgetaucht war.
    Sconosciuto. Unheimlich.
    Er wünschte, er würde nicht gegen die Sonne fahren; das grelle Nachmittagslicht beeinträchtigte seine Sehschärfe immens. Aber er hatte einen Blick auf das Ding erhascht, als es näher gekommen war, und es hatte irgendwie seltsam verformt ausgesehen. Spitz zulaufend an einem Ende und fächerförmig am anderen.
    Oh, nun ja.

    Er kehrte zum Wagen zurück, wo Damaris einen hysterischen Anfall hatte. Er war nicht in der Stimmung, jemanden zu verhätscheln, daher sorgte er lediglich dafür, dass sie wieder einschlief. Sie sackte im Sitz zusammen und ihre von ihm unbeachteten Tränen blieben zum Trocknen auf ihren Wangen zurück.
    Frustriert stieg Damon wieder ein. Aber er wusste jetzt, was er heute tun wollte.
    Er wollte eine Bar finden - entweder schäbig und verrucht oder edel und teuer -, und er wollte einen anderen Vampir finden. Da Fell's Church ein heißes Pflaster auf der Karte der Machtlinien war, sollte das in der näheren Umgebung nicht schwierig sein. Vampire und andere Kreaturen der Dunkelheit fühlten sich wie Hummeln von Geißblatt zu solchen heißen, vor Macht brodelnden Stellen hingezogen.
    Und dann wollte er einen Kampf. Es würde absolut unfair sein - Damon war, soweit er wusste, der stärkste der verbliebenen Vampire, außerdem war er geradezu besoffen von dem Cocktail aus dem Blut der prächtigsten Jungfrauen von Fell's Church. Es kümmerte ihn nicht. Ihm war danach zumute, seine Frustration an irgendetwas auszulassen, und - er sandte dieses unnachahmliche, strahlende Lächeln ins Nichts - irgendein Werwolf oder Vampir oder Ghul war im Begriff, seinem gnadenlosen Meister zu begegnen. Vielleicht mehr als einer, wenn er nur genug Glück hatte, welche zu finden. Und danach - die köstliche Damaris als Dessert.
    Das Leben war doch schön. Und das Nichtleben, dachte Damon, dessen Augen hinter der Sonnenbrille gefährlich glitzerten, war noch besser. Er würde nicht einfach dasitzen und schmollen, weil er Elena nicht sofort haben konnte. Er würde ausgehen und sich amüsieren und noch stärker werden - und dann, bald, würde er zu dem Haus dieses jämmerlichen Schlappschwanzes von einem jüngeren Bruder gehen und sie nehmen.
    Zufällig warf er einen kurzen Blick in den Rückspiegel seines Wagens. Durch irgendeinen Trick des Lichtes oder eine atmosphärische Täuschung schien es, als könnte er seine Augen hinter der Sonnenbrille sehen - wie sie leuchtend rot brannten.

KAPITEL SECHS

    »Ich sagte, raus«, wiederholte Meredith, ebenso leise wie zuvor, an Caroline gewandt. »Du hast Dinge gesagt, die an keinem zivilisierten Ort jemals hätten gesagt werden dürfen. Dies ist zufällig Stefanos Wohnung - und ja, es ist seine Sache, dich hinauszuwerfen. Aber ich tue es für ihn, weil er niemals ein Mädchen
    - noch dazu eine Exfreundin, könnte ich hinzufügen - auffordern würde, aus seinem Zimmer zu verschwinden.«
    Matt räusperte sich. Er war in eine Ecke getreten, und alle hatten ihn vergessen.
    Jetzt sagte er: »Caroline, ich kenne dich schon viel zu lange, um förmlich zu sein, und Meredith hat recht. Wenn du die Art von Dingen sagen willst, die du über Elena gesagt hast, dann tu es irgendwo weit weg von Elena. Aber hör mal, eines weiß ich genau. Was auch immer Elena getan hat, als sie - als sie früher hier war«
    - seine Stimme wurde ein wenig leiser, und Bonnie wusste, dass er damit Elenas diesseitiges Leben vor all jenen Ereignissen meinte - »sie ist jetzt einem Engel so nah, wie man es nur sein kann. In

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