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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Zitadelle wurde unmittelbar danach überrannt, und Fürst Niryn hat Korin davon überzeugt zu fliehen.«
    »Ich hätte einen Weg gefunden«, murmelte Ki und wechselte einen Blick mit Tamír. »Ich hätte mich vergewissert.«
     
    Eines regnerischen Nachmittags wenige Tage später tauchte ein weiteres vertrautes Gesicht an Tamírs Hof auf.
    Sie saß gerade einem Streitfall zwischen zwei vertriebenen Müllern um den Besitz an einem kleinen, unversehrten Kornspeicher außerhalb der Stadtmauern vor. Tamír hatte ihren Onkel viele Male bei solchen Fällen beobachtet, fand es allerdings genauso langweilig, darüber zu richten, wie dabei zuzusehen. Sie bemühte sich, den beiden nicht in die Gesichter zu gähnen, als sich Ki herabbeugte und sie an der Schulter berührte.
    »Schau mal da!« Er deutete in die Menge der Bittsteller, die den Saal säumten, und sie erblickte einen Kopf mit goldenem Haar. Tamír überließ es Nikides, den Streit der Müller zu schlichten, und eilte durch den Saal, um den Gefolgsmann ihres Vaters zu begrüßen, Fürst Nyanis. Zuletzt hatte sie ihn an dem Tag gesehen, als er ihres Vaters Asche von jener letzten Schlacht nach Hause begleitete. Sein herzliches Lächeln verdrängte diese Erinnerung durch glücklichere, und sie umarmte ihn innig. Er verkörperte einen der wenigen Fürsten, die sie kennen gelernt hatte, obwohl sie in jener abgelegenen Feste aufgewachsen war, und sie hatte ihn immer gemocht. Noch während sie ihn umarmte, fiel ihr jedoch ein, dass er und Fürst Solari einst auch Freunde gewesen waren, nicht nur Kriegsherren ihres Vaters.
    »Da seid Ihr ja!« Er lachte und drückte sie, wie er es getan hatte, als sie noch ein Kind in der Feste gewesen war. »Und Ki ist auch da. Bei den Vieren, sieh sich einer an, wie ihr zwei gewachsen seid! Und nach allem, was man hört, seid ihr auch noch wackere Krieger. Verzeiht, dass ich nicht eher gekommen bin. Ich war noch in Mycena, als mich die Kunde von dem plenimarischen Überfall erreichte, und die Frühlingsstürme an der Küste haben uns gezwungen, zurückzumarschieren.«
    Tamír löste sich von ihm. »Habt Ihr von der Sache mit Solari gehört?«
    Nyanis’ Lächeln verblasste. »Ja. Ich habe ihm immer gesagt, dass sein Ehrgeiz einst sein Untergang sein würde, aber ich hatte keine Ahnung, dass er sich mit jemandem wie Niryn einlassen würde. Seit dem Verscheiden Eures armen Vaters hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Hätte ich Bescheid gewusst, ich hätte versucht, ihn zur Vernunft zu bringen und mehr zu tun, um Euch zu schützen. Ich habe auch Neuigkeiten für Euch, wenngleich keine guten. Auf dem Weg hierher erhielt ich eine Botschaft von Solaris ältestem Sohn Nevus. Der Narr wollte meine Hilfe, um sich Euch zu widersetzen und Atyion einzunehmen.«
    »Ich hoffe doch, Ihr habt ihm abgesagt?«, erwiderte Tamír grinsend.
    Nyanis kicherte. »Euer Vater war mein Lehnsherr, und mein Schwert gehört Euch, wenn Ihr mich haben wollt.«
    »Mit Freuden.«
    Er musterte sie von oben bis unten; mittlerweile erwartete sie eine solche Begutachtung von jenen, die sie vor der Verwandlung gekannt hatten, und bei ihm bemerkte sie mit Ungläubigkeit vermischte Verwunderung.
    »Das also war Rhius’ großes Geheimnis? Auf dem Weg herein habe ich mit Tharin gesprochen. Er sagte, ich soll Euch nunmehr Tamír nennen. Oder eher Majestät?«
    »Vorerst Hoheit. Es ist wichtig, dass ich mich an die Gesetze und Rituale halte.«
    »Dazu würde gehören, das Schwert der Königin zurückzuerobern.«
    »Ja.«
    »Dann werde ich es in Eurer Hand sehen, Hoheit.« Nyanis kniete nieder und reichte ihr inmitten des Gewirrs aus Bediensteten und umherwuselnden Klägern das Schwert dar. »In der Zwischenzeit wiederhole ich das Gelübde meines Herzens und meines Schwertes an den Spross von Atyion. Ich will die Krone von Skala auf Eurer Stirn und das Schwert Ghërilains in Eurer Hand sehen. Dafür werde ich mit Freuden mein Leben opfern, Prinzessin Tamír.« Er stand auf und steckte das Schwert in die Scheide. »Lasst mich Euch einige weitere Verbündete vorstellen, die ich mitgebracht habe.«
    Arkoniel kam zufällig vorbei, als Tamír gerade die Ritter und Fürsten begrüßte. »Fürst Nyanis! Ich hatte noch gar nichts von Eurer Ankunft gehört.«
    »Zauberer!« Er schlug mit Arkoniel die Hände ein. »Wie ich sehe, kümmert Ihr Euch noch immer um Eure Mündel. Ist es Euch je gelungen, den beiden ordentlich das Schreiben beizubringen?«
    »Eine meiner größten Errungenschaften«,

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