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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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der ehrenwerte Morison. »Ich kann eine Safari zusammentrommeln, und wir können schon einen ganzen Tag zur Küste unterwegs sein, ehe sie herauskriegen, daß wir aufgebrochen sind.«
    »Warum sollen wir auf diese Weise gehen?« fragte das Mädchen. » Bwana und My Dear haben bestimmt nichts gegen unsere Heirat einzuwenden.«
    »Ich kann dich nicht jetzt schon heiraten«, erklärte der ehrenwerte Morison. »Es sind noch einige Formalitäten zu erledigen – du würdest sie nicht verstehen. Alles wird seine Ordnung haben. Wir werden nach London ziehen. Ich kann nicht warten. Wenn du mich liebst, wirst du mitkommen. Wie war das denn bei den Affen, mit denen du gelebt hast? Haben die sich vielleicht um so was wie Hochzeit gekümmert? Sie lieben, wie wir lieben. Wärst du weiter bei ihnen geblieben, so hättest du dich mit einem zusammengetan, wie sie sich paaren. Es ist das Gesetz der Natur – und kein von Menschen geschaffenes kann die Gesetze Gottes in Frage stellen. Was spielt so ein Papier schon für eine Rolle, wenn wir uns lieben? Wen in aller Welt geht das etwas an außer uns? Ich würde mein Leben für dich opfern – willst du mir nichts dafür geben?«
    »Liebst du mich?« fragte sie. »Wirst du mich heiraten, wenn wir in London sind?«
    »Ich schwöre es«, rief er.
    »Dann will ich mit dir gehen«, flüsterte sie. »Obwohl ich nicht ganz verstehe, warum das notwendig ist.« Sie lehnte sich an ihn und er nahm sie in seine Arme und beugte sich nieder, um seine Lippen auf die ihren zu drücken.
    Im gleichen Augenblick tauchte der Kopf eines großen Elefantenbullen aus den Bäumen, die die Lichtung säumten. Der ehrenwerte Morison und Meriem hatten nur Augen und Ohren für einander und sahen und hörten nichts, wohl aber Numa. Der Mensch auf Tantors breitem Kopf sah das Mädchen in den Armen des Mannes. Es war Korak, doch erkannte er in der reizvollen Gestalt des schmuck gekleideten Mädchens seine Meriem gar nicht. Er sah nur einen Tarmangani mit seinem Weib. Und da griff Numa an.
    Mit markerschütterndem Gebrüll und in der Befürchtung, Tantor sei gekommen, um seine Beute zu verscheuchen, sprang das große Tier aus seinem Versteck. Die Erde erbebte bei seinem mächtigen Gebrüll. Die Pferde standen einen Augenblick wie gelähmt vor Schreck. Der ehrenwerte Morison Baynes wurde aschfahl und eiskalt. Der Löwe stürmte im strahlenden Licht des herrlichen Mondes geradenwegs auf sie zu. Die Muskeln des ehrenwerten Morison gehorchten nicht länger seinem Willen – sie beugten sich dem Drängen einer größeren Macht – der Macht des ersten Naturgesetzes. Sie trieben seine mit Sporen versehenen Hacken tief in die Flanken des Pferdes, und sie zogen den Zügel gegen den Hals des Tieres, daß es mit ungestümem Schwung herumfuhr und in Richtung der Ebene und in die Sicherheit der Farm davonstob.
    Das Pferd des Mädchens wieherte vor Entsetzen, wich zurück und stürmte dem anderen hinterdrein. Der Löwe folgte ihm dichtauf. Nur das Mädchen behielt kühles Blut – das Mädchen und der halbnackte Wilde, der im Genick des mächtigen Reittiers thronte und vor Vergnügen an dem aufregenden Schauspiel grinste, das der Zufall ihm zur Freude veranstaltete.
    Für ihn handelte es sich nur um zwei fremde Tarmangani, die von Numa, der einen leeren Bauch hatte, verfolgt wurden. Der Löwe hatte ein Recht auf Beute, aber die eine Person war ein Weibchen. Er spürte ein intuitives Verlangen, ihr zu Hilfe zu eilen. Warum, konnte er sich nicht erklären. Alle Tarmanganis waren jetzt seine Feinde. Zu lange hatte er das Leben eines Tieres geführt, um noch irgendwelche menschlichen Regungen in sich zu spüren – doch sie waren vorhanden, zumindest in Bezug auf das Mädchen.
    Er drängte Tantor vorwärts, hob seinen schweren Speer und schleuderte ihn auf den dahinfliegenden Löwenkörper. Das Pferd des Mädchens hatte inzwischen die Bäume auf der anderen Seite der Lichtung erreicht. Hier würde es für den sich schnell bewegenden Löwen eine leichte Beute sein, doch der ergrimmte Numa hatte es mehr auf die Frau abgesehen. Ihr galt sein Sprung.
    Korak stieß einen überraschten und beifälligen Ruf aus, als Numa auf dem Rücken des Pferdes landete und das Mädchen sich im selben Moment von dem Pferd löste und sich in die Zweige eines Baumes über ihr schwang.
    Koraks Speer traf Numa in die Schulter und beraubte ihn seines schwankenden Haltes auf dem wie wahnsinnig dahinjagenden Pferd. Befreit von der Last des Mädchens und

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