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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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ohne zu zögern. Sie stand sofort auf und zog sich an. Sart tat es ihr gleich.
    »Nicht, dass du mich falsch verstehst«, sagte Michael. »Ich würde dich morgen wirklich gerne wiedersehen.«
    »Keine Sorge, ich kann mir gut vorstellen, dass ihr mü de seid«, entgegnete Mura freundlich. »Ihr seid unsere Gäste, und wenn es dein Wunsch ist, komme ich morgen wieder.«
    Sart zog sich das geflochtene Band um die Taille und sah Richard an, der immer noch wie versteinert auf halbem Weg zum Pool verharrte.
    Michael folgte Sarts Blickrichtung und rief ihm zu: »He, Sart, was hältst du davon, noch ein bisschen hier zu bleiben? Richard möchte sich dafür entschuldigen, dass er dir durch seinen Sprung aus dem Bett so einen Schrecken eingejagt hat.«
    Sart warf Mura einen fragenden Blick zu. Mura zuckte mit den Schultern. »Das musst du selber entscheiden.«
    Sart sah Michael an, der ihn angrinste und ihm zuzwin kerte.
    »Wenn unsere Gäste wünschen, dass ich noch bleibe, bleibe ich«, stellte er klar. Mit diesen Worten trat er erhobe nen Hauptes zurück ans Bett und setzte sich.
    »Wunderbar«, entgegnete Michael.
    Mura machte sich fertig und verabschiedete sich, indem sie ihre Handfläche nacheinander ein letztes Mal gegen die von Michael und Richard drückte. Sie versicherte ihnen, dass es ihr mit ihnen sehr viel Vergnügen bereitet habe und dass sie die beiden am nächsten Tag gern wiedersehen wür de. Bevor sie hinter sich die Tür zuzog, wünschte sie ihnen noch eine gute Nacht.
    Die Tür war gerade eingerastet, als sich im Inneren des Bungalows ein kurzes unangenehmes Schweigen breit mach te. Richard und Michael nahmen Sart ins Visier, der seinerseits seinen Blick zwischen den beiden Tauchern hin- und herschweifen ließ. Schließlich wurde er unruhig und stand auf.
    »Soll ich vielleicht noch ein paar Drinks bestellen?«, schlug er vor, um irgendetwas zu sagen.
    Richard rang sich ein Grinsen ab und schüttelte den Kopf. Dann schwankte er auf Sart zu.
    »Soll ich etwas zu essen bestellen?«, bot Sart an.
    Richard schüttelte erneut den Kopf. Er hatte sich dem jungen Mann inzwischen auf Armeslänge genähert. Sart wich einen Schritt zurück.
    »Mein Kumpel und ich haben dir etwas Wichtiges mitzu teilen«, begann Richard.
    »Stimmt«, fügte Michael hinzu. Er umrundete unsiche ren Schrittes das Bettende und gesellte sich zu Richard. Auf diese Weise drängten sie Sart in die Ecke zwischen dem Bett und der Wand.
    »Um es ganz offen zu sagen und jeglichen Missver ständnissen vorzubeugen«, fuhr Richard fort, »wir können Schwuchteln wie dich nicht ausstehen.«
    »Sie bringen uns sogar auf die Palme«, bekräftigte Mi chael.
    Sarts Augen schossen zwischen den beiden ihn einkes selnden, höhnisch grinsenden Betrunkenen hin und her.
    »Vielleicht sollte ich besser gehen«, schlug Sart nervös vor.
    »Nicht bevor wir absolut sicher sein können, dass du uns richtig verstanden hast«, entgegnete Richard.
    »Ich weiß nicht, was eine Schwuchtel ist«, gestand Sart.
    »Ein Homosexueller, auch warmer Bruder oder Arschficker genannt«, stellte Richard klar. »Wie man sie nennt, spielt keine Rolle. Der Punkt ist, dass wir Typen, die auf Männer stehen, nicht ausstehen können. Und wir haben den leisen Verdacht, dass auch du zu dieser Sorte gehörst.«
    »Natürlich mag ich Männer«, nickte Sart. »Ich mag alle Menschen.«
    Richard sah erst Michael an und dann Sart. »Bisexuelle können wir genauso wenig ausstehen.«
    Sart machte Anstalten, auf die Tür zuzustürzen, doch er schaffte es nicht. Richard hielt ihn am Arm fest, und Mi chael packte ihn an den Haaren.
    Im nächsten Moment schnappte Richard sich den ande ren Arm von Sart und bog ihm mit einem hässlichen Lachen beide hinter dem Rücken zusammen. Sart versuchte ver zweifelt, sich zu befreien, doch er hatte keine Chance, denn Michael hielt noch immer ein dickes Haarbüschel von ihm umklammert. Kaum hatten die beiden Taucher ihr Opfer eingekeilt, verpasste Michael ihm einen so heftigen Schlag in den Magen, dass Sart sich vornüberkrümmte.
    Richard und Michael ließen von ihm ab und lachten sich halb tot, als er ein paar wankende Schritte machte. Sart rang verzweifelt nach Luft. Sein Gesicht war lila angelaufen.
    »Weiter geht’s, du Weichling«, dröhnte Richard. »Das ist dafür, dass du mich mit deinen schmierigen Pfoten an gegrapscht hast.«
    Er hob mit der linken Hand Sarts Kopf und schlug mit der rechten zu. Es war kein kurz geschlagener Fausthieb, son dern ein

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