Tauchstation
Suzanne Feuer und Flamme waren, hielt sich die Begeiste rung bei Donald in Grenzen. Richard und Michael zeigten totales Desinteresse. Die beiden wirkten nervös und waren merkwürdig ruhig, von ihrem unverfrorenen Macho- Gehabe keine Spur. Perry ging davon aus, dass sie einen Ka ter hatten, und teilte Suzanne seine Vermutung mit.
»Wundern würde es mich jedenfalls nicht«, entgegnete sie. »So betrunken, wie sie waren. Und wie geht es Ihnen?«
»Hervorragend«, strahlte Perry. »Wenn man bedenkt, was wir alles durchgemacht haben. Ein interessanter Abend, nicht wahr? Was macht Ihr Freund Garona? Ist er lange ge blieben?«
»Eine Weile«, erwiderte Suzanne ausweichend. »Und Luna?«
»Auch eine Weile.« Sie wagten es nicht, sich in die Augen zu sehen.
Als alle fertig gefrühstückt hatten, führte Arak sie über den weitläufigen Rasen zu einem Gebäude mit halbkugelförmigem Dach; es ähnelte dem Pavillon, war aber wesent lich kleiner. Perry und Suzanne hielten mit Arak Schritt, Donald ging hinter ihnen, Richard und Michael bildeten das Schlusslicht.
»Ich meine immer noch, dass du Donald informieren solltest«, wisperte Michael seinem Freund eindringlich zu. »Vielleicht hat er eine Idee, was man tun kann.«
»Was, zum Teufel, soll der Mistkerl schon tun?«, ereifer te sich Richard. »Der Junge ist tot. Weder Fuller noch sonst irgendwer kann ihn wieder zum Leben erwecken.«
»Vielleicht hat er eine bessere Idee, wo man die Leiche verschwinden lassen kann«, beharrte Michael. »Was ist, wenn irgendjemand sie findet? Du solltest es lieber nicht da rauf anlegen herauszubekommen, wie sie hier unten mit Mördern verfahren.«
Richard blieb abrupt stehen. »Was willst du damit sa gen?«
»Du hast ihn umgebracht«, erwiderte Michael. »Hast du das immer noch nicht kapiert?«
»Du hast ihn auch geschlagen«, begehrte Richard auf.
»Aber ich habe ihn nicht getötet«, grunzte Michael. »Außerdem war es deine Idee, ihm eine Abreibung zu ver passen.«
Richard sah ihn finster an. »Wir sitzen beide im selben Boot, vergiss das nicht! Was auch immer mir passiert, pas siert auch dir, so viel steht fest.«
»Richard und Michael!«, rief Arak. »Beeilen Sie sich!« Er hielt eine Tür auf, die in das kleine, halbkugelförmige, fens terlose Gebäude führte. Die anderen drei standen neben ihm und beobachteten ihr Näherkommen.
»Wie dem auch sei«, flüsterte Michael seinem Kumpel nervös zu, »der Punkt ist, dass die Leiche miserabel versteckt ist. Du solltest unbedingt Donald fragen, ob er ein besseres Versteck weiß. Auch wenn er ein Arschloch von Ex- Offizier ist – er ist ein cleverer Kerl.«
»Okay«, willigte Richard lustlos ein.
Die beiden beschleunigten ihre Schritte und schlossen zu den anderen auf. Arak lächelte ihnen freundlich zu und be trat, gefolgt von Suzanne und Perry, das Gebäude. Als Do nald ihnen folgen wollte, zupfte Richard ihn am Ärmel. Do nald riss seinen Arm weg und starrte ihn finster an, ohne stehen bleiben zu wollen.
»He, Commander Fuller!«, flüsterte Richard. »Warten Sie eine Sekunde!«
Donald bedachte ihn über die Schulter mit einem ver ächtlichen Schnauben und ging unbeirrt weiter. Arak führte sie einen halbrunden, fensterlosen Flur entlang.
»Ich möchte mich für gestern Abend entschuldigen«, sagte Richard. Er hatte Donald eingeholt und ging jetzt di rekt hinter ihm.
»Für was?« Donald fixierte ihn wütend. »Für Ihre Dummheit, für Ihre Trunkenheit oder dafür, dass Sie sich von diesen Leuten haben an der Nase herumführen lassen?«
Richard biss sich auf die Lippe, bevor er antwortete. »Vielleicht für alle drei Dinge. Wir haben uns den Kanal ziemlich voll laufen lassen. Aber das ist es nicht, worüber ich mit Ihnen reden will.«
Donald blieb so abrupt stehen, dass Richard um ein Haar mit ihm zusammengestoßen wäre. Michael lief von hinten in Richard hinein.
»Reden Sie, Matrose!«, forderte Donald ihn nüchtern auf. »Aber fassen Sie sich kurz! Ich habe keine Lust, unser aufschlussreiches Gespräch mit Arak zu verpassen.«
»Also, es ist so...«, stammelte Richard. Er hatte keine Ahnung, wo er anfangen sollte. Obwohl er vor noch gar nicht so langer Zeit eine große Lippe riskiert hatte, fühlte er sich plötzlich von Donald eingeschüchtert.
»Worauf warten Sie, Matrose?«, fuhr Donald ihn an. »Raus mit der Sprache!«
»Michael und ich halten es für die beste Idee, so schnell wie möglich aus Interterra zu verschwinden«, brachte er schließlich
Weitere Kostenlose Bücher