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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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befestigt. Die Pfeiler bestanden aus mit Beton übergossenen aufeinander gestapelten Motorfahrzeugen. Ganz oben thronte jeweils ein großer Jeep ohne Räder. In den Fahrerkabinen der beiden Fahrzeuge befanden sich Männer mit stark gebräunter Haut, die mit Pumpguns und Karabinern bewaffnet waren und auf sie herunterstarrten. Das Tor zur Brücke lag am Rand des Steilufers zur Don-Wüste. Vor Makotas Karawane erstreckte sich eine Reihe von mit Segeltuchplanen verdeckten Leiterwagen. Am Straßenrand saßen an einem langen Tisch Männer in braunen Hosen und Jacken – die Zöllner der Brücke.
    Ein Farmer, der Besitzer der voll beladenen Fuhrwerke vor ihnen, redete auf einen dicken Kommandeur des Zollamts ein, der ihm nur mit halbem Ohr zuhörte, seine Fragen einsilbig beantwortete, meist nur nickte und sich weigerte, die Gebühr zu reduzieren.
    Schließlich bezahlte der Farmer die Zollabgabe, ohne auch nur eine einzige Münze herausgehandelt zu haben. Makota stieg aus dem Punch , zündete seine Pfeife an und trat in Begleitung zweier seiner Männer an den Tisch. Krjutschok war vom Kutschbock gesprungen und stellte sich neben Turan. Der versuchte gar nicht erst, wieder aufzustehen – sein ganzer Körper schmerzte, sein Herz schlug laut, und in seiner Hüfte spürte er ein Stechen.
    »Zwei Automobile, ein Laster, Motorräder«, sagte Krjutschok gedehnt und spuckte sein Kaustück aus. »Und jede Menge Leute, fast zwanzig. Das wird den Ataman was kosten.«
    »Wozu zahlen?«, fragte Turan unter schwerem Atmen. »Man kann doch an einer anderen Stelle runter in die Wüste, oder?«
    Der Bandit sah zu ihm hinüber:
    »Das Ufer ist extrem steil. Bis zum nächsten Zugang zu fahren wäre ein riesiger Umweg. Die Zufahrt hier über die Brücke liegt gut. Sie heißt nur Brücke, in Wirklichkeit ist es nur eine Art Weg, der aus Betonplatten auf Pfählen besteht. An seinem Ende liegt die Zufahrt. Angeblich gibt es dort eine Insel aus künstlichen Korallen, die inzwischen zu einem Berg geworden ist. Außerdem hat Makota hier zu tun. Und wir können uns Wassermelonen besorgen, denn ohne kommen wir nicht weit.«
    Makota sprach jetzt mit dem dicken Zöllner, der ihm den Preis nannte, woraufhin der Ataman ein wütendes Knurren ausstieß. Der Dicke breitete nur nachlässig die Arme aus, als wollte er sagen: Wenn es dir nicht passt, dann fahr woanders lang.
    »Unser Ataman ist ein Geizhals«, bemerkte Krjutschok und grinste schief. »Er trennt sich gar nicht gern von seinem Geld.«
    Makota öffnete seinen Beutel und warf einige Münzen auf den Tisch. Während der Dicke sie gemütlich zählte, hörten sie das Quietschen der Kette, die Torflügel wurden aufgeschoben und die Wagen des Farmers setzten sich in Richtung Brücke in Bewegung. Auf dem Dach des einen Jeeps tauchte ein Mann auf und verfolgte, die Hand über die Augen gelegt, wie der Treck des Farmers das Tor passierte, dann hob er die Hand, und die Flügel schlossen sich wieder. Makota beugte sich über den Tisch zu dem Dicken vor und sagte etwas. Der stupste Makota mit dem Zeigefinger in die Brust, verzog die Lippen spöttisch und begann, die Münzen ein zweites Mal zu zählen.
    Turan blickte zu Krjutschok hinüber. Dessen Augen glitzerten und er machte einen ungewöhnlich lebhaften Eindruck, fast als würde er sich auf etwas freuen.
    »Warst du schon mal hier?«, fragte er.
    »Hä? … Ach so, ja, klar.«
    »Was gibt es denn hier Interessantes?«
    »Wassermelonen und Mammi.«
    »Mammi?«
    »Mammillaria-Kakteen.« Der Segelohrige lächelte breit. »Sie sind stachelig und sie schmecken so toll, dass man sich damit sofort den Bauch voll hauen möchte. Sie bringen das Blut zum Kochen.«
    Endlich hatten Makota und der Zöllner sich geeinigt. Der Ataman ging zum Laster zurück, der Dicke stand vom Tisch auf, und in diesem Moment erst erkannte Turan, dass er ein Cyborg war. Sein linkes Bein, bei dem das Hosenbein abgeschnitten war, bestand von unterhalb des Knies komplett aus Eisen: ein Hebel, eine dicke Feder, Zahnrädchen an der Stelle, wo der Fuß begann, in diesem Fall ein schmaler Metallblock mit mehreren runden Öffnungen darin. Der Zöllner ging die Fahrzeuge der Karawane ab und zählte die Banditen, die ausgestiegen waren. Bei jedem Schritt klirrte sein mechanisches Bein, in dem vergitterten Knie drehte sich eine Pleuelstange und ein Kolben zuckte auf und ab.
    Mit einem Nicken in Richtung Punch fragte er Makota:
    »Ist der leer?«
    »Ja«, antwortete der Ataman, den die Kontrolle

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