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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Aspirin-Tabletten zum Vorschein. Dann schnappte sie sich seinen Kaffeebecher vom Schreibtisch. »Sieht so aus, als bräuchtest du eine Nachfüllung.«
    »Genau wie mein Gehirn.«
    »Da kann ich dir nicht helfen, Großer. Aber wenn es ein guter Cappuccino sein darf, darin bin ich spitze.«
    Die durchschlagende Gemeinsamkeit der Jungs war ihre Unbeholfenheit. Sie kamen zu dritt aufs Revier: Michael Martinetto, Harold ›Beezel oder Beeze‹ Frasier und Joey Reinhart. Keine Prahlerei, kein blödes Grinsen, keine Arroganz. Die drei schlurfenden Teenager wirkten ängstlich und kleinlaut, als Marge sie in den Vernehmungsraum begleitete. Vielleicht begannen sie jetzt erst, mit dem Verlust von einem der Ihren fertigzuwerden.
    Reinhart war so hoch aufgeschossen und schlaksig, wie Harold Beezel Frasier klein und gedrungen war. Beezel hatte ein rundes Gesicht, dunkle Augen und einen Topfschnitt mit Ponyfransen, die eine unebene Stirn voller Akne verdeck ten. Mikey Martinetto war knapp einsachtzig groß und breitschultrig. Er hatte blondes krauses Haar und hellbraune Augen, und er trug immer noch eine Zahnspange. Kinder, die dankbar wären, irgendwann erwachsen zu sein.
    Oliver betrat den Raum, und Marge stellte alle vor. Er reichte jedem der Jungen eine Flasche Wasser. »Manchmal wird das Leitungswasser ein bisschen eklig nach den vielen Regenfällen.«
    Die Jungs nickten und drehten ihr H2O auf.
    »Regnet’s gerade?«, fragte Scott.
    »Nieselt«, antwortete Beezel.
    »Morgens soll’s besser werden«, sagte Joey. »Ich hasse Autofahren bei Regen.«
    »Ganz zu schweigen davon, wie widerlich die Schule stinkt«, sagte Mikey.
    »In die Schule regnet es rein?«, fragte Marge.
    »Na klar, die B and W hat ein echtes Dachproblem«, antwortete Mikey. »Das Klassenzimmer von Mr. Hinton stinkt regelrecht.«
    »Nach Schimmel«, sagte Beezel. »Meine Allergien drehen komplett am Rad.«
    »Das Fisher-Auditorium ist das reinste Sieb«, meinte Joey. »Man sollte meinen, mit der ganzen Kohle, die unsere Eltern rüberwachsen lassen, würde die Schule sich besser um ihre Räume kümmern.«
    »Da bin ich jetzt überrascht«, sagte Marge. »Ich dachte immer, die B and W sei ein … eine Art Country Club, als Schule getarnt.«
    Die Jungs lachten freudlos. »Kein Country Club, in dem ich Mitglied sein möchte«, meinte Beezel. »Ich erzähl meinen Eltern ständig, dass man sie übers Ohr haut.«
    »Die Schule hat doch einen tollen Ruf«, sagte Oliver.
    »Wer’s glaubt, wird selig.«
    »Die Schule nimmt clevere Kids auf, darum schafft sie’s, die Kids an die Unis zu bringen. Aber clevere Kids kämen überall klar.«
    »Und warum seid ihr dann da?«, fragte Marge.
    »Die öffentlichen Schulen in meinem Bezirk sind ein Witz. Außerdem haben die Berater der B and W Verbindungen zu den super platzierten Colleges – daher der gute Ruf. Sie bringen ihre Schüler an die Elite-Universitäten.«
    »Klar, das haben sie echt im Griff«, sagte Joey. »Die Berater wissen, wie man eine Bewerbung aufplustert, damit wir alle gut dastehen. Aber eigentlich ist es total bescheuert. Weil alle Bewerbungen von Privatschulen fast genau gleich aufgeplustert werden.«
    »Was unternehmt ihr, um hervorzustechen?«
    »Ist echt schwer«, sagte Beezel. »Sogar die Noten in den standardisierten Tests bedeuten nicht viel.«
    »Entweder du bist der Präsident von allem und jedem, oder du hast ein besonderes Talent, das außer dir niemand hat – zum Beispiel hast du, seit du neun bist, deine eigene Käserei für Bio-Käse.«
    »Oder du bist Krebsforscher«, sagte Joey.
    »Und hast einen Artikel drüber veröffentlicht«, ergänzte Mikey.
    »Und wie schafft es dann Dylan Lashay nach Yale?«, wollte Marge wissen. Auf einen Schlag verstummten alle drei. Drei Augenpaare fixierten ihr Gesicht. Der Sekundenzeiger tickte in vollkommener Stille. »Was ist denn jetzt los?«, fragte sie.
    Die Jungs kommunizierten mit Blicken. »Was hat Dylan mit Greg zu tun?«, fragte Joey schließlich.
    »Wir gehen nicht davon aus, dass er etwas mit Greg zu tun hat«, sagte Oliver.
    »Warum erwähnen Sie ihn dann?«, fragte Beezel.
    »Wir unterhielten uns gerade darüber, wie man auf eine gute Uni kommt«, sagte Marge. »Zufälligerweise wissen wir, dass Dylan Lashay es nach Yale geschafft hat. Ich habe mich einfach nur gefragt, ob er wohl Bio-Käse hergestellt hat oder der Präsident von allem und jedem war.«
    Mikey grinste. »Präsident von allem und jedem.«
    »Er tritt ja auch ein Erbe an«, sagte

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