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The Walking Dead: Roman (German Edition)

The Walking Dead: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Bonansinga , Robert Kirkman
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einen Blick auf dessen Unterboden.
    Brian steht mühsam auf. Sein Herz rast. Ihm ist schwindlig. Seinem Hals geht es besser, und selbst sein Husten hat sich nach den Tagen im Haus in Wiltshire Estates gelindert. Aber er fühlt sich bei Weitem noch nicht hundertprozentig gut. Aber wer tut das schon? Er tritt zu seinem Bruder. »Was soll das heißen – alles geht seinen normalen Gang?«
    »Es ist, was es ist«, murmelt Philip, ohne ihn anzusehen.
    »Du bist sauer auf mich, weil ich den Polizisten nicht umgebracht habe«, platzt Brian heraus.
    Philip richtet sich auf und sieht seinen Bruder an. »Ich habe doch gesagt, du sollst dich schlafen legen.«
    »Vielleicht fällt es mir schwerer, jemanden zu erschießen, der einmal ein Mensch war. Na und? Verklag mich doch.«
    Philip packt Brian an seinem T-Shirt, wirbelt ihn um hundertachtzig Grad herum und stößt ihn gegen die Karosse des Escalade. Der Aufschlag raubt Brian einen Moment lang den Atem, und der Lärm weckt Nick. Auch Penny zuckt im Schlaf zusammen. »Jetzt hör mir mal gut zu«, knurrt Philip drohend. »Das nächste Mal, wenn du mir eine Knarre abnimmst, will ich, dass du sie auch benutzen kannst. Der Bulle war harmlos. Aber das wird nicht immer so sein, und ich werde garantiert nicht für alle Zeiten den Babysitter spielen. Hast du mich verstanden?«
    Brian nickt. Seine Kehle ist vor Angst trocken geworden. »Ja, hab ich.«
    Philip packt ihn noch härter. »Du solltest dir diesen ganzen Weicheier-Mist von wegen behüteter Kindheit schnellstmöglich aus dem Kopf schlagen, anfangen, deinen Mann zu stehen und ein paar Schädel einschlagen. Denn eines kann ich dir versprechen: Ehe es besser wird, wird es noch viel, viel schlimmer.«
    »Verstanden«, antwortet Brian.
    Philip lässt noch immer nicht von seinem Bruder ab. Seine Augen funkeln vor Wut. »Wir werden diese Sache überleben, indem wir größere Monster werden als die da draußen! Kapiert? Es gibt keine Regeln mehr! Keine Philosophie und vor allem keine Gnade oder Schonfrist. Es gibt nur die und uns, und alles, was diese Monster wollen, ist es, uns aufzufressen! Was machen wir also? Wir fressen die auf! Wir schnappen sie uns und spucken sie wieder aus, und wir werden das Ganze überleben, oder ich werde höchstpersönlich ein riesiges Loch in diese verrückte Welt sprengen! Verstehst du? VERSTEHST DU ?«
    Brian nickt panisch.
    Philip lässt ihn los und wendet sich ab.
    Mittlerweile ist Nick ganz wach geworden. Er setzt sich auf und starrt die beiden verdutzt an.
    Pennys Augen sind ebenfalls weit aufgerissen. Sie nuckelt wie wild an ihrem Daumen und blickt ihrem Vater hinterher, der durch die Werkstatt zu tigern beginnt. Als er an den Toren vorbeikommt, hält er inne und starrt durch die eisernen Gitterstäbe nach draußen in die Nacht, die Hände zu Fäusten geballt.
    Am anderen Ende der Werkstatt lehnt Brian noch immer am Escalade und ficht eine stille Schlacht mit sich selbst, um nicht wie ein Weichei loszuheulen, das eine behütete Kindheit genießen durfte.
    Am nächsten Morgen erhellt eine schwache Herbstsonne ihre Bleibe. Hastig nehmen sie ihr Frühstück in Form von Müsliriegeln und Wasser zu sich, ehe sie das Benzin aus drei Zwanzig-Liter-Kanistern in den Tank des Escalade schütten und ihre Habe in den Wagen packen. Die getönten Scheiben sind feucht von Kondenswasser. Brian und Penny machen es sich wie immer auf der Rückbank bequem, während Nick neben dem Tor steht und auf Philips Zeichen wartet. Da der Strom ausgefallen ist – anscheinend in der ganzen Stadt –, müssen sie das Tor manuell bedienen.
    Philip setzt sich hinter das Lenkrad des Escalade und startet den Wagen. Der riesige V8-Motor mit sechs Litern Hubraum beginnt zu schnurren, und das Armaturenbrett leuchtet auf. Philip legt den ersten Gang ein, gibt Nick ein Zeichen und beginnt langsam vorwärts zu fahren.
    Nick reißt das Tor auf. Die Rollen quietschen und setzen sich in Bewegung. Frische Morgenluft und Sonnenstrahlen strömen in die Garage, während Nick zur Beifahrertür läuft und in den Wagen steigt.
    Philip zögert einen Moment lang. Er blickt zuerst auf das Armaturenbrett und dann auf die Mittelkonsole.
    »Was ist?«, will Nick nervös wissen. Er fühlt sich immer ein wenig unsicher, wenn er Philips Handeln hinterfragt. »Sollten wir uns nicht langsam auf die Socken machen?«
    »Einen Augenblick«, gebietet Philip und öffnet ein Fach in der Mittelkonsole.
    In dem Fach befinden sich zwei Dutzend C D s, die alle vom

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