Therapielexikon der Kleintierpraxis
von Kapseln zu je 3 oder 5 mg erhältlich ist, zählt zu den Präparaten, die beim Menschen gegen den Alterungsprozess eingesetzt werden können.
Flohallergiedermatitis (FAD)
Diese schwerwiegende Hauterkrankung wird durch Flöhe im Fell von Hund und Katze ausgelöst, deren Stiche in 30 % der Fälle eine allergische Sofortreaktion vom Typ I und eine verzögerte Reaktion vom Typ IV (24 – 48 Stunden später) auslösen. Der Flohspeichel enthält etwa ein Dutzend Allergene, was die Komplexität der Reaktion erklären kann.
Beim Hund und bei der Katze ist hauptsächlich die Spezies Ctenocephalides der Auslöser. Im erwachsenen Stadium lebt der Floh im Fell der Karnivoren, während sich die präadulten Stadien (Eier, Larven, Puppen) hauptsächlich in der Umgebung entwickeln.
Epidemiologie
Die FAD ist die häufigste Allergie bei Hund und Katze (25 – 50 % der Vorstellungen in der dermatologischen Praxis je nach Ort, Jahreszeit und Lebensumständen der Tiere).
Zu Beginn ihres Verlaufs erfolgt die FAD saisonal (Sommer, Herbst), später wird sie durch Reinfestation des Lebensraums im Winter ganzjährig.
Häufig wird das gleichzeitige Auftreten einer atopischen Dermatitis und einer FAD beobachtet.
Klinik
•Eine erste klinische Form ist die akute FAD, die sich durch aufeinanderfolgende, mehr oder weniger saisonale Episoden beim Hund oder bei der Katze manifestiert.
•Leitsymptom ist der Juckreiz. Er ist von Anfang an intensiv und anhaltend. Die betroffene Hautstelle zeigt zunächst eine diffuse Hautrötung mit Bildung mehr oder weniger zahlreicher Papeln. Als Folge des Kratzens bilden sich Exkoriationen mit Hautexsudation und Krusten. An den betroffenen Regionen tritt mehr oder weniger ausgedehnter Haarverlust auf.
•Die Läsionen sind besonders dorsolumbal, an der Hinterseite der Oberschenkel, am Abdomen und an den Flanken sichtbar. Man kann sie auch am Hals antreffen (v. a. bei der Katze). Krustöse Papeln um denNabel herum sind sehr verdächtig. Auch lokale, stark nässende Läsionen einer pyotraumatischen Dermatitis sind möglich.
•Nach einem mehrmonatigen Verlauf kann sich das klinische Bild deutlich verändern:
•Eine chronische Dermatitis, gekennzeichnet durch eine Verdickung der Haut und Hyperkeratose, führt zu einem Haarverlust und sehr derber Haut, mit mehr oder weniger starker Fältelung, v. a. in der Lumbal region.
•In diesem Stadium ist der Juckreiz nur sehr gering, und das Tier scheint sich an die chronische Dermatitis gewöhnt zu haben.
•Bei der Katze ist die chronische allergische Pulikose durch eine krustöse Dermatitis gekennzeichnet, die bei der Palpation der dorso lumbalen Region oder des Halses den Eindruck einer sandpapierartigen Dermatitis erweckt. Diese wird von nebeneinanderliegenden miliaren Krusten gebildet (
Dermatitis (miliare) der Katze
).
Diagnostik
Die Diagnostik beruht auf der klinischen Untersuchung, der Lokalisation, dem saisonalen Auftreten und dem Nachweis von Flöhen am Tier selbst.
•Auch wenn die erwachsenen Flöhe schwierig nachzuweisen sind, ist doch ihr Kot sehr gut sichtbar: Er ist schwärzlich, pulverartig, ähnelt den Körnchen von Kaffeesatz und befindet sich am Haaransatz in den vorstehend genannten, definierten Körperregionen. Auf einer feuchten, saugfähigen Unterlage bildet der Flohkot einen typischen rötlichen Hof (da er aus eingetrocknetem Blut nach sehr schneller Verdauung im Verdauungstrakt des erwachsenen Flohs gebildet wird).
•Zur Feststellung einer Allergie werden Intrakutantests mit Floh-Ganzkörper extrak ten, Histamin und Flohantigenen durchgeführt. Man liest die Reaktion nach 15 – 20 Minuten ab, um den aktuellen Grad der Allergie festzustellen. Spätere Ablesungen (nach 24 – 48 Stunden) können eventuell eine Reaktion vom verzögerten Typ nachweisen (traubenkerngroße Verhärtung an der Einstichstelle).
• Die Differentialdiagnose umfasst:
•Einfache Pulikose (nichtallergisch), Räude, Phtiriose, Cheyletiellose.
•Andere allergische Dermatitiden (atopische Dermatitis, Futtermittelallergie).
•Bakterielle und mykotische Dermatitiden.
Therapie
Sie besteht aus drei Ansätzen:
•Beseitigung der Flöhe am Tier.
•Beseitigung der Flöhe in der Umgebung.
•Veränderung der allergischen Reaktion des Wirtstiers.
Beseitigung der Flöhe am Tier
Man sollte sich immer vor Augen halten, dass der vom erwachsenen Floh injizierte Flohspeichel der Auslöser der Erkrankung ist. Aus diesem Grund ist es unabdingbar, Flohbisse
Weitere Kostenlose Bücher