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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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hochkonzentrierte bzw. unzureichend ausgespülte topische Präparate (Seife, Antiseptika etc.), v. a. an der Körperunterseite.
    •Wasch- und Putzmittel (auf dem Boden).
    •Insektizide (nach einer Behandlung oder einem Bad mit Antiparasitika).
    •Säuren, starke Laugen, Teer, Benzin etc.
    Klinisch deckungsgleich mit der allergischen Kontaktdermatitis.

    • Die allergische Kontaktdermatitis tritt erst nach sehr langem und wiederholtem Kontakt der Haut mit einem Allergen auf. Aus diesem Grundsind diese Dermatitiden bei Karnivoren relativ selten. Anders ist das beim Menschen, der einerseits durch seine fehlende Behaarung weniger geschützt und beruflich bedingt oder durch kosmetische Behandlungen viel häufiger stärkeren und wiederholten zahlreichen Kontakten ausgesetzt ist. Dennoch sind einige auslösende Faktoren beim Hund bzw. bei der Katze gut dokumentiert.
    •Draußen: Pflanzen, im Frühling v. a. Gras („spring rash“), Pestizide, L acke, Anstriche, Zement.
    •Drinnen: Wolle, Synthetikteppiche, Gummi, Holzschutzmittel, Ledergerbemittel, Chromsalze etc.
    •Gegenstände des Menschen, die mit den Tieren in Kontakt gebracht werden: Plastikgegenstände (Fressnäpfe), Halsbänder (v. a. Insektizidhalsbänder), Abdeckungen, Sprays in Spraydosen (Insektizide, Deodorants, Parfüme etc.).
    •Äußerlich anzuwendende Medikamente: topische Antibiotika (Neomycin, Penicillin, Streptomycin), Lokalanästhetika (Procainderivate), Antiseptika (jodhaltig), Kohlenwasserstoffderivate (Vaseline) etc.
    Läsionen

    •Die am häufigsten betroffenen Bereiche sind die haarlosen Zonen, v. a. wenn sie wiederholtem Kontakt ausgesetzt sind: Körperunterseite (Bodenkontakt). Besonders spärlich behaarte Regionen: Leisten, Achseln, Zwischenzehenräume, Perianalregion, Augenlider, Ohrmuscheln etc. Dennoch können auch behaarte Körperregionen allergisch auf ein Flüssigpräparat oder ein Aerosol reagieren. Manche Flohhalsbänder haben eine krustöse Alopezie zur Folge, die deutlich begrenzt am Hals auftritt (durch den Trägerstoff oder seltener durch den Wirkstoff bedingt, v. a. bei der Katze).
    •Zu Beginn des Krankheitsverlaufs treten Erytheme mit Papeln auf, begleitet von ausgeprägtem Juckreiz. Da sich die Tiere kratzen und beißen, entstehen stärkere Läsionen: Exkoriationen/Ulzerationen, nässende Dermatitis, ausgeprägtere Ulzerationen mit Krustenbildung und manchmal bakterielle Superinfektionen.
    Diagnostik

    •Die Verdachtsdiagnose beruht auf folgenden Kriterien:
    •Lokalisation der Läsionen.
    •Epidemiologie: direkter und vor Kurzem erfolgter Kontakt mit einem Irritans (Dermatitis am Hodensack nach einem Bad und schlecht abgespültem Shampoo). Beruf des Besitzers (Autowerkstatt), Heimwerkertätigkeit am Wochenende etc.
    •Saisonales Wiederauftreten (Allergie gegen blühende Wiesen) oder aufgrund von Kontakt mit allergenen Böden (Synthetikteppichboden).
    •Die Durchführung von Hauttests (Patch-Tests) ist beim Hund aus technischen und praktischen Gründen die Ausnahme: Es ist schwierig, 48 Stunden lang Kontakt zu den getesteten Substanzen aufrechtzuerhalten, auch die Interpretation unter Praxisbedingungen ist schwierig etc.
    • Die Differentialdiagnosen sind atopische Dermatitis, Dermatomykosen, seborrhoische Dermatitis, Solardermatitis und Futtermittelallergie.
    Therapie
    Die Therapie besteht einerseits in der Vermeidung des verdächtigen oder identifizierten Auslösers, andererseits in der Anwendung eines beruhigenden und/oder antiphlogistischen Präparats:
    •Unterbinden der mechanischen Aufrechterhaltung der Entzündung durch Lecken (Halskrause).
    •Emollienzien:
Allermyl®-Lotion
.
    •Hautberuhigende Präparate mit „Verband-Effekt“:
Nivea
® Creme oder Lotion.
    •Emolliens, Antiphlogistikum, hautberuhigende Wirkung: Hydrocortisonaceponat
(Cortavance
®).
    •Fallweise: Kortikoide als systemische Therapie (
Kortikoidtherapie
) in antiphlogistischer Dosis 3 – 8 d hintereinander oder bis zur Identifizierung des Allergens.
    •Bei nach gewiesener allergischer Kontaktdermatitis kann sowohl therapeutisch als auch – falls indiziert – präventiv mit gutem Erfolg das immunmodulierend wirkende Pentoxifyllin (div. H. M.) eingesetzt werden: 5 – 10 mg/kg 2 – 3 × täglich p. o.
    Kontraktionen (simultane) von Herz und Zwerchfell
    Myoklonie des Zwerchfells
.
    Kontraktur des M. infraspinatus
    Definition
    Kontraktur, dann retrahierende Fibrose des M. infraspinatus, die zu einem besonderen Gangbild mit

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