Thursday Next 04 - Es ist was Faul
Knochen.
»Ah!«, sagte Joffy. »Mütterlein und Schwesterherz! Das trifft sich ja ausgezeichnet! Darf ich vorstellen? St Zvlkx. Euer Gnaden, das ist meine Mutter und das meine Schwester, Thursday.«
Der hl. Zvlkx, dessen Augen von dichten Strähnen öliger schwarzer Haare verhängt waren, sah mich misstrauisch an.
»Willkommen in Swindon, Mr Zvlkx«, sagte meine Mutter und machte einen höflichen Knicks. »Mögen Sie mit uns frühstücken?«
»Er spricht nur Mittelenglisch«, sagte Joffy. »Lass mich gerade mal übersetzen: Na, altes Schweinegesicht – willst du was fressen? «
»Ahhh!«, sagte der Mönch und setzte sich an den Tisch. Friday starrte ihn ungläubig an und begann dann auf ihn einzureden. Sein Lorem Ipsum schien den Mönch sehr zu verblüffen.
»Wie geht's denn immer so?«, fragte ich.
»Na, Spitze natürlich«, sagte Joffy und goss dem Mönch und sich Kaffee ein. »Heute Vormittag dreht er einen Werbespot für die Nationale Toast Kommission, und um vier ist er in der
Adrian Lush Show
. Außerdem muss er zu einem Vortrag bei der Dermatologen-Konferenz im Hotel Finis. Wie es scheint, sind einige seiner Hautbeschwerden der Wissenschaft bisher noch unbekannt. Ich dachte, ich bring ihn mal vorbei. Er steckt voller Weisheit, wisst ihr?«
»Aber es ist ja noch nicht mal halb acht!«, sagte Mutter.
»St Zvlkx steht vor Tagesanbruch auf, um zu büßen«, erklärte ihr Joffy. »Er hat den Sonntag damit verbracht, eine Erdnuss mit der Nase rund um das Brunel Centre zu schieben.«
»Ach? Ich habe Golf gespielt mit Braxton Hicks.«
»Und? Wie ist es gegangen?«
»So einigermaßen. Ich hab ja ein bisschen Krocket-Erfahrung. Wusstest du, dass Braxton sechs Kinder hat?«
»Na, wie wär's jetzt mit etwas Weisheit?«, fragte meine Mutter. »Ich bin ganz scharf auf die Erkenntnisse des dreizehnten Jahrhunderts.«
»Okay«, sagte Joffy. »Oi! Mach dich nützlich und lass mal ein paar Sprüche hören!«
»Die kannste dir voll in 'n Arsch stecken!«
»Was hat er gesagt?«
»Er hat gesagt, er würde mal drüber nachdenken. Ohne Meditieren geht bei ihm gar nix.«
»Na schön«, sagte meine Mutter, die eine wahrhaft kampferprobte Gastgeberin war. »Was hätten Sie denn gerne zum Frühstück, Mr Zvlkx?«
St Zvlkx starrte sie verständnislos an.
»Essen«, sagte meine Mutter und zeigte auf ihren offen Mund, »Futter, mampf mampf!«
Das schien der Mönch zu verstehen. »Deine Mutter hat echt schöne Brüste für eine Frau ihres Alters« , sagte er. »Schön rund und fest, Ich würde gern mal damit spielen.«
»Was hat er gesagt?«
»Er hat gesagt, Spiegeleier mit Speck würden ihn unendlich dankbar machen«, sagte Joffy. Dann wandte er sich an St Zvlkx: »Noch so was, mein Sonnenschein, dann verbringst du die nächste Nacht wieder im Keller!«
»Was hast du gesagt?«
»Ich habe ihm dafür gedankt, dass er mein Elternhaus mit seiner Gegenwart beehrt.«
»Ah!«
Meine Mutter stellte die große Pfanne auf den Herd, legte zehn Scheiben Schinken hinein und stellte ein Dutzend Eier bereit. Der Duft des gebratenen Schinkens lockte alsbald auch den immer hungrigen, schlafwandelnden DH-82 sowie Hamlet und Lady Hamilton herbei, die inzwischen nicht mehr so taten, als schliefen sie nicht miteinander.
»Hubba hubba!« sagte St Zvlkx, als Emma hereinkam. »Wer ist das Mäuschen mit den geilen Titten?«
»Er wünscht euch einen guten Morgen«, sagte Joffy, sichtbar erschüttert. »St Zvlkx, das sind Lady Hamilton und Hamlet, Prinz von Dänemark.«
»Wenn Sie von den süßen Möpsen einen weggeben wollen« , sagte St Zvlkx mit einem gierigen Blick in Lady Hamiltons Ausschnitt, »dann hätte ich gern den mit der rosa Nase.«
»Guten Morgen«, sagte Hamlet, ohne zu lächeln. »Noch so eine freche Bemerkung gegenüber Lady Hamilton, und ich spieße dich auf, du elender Pfaffe!«
»Was hat der Prinz gesagt?« , fragte St Zvlkx.
»Genau«, fragte Joffy, »was war das für eine Sprache?«
»Das ist Courier bold «, sagte ich, »die traditionelle Sprache der BuchWelt. Er hat gesagt, er könne nicht dulden, dass jemand Lady Hamilton beleidigt, sonst würde er seine ritterlichen Pflichten versäumen.«
»Was hat Ihre Schwester gesagt?« , fragte St Zvlkx.
»Sie hat gesagt, dass du eins auf die Nase kriegst, wenn du Hamlets Bettschatz noch mal beleidigst.«
»Ach«, sagte meine Mutter, »das wird ja wieder mal so ein richtig gemütlicher Morgen!«
»Na, wenn das so ist«, sagte Joffy mit seinem üblichen Gespür
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