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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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es trotz meiner doppelten Knoten geschafft, einen Schuh abzustreifen, und zerrte jetzt an seinem Socken.
    »Hübscher Bursche, nicht wahr?«, sagte Landen nach einer Pause.
    »Kommt ganz nach seinem Vater.«
    »Nein, nach der Mutter. Steckt der Finger eigentlich immer in seiner Nase?«
    »Meistens. Man nennt es ›Die Suche‹. Ein netter kleiner Zeitvertreib, mit dem sich kleine Kinder seit Jahrtausenden amüsiert haben. Jetzt reicht's, Friday.«
    Friday zog den Finger mit beinahe hörbarem
Plopp
aus der Nase und gab Landen seinen Teddy-Eisbär.
»Ullamco laboris nisi ut allquip.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Weiß nicht«, gab ich zu. »Das ist Lore Ipsum – eine Art QuasiLatein, mit dem die Setzer früher gearbeitet haben, wenn sie Blindtext erstellen mussten.«
    Landen hob eine Braue. »Ist das ein Witz?«
    »Im Brunnen der Manuskripte wird es sehr viel gebraucht.«
    »Bitte, wo?!«
    »Das ist der Ort, wo alle Texte –«
    »Genug!«, sagte Landen und schlug die Hände zusammen. »Du kannst nicht den ganzen Tag vor der Tür stehen und verrückte Geschichten erzählen. Komm rein und erzähl sie mir drinnen.«
    Ich schüttelte den Kopf und starrte ihn trotzig an.
    »Was ist?«
    »Meine Mutter sagt, Daisy Mutlar ist wieder in Swindon.«
    »Ja, sie hat wohl einen Job hier.«
    »Ach, wirklich?«, sagte ich misstrauisch. »Und woher weißt du das?«
    »Sie arbeitet für meinen Verleger.«
    »Und du hast dich gelegentlich mit ihr verabredet?«
    »Nein, ganz bestimmt nicht.«
    »Das kannst du beschwören?«
    »Großes Pfadfinder-Ehrenwort!« Er hielt die Hand hoch.
    »Na schön«, sagte ich langsam. »Ich will's dir mal glauben.« Ich tippte mir auf den Mund. »Aber reinkommen tu ich erst, wenn du mir einen Kuss gibst.«
    Er lächelte und nahm mich in die Arme. Wir küssten uns zärtlich, und ich bibberte.
    »Consequat
est
laborum
«, sagte Friday.
    Wir gingen ins Haus, und ich stellte meinen Sohn auf den Boden. Seine scharfen Augen begannen sofort nach etwas zu suchen, was er auf sich herunterziehen könnte.
    »Thursday?«
    »Ja?«
    »Also, um die Sache einfacher zu machen, können wir ja mal davon ausgehen, dass ich tatsächlich genichtet worden bin, ist das okay?«
    »Ja.«
    »Heißt das dann, dass alles, was geschehen ist, weil wir uns damals vor dem SpecOps-Gebäude getrennt haben, in Wirklichkeit gar nicht passiert ist?«
    Ich umarmte ihn heftig. »Es ist passiert, Landen. Es hätte nicht passieren dürfen, aber es ließ sich nicht aufhalten.«
    »Also mein Kummer war ganz real?«
    »Ja, meiner auch.«
    »Ich hab also alles verpasst? Die Schwangerschaft und deinen runden Bauch – hast du eigentlich Bilder?«
    »Nö. Aber wenn du dich gut benimmst, zeig ich dir vielleicht meine Schwangerschaftsstreifen.«
    »Ich kann's gar nicht erwarten.« Er küsste mich erneut und starrte Friday mit einem schwachsinnigen Lächeln auf dem Gesicht an.
    »Thursday?«
    »Was?«
    »Ich hab einen Sohn!«
    Ich beschloss, ihn zu korrigieren: »Nein –
wir
haben einen Sohn!«
    »Ja. Gut«, sagte er und rieb sich die Hände vor Nervosität. »Ich nehme an, ihr habt Hunger. Isst du immer noch so gern Fischpastete?«
    Es krachte im Wohnzimmer. Friday hatte eine Vase gefunden, die er umstoßen konnte. Also entschuldigte ich mich, während ich aufwischte, und Landen sagte, das sei doch nicht schlimm, machte aber die Tür zu seinem Arbeitszimmer vorsichtshalber fest zu. Er machte Abendessen für uns, und ich ließ mir erzählen, was er getan hatte, während er nicht genichtet war – wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich wiederum erzählte ihm alles über Mrs Tiggy-winkle, WortStürme, Melanie und all die anderen Dinge.
    »Grammasiten sind also parasitäre Lebensformen, die im Inneren von Büchern leben.«
    »Ja, so ungefähr.«
    »Und wenn du keinen geklonten Shakespeare findest, geht uns
Hamlet
für immer verloren?«
    »Ja, genau.«
    »Und der SuperHoop ist unvermeidlich mit der Frage verknüpft, ob es uns gelingt, einen thermo-nuklearen Krieg zu vermeiden?«
    »Genau. Kann ich wieder hier einziehen?«
    »Ich hab das Sockenfach genauso gelassen, wie du es magst.«
    Ich lächelte. »Alphabetisch von links nach rechts?«
    »Nein, nach Farben geordnet: erst Gelb, dann Rot und Violett ganz rechts – oder war das so, wie Daisy es mochte? Neinnein, war nur ein Witz! Hast du denn gar keinen Sinn für –? Mensch, hör doch auf! Runter mit dir! Au! Nein! Bitte nicht!«
    Aber es war schon zu spät. Ich hatte ihn auf den Boden geworfen und kitzelte

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