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Tiffany Duo 134

Titel: Tiffany Duo 134 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Merline Lovelace , Leanne Harris
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ungeduldig war. Aber ich muss allein mit ihm sprechen.“
    Er schwieg lange, dann nickte er hölzern.
    Sie drehte sich um, wobei sie jetzt ebenfalls störrisch die Kiefer aufeinander presste. Alex musste ihr einiges erklären.
    Der Wind hatte zugenommen. Er pfiff durch die Felsen, fegte durch den Steinbruch und wirbelte den Sand auf. Er zerrte an den Zeltwänden, peitschte Nora lose Haarsträhnen ins Gesicht und wehte Alex Sand in den Mund, während er beobachtete, wie sie auf ihn zukam.
    Vielleicht würde der Wind ja die dunklen Wolken verjagen, so dass der Himmel heute Nacht klar war. Er hoffte es. Er würde eine Menge Glück brauchen.
    Ahmed und Gamal, die sich oben am Rand des. Steinbruchs aufhielten, hatten am stärksten mit dem Wind zu kämpfen. Alex stand in der Nähe des Hauptzelts, etwas geschützt von den Wänden des Steinbruchs, und fragte sich, was um alles in der Welt er Nora erzählen sollte.
    Sie war aus der Fassung. Das erkannte er daran, wie sie sich bewegte. Ihr Gesicht war verschlossen, so dass er nicht sagen konnte, ob es Angst oder Wut war, was sie bewegte.
    Ihre ersten Worte gaben ihm einen Hinweis. „Wo zum Teufel bist du gewesen?“
    „Ich musste weg.“
    Ihre Augen verengten sich. „Aus dem Camp? Oder von mir?“ Die Erkenntnis traf Alex wie ein Blitzschlag. Das, was vom Tag noch übrig war, war alles an Zeit, was er mit Nora jemals haben würde. Er verstand nicht, warum ihn dieser Gedanke so schockierte. Hatte er denn nicht immer gewusst, dass es irgendwann so kommen würde? Noch ein paar Lügen mehr, vielleicht noch eine Halbwahrheit oder auch zwei und dann ein Ende, das es ihm nicht einmal erlaubte, sich von ihr zu verabschieden.
    „Nun?“ fragte sie. „Bist du da draußen herumgerannt, um deinen Feinden noch eine Gelegenheit zu geben, dich zu erschießen? Oder bist du mir aus dem Weg gegangen? Dir muss klar sein, dass ich eine Menge Fragen habe.“
    Er wollte keine Fragen. Fragen bedeuteten, dass er irgendwie die Energie aufbringen musste, diese Frau zu manipulieren, zu ihrem und zu seinem eigenen Besten. Aber es gab eine Frage, die er beantworten konnte, ohne dass sie sie stellte. „Ich gehe bald weg“, sagte er leise. „Sehr bald.“
    Die Zornesröte auf ihren Wangen verblasste. Sie holte zitternd tief Luft und wich seinem Blick aus. „Das beantwortet nicht meine Fragen.“
    So stur. Er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Was willst du als Erstes wissen?“
    „Okay. Wo bist du heute Nachmittag gewesen und warum warst du überhaupt weg?“
    „Ich war ganz in der Nähe. Ich hatte persönliche und ... dringende Gründe.“
    „Dringend genug, um dafür dein Leben aufs Spiel zu setzen?“
    „Ja.“
    Das schockierte sie. Ihre Augen weiteten sich, um sich gleich darauf zu verengen. „Warum? Und warum wollen dich irgendwelche Leute umbringen, und wer kam da gerade zum richtigen Zeitpunkt und schoss auf sie? Warum hast du eine Pistole, von der die Miliz nichts wissen darf?“
    „Alles sehr gute Fragen. Der Wind hatte eine lange Strähne aus ihrem Zopf gezerrt und wehte sie ihr ins Gesicht. Er hob die Hand und steckte sie ihr zärtlich hinters Ohr. „Danke, dass du dem Captain nichts von meiner Pistole gesagt hast.“
    Ihr stockte der Atem. Sie schlug seine Hand weg. „Tu das nicht, Alex. Ich will nicht, dass du meinen Fragen ausweichst und mich dann so berührst, dass ich vergesse, die Antwort einzufordern.“
    „Ich berühre dich, weil ich dich berühren möchte.“ Er entdeckte zu viel in ihren Augen. Wachsamkeit. Verletztheit. Grundlos aufflackernde Hoffnung. Und ein unverhülltes Begehren, das sein eigenes widerspiegelte. „Dräng mich nicht zu Antworten, Nora.“
    „Warum nicht?“
    „Weil dir das, was du hören würdest, nicht gefallen würde.“ Und weil er es unendlich satt hatte, ihr die Wahrheit in kleinen Dosen, vermischt mit Lügen, zu verabreichen. Er fühlte sich elend.
    „Probier es doch aus.“
    Einen winzigen verrückten Moment lang erwog er, ihr die ganze Wahrheit zu erzählen. Das entsetzte ihn. Es wäre zweifellos eine Kurzschlusshandlung gewesen, die niemandem etwas nützte.
    „Würde es dir helfen, wenn ich dir sage, dass ich einer von den Guten bin?“
    „Nicht bevor du mir sagst, was das für dich bedeutet. Die Leute, die heute früh auf uns geschossen haben, halten sich vielleicht auch für die Guten.“
    Das war zweifellos richtig. Terroristen glaubten in den meisten Fällen so fanatisch an ihre Sache, dass in ihren Herzen kein Raum

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