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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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auch Gordon mit diesem jungen Wissenschaftler, Stern. Keiner von beiden schien verletzt zu sein. Gespiegelt in der Glasscheibe sah er Kramer, die gerade sein Büro betrat. Sie war leicht außer Atem. Ohne sich zu ihr  umzudrehen, fragte er: »Wie viele wurden verletzt?«
    »Sechs. Zwei relativ schwer.«
    »Wie schwer?«
    »Splitterwunden. Und Vergiftungen vom Einatmen der  Dämpfe.« »Dann müssen Sie wohl ins UH.« Er meinte das University Hospital in Albuquerque. »Ja«, sagte Kramer. »Ich habe ihnen eingeschärft, was sie sagen dürfen. Laborunfall und so weiter. Und ich habe Whittle im UH angerufen und ihn an unsere letzte Spende erinnert. Ich glaube nicht, daß es da ein Problem gibt.«
    Doniger sah zum Fenster hinaus. »Vielleicht doch«, sagte er . »Die PR-Leute werden damit fertig. « »Oder auch nicht. « In den letzten Jahren hatte ITC eine PR-Abteilung au s  sechsundzwanzig Leuten aufgebaut, die auf der ganzen Welt operierten. Ihre Aufgabe war es nicht, der Firma Publicity zu verschaffen, sondern die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit eher abzulenken. ITC, so erklärten sie jedem, der nachfragte, sei eine Firma, die supraleitende Quantenvorrichtungen für Magnetometer und medizinische Scanner herstelle. Diese Vorrichtungen bestanden aus einem komplexen elektromechanischen Element von etwa fünfzehn Zentimeter Länge. Die entsprechenden Pressemitteilungen waren umwerfend langweilig, vollgestopft mit quantentechnologischen Details.
    Falls dennoch einmal ein Reporter interessiert war, zeigte ITC Begeisterung und veranstaltete für ihn eine Führung durch die Anlage in New Mexico. Man präsentierte ihm ausgewählte Forschungslabore. Und dann zeigte man ihm in einer großen Montagehalle, wie diese Vorrichtungen zusammengebaut wurden — wie die Spulen der Neigungsmesser in den Kryostaten eingebaut wurden, wie die supraleitende Abschirmung montiert und wie die Stromkabel nach außen geführt wurden. Erklärungen bezogen sich auf die Maxwell-Gleichungen und die Bewegungen der elektrischen Ladung. An diesem Punkt gab so gut wie jeder auf. Einer meinte einmal: »Das ist ungefähr so interessant wie ein Montageband für Haartrockner.«
    Auf diese Art hatte Doniger es geschafft, die außergewöhnlichste wissenschaftliche Entdeckung des späten zwanzigsten Jahrhunderts unter Verschluß zu halten. Zum Teil diente dieses Stillschweigen der Selbsterhaltung: Andere Firmen, wie etwa IBM und Fujitsu, hatten mit eigener Quantenforschung begonnen, und obwohl Doniger einen vierjährigen Vorsprung hatte, lag es in seinem Interesse, daß sie nicht wußten, wie weit er schon gekommen war.
    Er war sich außerdem bewußt, daß sein Plan noch nicht vollendet war, und Geheimhaltung war dringend erforderlich, um ihn abzuschließen. Wie er selbst oft mit einem jungenhaften Grinsen sagte: »Wenn die Leute wüßten, was wir vorhaben, würden sie uns mit Sicherheit stoppen wollen.«
    Gleichzeitig wußte Doniger aber, daß er diese Geheimhaltung nicht ewig aufrechterhalten konnte. Früher oder später würde, vielleicht durch einen Zufall, alles herauskommen. Und wenn das passierte, war es allein seine Aufgabe, damit fertig zu werden.
    Im Augenblick fragte sich Doniger, ob jetzt dieser Zeitpunkt gekommen war.
    Er sah zu, wie die Krankenwagen mit aufheulenden Sirenen davonfuhren.
    »Überleg mal«, sagte er zu Kramer. »Vor zwei Wochen war die Arbeit dieser Firma noch hundertprozentig unter Verschluß. Unser einziges Problem war diese französische Reporterin. Dann kam Traub. Dieser depressive alte Mistkerl hat uns alle in Gefahr gebracht. Zuerst ruft Traubs Tod diesen Bullen aus Gallup auf den Plan, der noch immer herumschnüffelt. Dann Johnston. Dann seine vier Studenten. Und jetzt haben wir sechs Techniker, die ins Krankenhaus müssen. Es werden immer mehr Leute, die etwas mitbekommen, Diane. Es dringt zu viel nach draußen.«
    »Du glaubst, daß wir die Kontrolle verlieren?«
    »Möglich«, sagte er. »Aber ich werde alles tun, damit das nicht passiert. Vor allem, da ich übermorgen diese drei potentiellen neuen Aufsichtsratsmitglieder erwarte. Also, machen wir den Deckel wieder drauf.«
    Sie nickte. »Ich glaube, das schaffen wir.«
    »Okay«, sagte er und wandte sich vom Fenster ab. »Sieh zu, daß Stern eins der Gästezimmer bekommt. Sieh zu, daß er wirklich schläft, und blockiere sein Telefon. Und morgen will ich, daß Gordon an ihm klebt wie eine Klette. Er soll ihn herumführen oder was auch immer. Aber er soll bei ihm

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