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Tochter des Drachen

Tochter des Drachen

Titel: Tochter des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J.Bick
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sich von der Tatami und wanderte auf und ab. Der Alte Meister stand an seinem üblichen Platz neben der Shoji und sagte nichts. »Haben Sie Hearn Bescheid gegeben?«
    Crawford nickte. »Ich dachte mir, sie werden Sirus informieren, und wenn möglich Irian. Rusch steht auf Irian. Er wird die meiste Zeit brauchen, um sich für die Rückeroberung Anchas vorzubereiten.«
    Katana schüttelte den Kopf. »Das ist genau das, was Sakamoto erwartet. Nein, wir müssen ihn dort angreifen, wo er nicht damit rechnet.« Sie schenkte ihm ein dünnes Lächeln. »Wir müssen ihm an die Kehle gehen, und an den Arsch. Auf jeden Fall in seinen Rücken fallen - Shinonoi, Halstead Station.« Sie unterbrach sich. »Biham.«
    »Darf ich Sie daran erinnern, dass Biham nur einen Katzensprung von Ancha und Sadachbia entfernt liegt.«
    »Dessen bin ich mir bewusst. Aber ich muss wissen, was aus Sir Reginald geworden ist.«
    »Glauben Sie ernsthaft, er lebt noch?«
    »Ein Ritter ist nicht wertlos. Er kann ein verflucht kostbares Faustpfand bei Verhandlungen sein. Ich würde ihn am Leben halten.«
    »Gut«, sagte Crawford, war sich aber keineswegs sicher, ob es das wirklich war. »Erklären Sie mir noch einmal, wie wir das schaffen sollen, ohne uns eine Tracht Prügel einzuhandeln.«
    »Wenn jemanden eine Tracht Prügel erwartet, dann Sakamoto. Als Erstes wird Drexel die Shino-noi-Offensive übernehmen.«
    »Das wird McCain aber gar nicht gefallen. Die beiden hängen doch zusammen, als wären sie aneinander festgewachsen.«
    Katana hob eine Augenbraue. »Chu-sa McCain wird sich freuen zu hören, dass ich ihn ihrer Einheit zuteile.«
    »Das wird sicher zum Höhepunkt ihres Tages. Ich übernehme Halstead Station ... Was jetzt?«
    »Sie begleiten mich, und ich fliege nach Galatia. Wir haben nicht genug Sprungschiffe für Stafetten, aber wir haben diese Black-Box-Sender- und Empfänger. Geben wir doch Rhodes ein paar davon, damit er sie unseren Kommandeuren auf Ronel, Hean und Sirius VI bringt.«
    »Mit welchem Ziel?«
    »Auf jeden Fall Deneb Algedi. Wahrscheinlich Niradaki. Sakamoto wird mit Widerstand von Bann-sons Räubern rechnen, oder?«
    »Und?«
    »Und die Räuber kontrollieren Saffel und Athenry. Nicht einmal Sakamotos Mittel sind unerschöpflich. Ich vermute, dass er nicht mehr als eine symbolische Garnison auf Niradaki zurücklässt, weil er sein Hinterland für sicher hält.«
    »Okay, jetzt verstehe ich. Und ja, jetzt, da der Schwertschwur fort ist, ergibt auch Deneb Algedi Sinn. Sakamotos Invasionsstreitmacht dürfte entsprechend klein sein. Aber warum nicht Al Na'ir? Von zwei Seiten gleichzeitig?«
    »Weil diese Kuppeln wie das Schwarze auf einer Zielscheibe sind«, erklärte Katana. »Können Sie sich ausmalen, wie viele Leute nötig sind, um unter diesen Umständen eine Panik zu verhindern? Al Na'ïr überschlagen wir. Wenn es uns gelingt, Sakamoto vier oder fünf Systeme abzunehmen und einen Teil seiner Nachschublinien zu blockieren, können wir zufrieden sein. Und vielleicht haben wir noch einmal Glück. Sagi ist übergelaufen. Wenn wir uns beim Angriff auf die Kombinatseinheiten weit genug zurückhalten, bekommen wir vielleicht noch mehr Zulauf.«
    Crawford war so geschockt, dass ihm für einen Moment die Spucke wegblieb. »Uns zurückhalten? Wovon, bitte schön, reden Sie da? Tod und Teufel, Katana, genau das haben meine Leute doch getan, und die sind jetzt tot!«
    »Es ist einfachste Mathematik, André. Wir sind zu schwach. Unsere einzige Chance besteht darin, nicht wie Racheengel zuzuschlagen. Wir werden kämpfen ... aber wir halten uns zurück.«
    »Und warten, dass sie den Planeten mit uns wischen.« Crawford war wütend, und das ließ ihn brutal werden. »Chinn ist für Sie in den Tod gegangen. Sie hat alles für Sie getan und ist gefallen. Was für eine Liebe ist das, die keine Vergeltung fordert?«
    Das schmerzte. Er sah es daran, wie ihre Miene versteinerte, und als sie ihm antwortete, vibrierte ihre Stimme mit mühsam unterdrückten Gefühlen. Er wusste, er konnte froh sein, dass sie nicht das Katana gezogen und ihn auf der Stelle getötet hatte. »Ich werde sie rächen. Glauben Sie nur ja nicht, darauf würde ich verzichten. Aber es gibt nur einen Menschen, der die Verantwortung für ihren Tod trägt, und das ist Sakamoto. Die beste Möglichkeit, Toni zu ehren und Vergeltung für alle meine Leute zu üben, besteht darin, Sakamoto zu besiegen.«
    »Wie?«
    »Wir nehmen ihm seine Machtbasis. Wir haben eine viel bessere

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