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Todesfee

Todesfee

Titel: Todesfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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ließ den Kopf hängen.
    »Ich vermute, sie haben sich regelmäßig im Wald getroffen«, sagte sie leise.
    »Ich denke, du vermutest ein bisschen mehr als nur das«, entgegnete Fidelma trocken. »Du vermutest, das Tadhg und Blinne Ernán umbringen wollten.«
    »Nein!« Bláths Gesicht war nun purpurrot. »Sie hatten keinen Grund dazu. Wenn es so unerträglich geworden wäre, hätte sich Blinne scheiden lassen können.«
    »Das stimmt, aber das Gehöft war doch sehr verlockend. Hätte sich Blinne von Ernán scheiden lassen, hätte sie es verloren.«
    |199| Bláth schniefte. »Du kennst das Erbrecht so gut wie ich. Land kann nicht an eine Frau vererbt werden, wenn es männliche Erben gibt.«
    »Aber in Ernáns Fall gibt es keine männlichen Erben. Das Land und das Gehöft würden an die
banchomarba
, die weibliche Erbin gehen.«
    Plötzlich seufzte Bláth resignierend.
    »Ich habe befürchtet, dass so etwas passieren könnte«, gestand sie traurig.
    »Und du hast die Geschichte mit der Todesfee erfunden, um die Leute auf eine falsche Fährte zu lenken?«, fragte Fidelma.
    Bláth nickte. »Ich liebe meine Schwester.«
    »Warum hast du nicht behauptet, ein Wolf habe Ernán angegriffen? Das wäre plausibler.«
    »Jeder hätte doch gesehen, dass die Wunde an Ernáns Hals nicht vom Biss eines Wolfes stammte. Man hätte Blinne allerlei Fragen gestellt und …«
    »Jetzt werden Fragen gestellt …«
    »Aber nur von dir. Bruder Abán war mit der Erklärung zufrieden, und die Leute hier zweifeln die alten Überlieferungen nicht an.«
    »Die alten Überlieferungen«, wiederholte Fidelma nachdenklich.
    Die junge Frau warf ihr einen nervösen Blick zu.
    »Ich vermute, du willst Blinne und Tadhg festnehmen lassen?«
    »Heute Abend ist Ernáns Begräbnis. Danach werden wir weitersehen.«
    »Bist du dir in deinem Verdacht nicht sicher?«
    Fidelma lächelte traurig.
    »Das weiß ich noch nicht«, sagte sie. »Ich möchte gerne allein mit deiner Schwester sprechen.«
    |200| Bláth wies mit einem Kopfnicken in Richtung Bauernhof.
    »Ich gehe weiter zur Mühle. Du findest Blinne auf dem Hof.«
    Das Mädchen ging weiter den Pfad hinauf, während Fidelma ihre Schritte zu Ernáns Hof lenkte. Als sie näher kam, hörte sie Blinnes laute, erregte Stimme.
    »Es stimmt nicht, ich sage es dir. Warum lässt du mich nicht in Ruhe?«
    Fidelma blieb an der Ecke der Scheune stehen. Auf dem Hof sah sie Tadhg, der Blinne gegenüber stand. Die war völlig außer sich.
    »Die
dálaigh
hegt bereits einen Verdacht«, sagte Tadhg.
    »Dieser Verdacht ist unbegründet.«
    »Es ist offensichtlich, dass Ernán ermordet wurde, von Menschenhand. Es ist offensichtlich, dass Bláth den Mord mit der Geschichte von der Todesfee vertuschen will. Mich hat sie nicht getäuscht, und sie wird auch diese Frau nicht täuschen können. Ich weiß, dass du Ernán gehasst hast. Ich weiß, dass du in Wirklichkeit mich liebst. Aber es war doch gewiss nicht notwendig, ihn umzubringen? Wir hätten miteinander fortgehen und du hättest dich scheiden lassen können.«
    Blinne schüttelte fassungslos den Kopf.
    »Ich weiß nicht, wovon du redest. Wie kannst du so etwas sagen …«
    »Ich weiß es. Versuche nicht, mir etwas vorzumachen. Ich weiß, wie du dich gefühlt hast. Das Wichtigste ist, von hier zu fliehen, bevor die
dálaigh
genügend Beweise hat. Ich kann dir verzeihen, denn ich liebe dich, seit du ein Kind warst. Komm, nehmen wir die Pferde und reiten fort. Wir können Bláth später benachrichtigen, wo wir sind. Sie kann uns dann etwas Geld nachschicken. Ich bin sicher, dass die
dálaigh
einen Verdacht hegt und sehr bald hier sein wird.«
    |201| Mit einem dünnen Lächeln trat Fidelma hinter dem Gebäude hervor.
    »Und zwar schneller, als du denkst, Tadhg«, sagte sie ruhig.
    Der junge Mann fuhr herum, seine Hand glitt zu dem Messer an seinem Gürtel.
    »Mach es nicht schlimmer für dich, als es ohnehin schon ist«, fauchte Fidelma.
    Tadhg ließ zögernd die Hand sinken; seine Schultern hingen resigniert herab.
    Blinne starrte die beiden verwirrt an.
    »Ich verstehe das alles nicht.«
    Fidelma blickte traurig zuerst sie, dann Tadhg an.
    »Vielleicht können wir die Angelegenheit klären?«
    Blinnes Augen weiteten sich plötzlich.
    »Tadhg behauptet, dass er mich immer geliebt hat. Als er von Finnan’s Height zurückkam, hat er mir überall aufgelauert und mich belästigt, ist hinter mir hergeschlichen wie ein kranker Hund. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn nicht liebe. Ist

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