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Todesgier - Thriller

Todesgier - Thriller

Titel: Todesgier - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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hatte das Telefon im Schlafzimmer so oft geklingelt, dass sie es irgendwann entfernten. Am Sonntagmorgen riss es Lucas nach gerade einmal vier Stunden aus dem Schlaf. Er stand auf, tappte durchs Wohnzimmer zum nächsten tragbaren Apparat und warf einen Blick aufs Display. Die Nummer kannte er.
    »Ja.«
    »Können Sie zu mir ins Büro kommen?«
    »Gleich jetzt?«
    »Ja, wäre gut.«
    »In einer halben Stunde?«
    »Okay.«
     
    »Wer war’s?«, fragte Weather, die am Sonntag gern lange schlief.
    »Neil Mitford.« Neil Mitford, Assistent, Adlatus, Vertrauter, Nothelfer, vielleicht auch Geldbeschaffer von Gouverneur Elmer Henderson. Er war wegen der Festnahmen im Zusammenhang mit der Heimatschutzbehörde in Washington gewesen.
    »Was will er?«
    »Keine Ahnung.«
    Weather drehte sich um und schlief wieder ein. Lucas versuchte vor dem Badezimmerspiegel, richtig wach zu werden, bevor er sich rasierte und die Zähne putzte. Nach dem Duschen trocknete er sich ab und zog sich an: Jeans, blaues T-Shirt, bequeme Schuhe, Sportjacke,.45er Colt Gold Cup.
Auf dem Weg hinaus fiel ihm ein, dass er den Parteitagsausweis brauchte, und steckte ihn zu seinem Dienstausweis in die Tasche. Die Kameras befanden sich noch im Wagen.
    Er fühlte sich müde, sonst jedoch ganz okay an diesem perfekten Morgen mit kühler, frischer Luft. Der August war der beste Monat in Minnesota, und heute ging dieser Monat zu Ende. Auch der September konnte gut sein, aber eben nicht perfekt. Manchmal schneite es da schon.
    Lucas lenkte gähnend den Porsche aus der Garage, durch die ruhigen Straßen der Stadt hinaus auf die I-35 E, nach Norden in Richtung Kapitol. Als er es erreichte, fuhr er einmal drum herum, um zu sehen, was sich tat. Ein muschelförmiges Rednerpodium für eine Friedenskundgebung später am Tag war auf dem Rasen davor aufgebaut. Ein paar Leute mit bedruckten T-Shirts schlenderten herum, zwei von ihnen mit einer Zigarette zwischen den Fingern, und ein Junge wühlte auf der Suche nach etwas Essbarem in einer Mülltonne. Lucas fuhr den Hügel hinauf, stellte den Wagen in der Parkgarage hinter dem Kapitol ab, ging hinunter zum eigentlichen Gebäude, zeigte seinen Ausweis einem Wachmann und erreichte bald darauf Mitfords winziges Büro, wo er klopfte. »Moment!«, hörte er Mitford von innen rufen.
    »Ich bin’s, Lucas.«
    Als Mitford die Tür öffnete, war er noch dabei, Hose und Gürtel zu schließen. Er trug Unterhemd und Socken vom Vortag, war unrasiert und wirkte zerschlagen. »Kommen Sie rein«, begrüßte er Lucas mit krächzender Stimme, bevor er den Flur inspizierte und die Tür verschloss. Eine Decke lag auf dem Boden neben einem Sofa; offenbar hatte er geschlafen. »Wir haben ein Riesenproblem«, bemerkte er.
    Lucas nickte. »Dachte ich mir schon. Es ist noch nicht mal sechs.«
    »Ich war die ganze Nacht auf …« Mitford ging um seinen Schreibtisch herum, setzte sich auf den Stuhl dahinter
und bot Lucas den anderen an. »Ein Hurrikan nähert sich New Orleans. Wahrscheinlich macht er die Stadt wieder platt. McCain kommt vielleicht nicht, der Präsident und der Vizepräsident haben abgesagt; möglicherweise löst sich die ganze Sache in Rauch auf.«
    »Und Sie sind sauer auf Ihren Boss.«
    »Ja, aber das ist gar nicht so schlecht«, erwiderte Mitford.
    »Und …?«
    »Heute Nacht sind drei Leute im High Hat überfallen worden. Einer liegt im Krankenhaus, und seine Kollegin ist völlig hysterisch, weil die Gangster ihr mit Vergewaltigung gedroht haben. Die Polizei von Minneapolis hat alle Informationen; ich möchte, dass Sie mit den Cops reden.«
    »Wie viel haben sie erbeutet?«, erkundigte sich Lucas.
    Mitford hielt einen Finger hoch. »Sie trugen Kappen, Masken und Handschuhe, gingen brutal vor und schüchterten ihre Opfer ein. Ein Weißer, ein Schwarzer, bei einem wissen wir’s nicht - der Weiße hatte Hakenkreuz-Tattoos an den Handgelenken. Lief alles rasend schnell.«
    »Wie viel?«, wiederholte Lucas.
    »Nicht viel … ein paar hundert Dollar … vielleicht vierhundertfünfzig.«
    Lucas wartete auf weitere Informationen. Eines Vierhundertfünfzig-Dollar-Überfalls wegen beorderte Mitford ihn mit Sicherheit nicht zu sich.
    »Sie kennen das Geschäft. Im Wahlkampf sind allerlei Spenden im Spiel. Von manchen soll die Öffentlichkeit nichts erfahren. Normalerweise werden sie bar abgewickelt, mit Wahlhelfern, Leuten, die die Arbeit auf der Straße erledigen …«
    »Stimmenfänger …«
    »Wie auch immer. Letztlich kaufen wir keine

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