Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
Truck ... gehörten die nicht Ihnen?«
    Sein Blick wurde unstet. Er öffnete den Mund, sagte jedoch nichts.
    Sie lächelte grimmig. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und marschierte ohne weitere Zwischenfälle zum Museum. Aber als sie die Tür erreichte, sah sie sein Spiegelbild im Glas. Er stand da und sah ihr nach, genau wie am Abend zuvor.
     
    Montag, 15. Januar, 14.15 Uhr
    Vito ließ sich auf den Beifahrersitz fallen und ignorierte Nicks neugierigen Blick. »Fahr einfach los.«
    Nick fädelte sich in den Verkehr ein. »Wohin?«
    »Zum Leichenschauhaus. Jen sollte inzwischen ein paar neue Fakten für uns haben.«
    »Jubel-jubel-freu-freu«, zitierte Nick murmelnd einen Spruch aus einer Zeichentrickserie. Er schwieg eine ganze Weile, während Vito aus dem Fenster blickte und über Ritter, Folter und ... Rosen nachdachte.
    »Wir könnten uns mit einem anderen Professor in Verbindung setzen«, sagte Nick schließlich ruhig. »Andere Universitäten haben auch Archäologieexperten. Ich habe gestern Nacht im Netz nachgesehen.«
    »Du hast gestern Nacht eine Menge im Netz nachgesehen«, erwiderte Vito und hörte selbst, wie feindselig seine Stimme klang. »Tut mir leid.«
    »Schon gut. Das Haus ist zu still«, murmelte Nick. »Ich fand es immer schlimm, wenn Josie die ganze Nacht auf war und Musik laufen ließ, aber jetzt, da sie weg ist... fehlt mir das.«
    Vito sah seinen Partner an. »Fehlt
sie
dir?« »Tja, sie hat mich betrogen und einen Narren aus mir gemacht, aber - ja. Sie fehlt mir.«
    Nick hatte ihm eine Tür geöffnet, das wusste Vito. Nick sprach nicht gern über sein Privatleben. Dass seine Exfrau über so lange Zeit hinweg fremdgegangen war, war ein sehr, sehr wunder Punkt. Aber er hatte die Tür aufgestoßen, damit Vito reden konnte. »Sie hat die Rosen gesehen.« »Autsch.« Nick zog den Kopf ein. »Jep.«
    »Hast du ihr gesagt, für wen die Rosen sind?« »Das wäre nur normal gewesen, nicht wahr?« Vito stieß ein schnaubendes Lachen aus. »Nein, habe ich nicht. Ich konnte nicht. Jetzt denkt sie das Schlimmste. Wahrscheinlich sollte es einfach nicht sein.« »Was für ein absoluter Bullshit! Vito, magst du sie?« »Du nicht?«
    »Na ja, klar, natürlich. Selbst wenn sie Okzitanisch spricht, was auch immer das sein soll. Sie ist lustig und süß und...« Er zuckte die Achseln und grinste reuig.
    »Scharf.«
    »Genau. Aber noch wichtiger - sie kann uns vielleicht bei diesem Fall helfen.« Er blickte ernst zu Vito hinüber. »Also selbst wenn du sie nicht persönlich etwas näher kennenlernen willst, erzähl ihr die Wahrheit, so dass wir ihr >Basiswissen< nutzen können.«
    »Ich will ihr aber nicht die Wahrheit sagen.«
Ich will niemandem die Wahrheit sagen.
    »Dann lass dir eine gute Lüge einfallen, denn wenn wir letztlich doch einen Experten bezahlen müssen, dann wird Liz wissen wollen, wieso.«
    Vito biss die Zähne zusammen. Nick hatte natürlich recht. Kostenlose Ressourcen waren zu wertvoll, um sie aus persönlichen Gründen aufzugeben. »Okay. Ich fahre morgen am Museum vorbei.«
    »Besser heute Abend noch. Morgen muss ich zum Gericht, dann bist du auf dich selbst gestellt.« Vito sah ihn überrascht an. »Weiß ich davon?« »Ich habe es dir zweimal gesagt und dir außerdem ein Memo geschickt. Du warst ein wenig abgelenkt letzte Woche.«
    Durch Andrea. Vito stieß den Atem aus. »Entschuldige. Warum musst du zum Gericht?« Nick presste die Kiefer zusammen. »Diane Siever.« Vito verzog das Gesicht. Diane war eine Dreizehnjährige aus Delaware gewesen, die vor drei Jahren vermisst gemeldet worden war. Nick war der unglückliche Cop gewesen, der, damals noch beim Drogendezernat, während einer Razzia über ihre Leiche gestolpert war. »Bekommst du immer noch Karten von ihrer Familie?« Nick schluckte hart. »Jedes verdammte Weihnachten. Ich wünschte, sie wären mir nicht so dankbar.«
    »Du hast dafür gesorgt, dass sie endlich damit abschließen konnten. Wenigstens wissen sie es nun. Es muss schlimm sein, nichts zu wissen.«
    »Und noch schlimmer muss es für ihre Familie sein, im Gericht zu sitzen und das verdammte Arschloch, das ihre Tochter umgebracht hat, wie einen elenden Pfau zum Zeugenstand stolzieren zu sehen.« Nick packte das Lenkrad so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. »Ich hasse diese Art von Deals. Jedes Mal, wenn du denkst, sie sind auf deiner Seite, verhandeln sie mit einem Mörder, und er kommt frei. Das macht mich krank.«
    Das »verdammte Arschloch«, ein Junkie

Weitere Kostenlose Bücher