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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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mit vollkommen zernarbten Armen, hatte seinen Partner, einen aufstrebenden Drogenboss, ans Messer geliefert. Die Staatsanwaltschaft hatte diesen Kerl dringender festsetzen wollen als den Junkie und einen Deal ausgehandelt, der dem kleineren Gangster ein gemäßigteres Urteil versprach. »Welcher Staatsanwalt war es?« »Lopez.« Nick spuckte den Namen förmlich aus. Vito runzelte die Stirn. »Maggy Lopez?
Unsere
Maggy Lopez?«
    »Du sagst es.«
    Maggy Lopez war ein Neuzugang in Liz Sawyers Abteilung, aber immer wenn sie einen ihrer Fälle betreute, überließ Nick ihm die Kommunikation.
    Nun verstand er, warum. »Du hast bisher noch kein Wort über sie gesagt.«
    Nick zuckte wütend die Schultern. »Und ich hätte auch jetzt besser die Klappe halten sollen. Ruf das Labor an und frag nach, ob sie was auf Keyes' Computer gefunden haben.«
    »Okay.« Vitos Anruf wurde von Jeff Rosenburg angenommen. »Hattet ihr Jungs schon eine Chance, einen Blick auf die Festplatte zu werfen, die wir heute Morgen reingebracht haben?«
    »Wovon träumst du nachts, Chick? Hier stehen sie Schlange.« Das war Jeffs Standardantwort. »Könntest du mal nachsehen? Es ist wichtig.« »Wichtig«, wiederholte Jeff beißend. »Was ist das nicht? Bleib dran ...« Eine Minute später war er zurück. »Schwein gehabt, Chick.« Auch das sagte er immer. »Wir haben uns schon damit beschäftigt, aber bloß weil einer der Techniker im Moment gerade mit einem speziellen Datenlöschprojekt beschäftigt ist.«
    »Das heißt, jemand hat Keyes' Festplatte tatsächlich gelöscht?«
    »Nicht komplett. Es ist nicht leicht, alle Daten einer Festplatte zu vernichten, aber es ist genug weg, dass es zur Herausforderung wird. Und die Methode war sehr elegant.« Jeff klang beeindruckt. »Es war ein Virus, der mit einer E-Mail gekommen ist. Und zwar ein getimter.« »Wie ein Schläfer?«
    »So ähnlich. Der Techniker versucht noch, den Code zusammenzupuzzeln, um herauszufinden, wie lange der Virus versteckt gewesen war, bis er herauskam und die Daten des Besitzers gefuttert hat. Wir rufen euch an, wenn wir mehr wissen.«
    Vito klappte nachdenklich das Telefon zu. »Gelöscht«, sagte er. »Aber elegant.« Er fasste zusammen, was Jeff gesagt hatte. »Wir haben also einen sadistischen Psychopathen, der mit militärischer Präzision Gräber aushebt, vom Mittelalter besessen ist und sich mit Computertechnik auskennt.«
    »Oder der einen kennt, der sich mit Computertechnik auskennt«, erwiderte Nick. »Vielleicht haben wir es auch mit mehreren Personen zu tun.«
    »Kann sein. Hören wir mal, was Jen so herausgefunden hat.«
     
    Montag, 15. Januar, 15.00 Uhr
    Katherine betrachtete Röntgenbilder. Vito, der keine Probleme hatte, über ihren Kopf hinwegzusehen, stand hinter ihr. Andrea war auch so klein gewesen. Es hatte Momente gegeben, da hatte Vito Angst gehabt, sie könne zerbrechen. Sophie Johannsen dagegen ... sie war kaum kleiner als er selbst. Als sie ihn wegen der Rosen zur Rede gestellt hatte, waren ihre vollen Lippen ungefähr auf seiner Kinnhöhe gewesen. Rein körperlich konnte sie wohl nicht besonders schnell zerbrechen, aber sie besaß eine Verwundbarkeit, die ihn berührte.
    Sie sind doch genau wie alle anderen.
Jemand hatte ihr wehgetan. Sehr.
Und jetzt denkt sie, ich wäre auch so einer.
    Das störte ihn. Sehr. Sie musste erfahren, dass er nicht wie alle anderen war. Und wenn es dabei nur um seinen eigenen Seelenfrieden ging.
    »Wer ist dieser Kerl?«, sagte Nick und holte ihn wieder in die Realität der Röntgenbilder zurück, auf die er gestarrt hatte, ohne etwas zu sehen.
    Vito musterte den Schädel, dessen Bild an der Lichttafel hing. »Das ist keiner von unseren. Keine Hinweise auf mittelalterliche Folter. Der hat eine Kugel direkt zwischen die Augen bekommen.«
    »Keine mittelalterlichen Wunden und eine Kugel direkt zwischen die Augen«, stimmte Katherine zu, »aber er ist trotzdem eines eurer Opfer, Jungs.« Sie streckte die Hand aus. »Darf ich vorstellen - Opfer eins Strich drei.« »Bitte?«, fragte Vito. »Von unseren?«, sagte Nick gleichzeitig. »Was heißt eins Strich drei?«, fügte Vito hinzu. »Ja, er ist eines von unseren Opfern. Eins Strich drei bedeutet erste Reihe, drittes Grab. Er war jung, wahrscheinlich keine zwanzig, die Todesursache die Kugel im Kopf. Er ist vermutlich schon ein Jahr tot. Noch ein paar Tests und ich weiß mehr.«
    Sie trat an den Tisch und nahm ein paar Blätter zur Hand. Auf eines hatte sie ein

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