Todeszorn: Thriller (German Edition)
Wagentür, schleuderte ihre Schultasche auf die Rückbank und setzte sich dann auf den Beifahrersitz, indem sie eine Show abzog, als sie sich unter elaboriertem Stöhnen und Seufzen in den Sicherheitsgurt wand und ihren ganzen Trotz herauskehrte, als sie unruhig auf ihrem Sitz hin und her rutschte.
Logan versuchte sie zu ignorieren und fuhr los, während Ellie durch das Fenster ihren Freundinnen zuwinkte.
Nach ein paar Minuten begann sie in der Seitentasche der Tür zu wühlen, fischte eine CD heraus und schob sie in den Player.
»D u hattest wohl andere Pläne?«, fragte er sie schließlich.
Langsam wandte sie ihm den Kopf zu und nickte.
»T ut mir leid. Es gibt da ein paar Sachen, die wir besprechen müssen.«
»H ört sich ja gefährlich an.«
»D as kommt darauf an, wie man’s betrachtet.«
Mittels einer Taste am Lenkrad drehte Logan die Lautstärke der Musik herunter.
»I ch muss geschäftlich ein paar Tage weg. Vielleicht wird sogar eine Woche daraus.«
»A b wann?«
»M orgen.«
Sie starrte aus dem Fenster. Logan warf ihr einen Blick zu, konnte ihren Gesichtsausdruck aber nicht erkennen.
»I ch habe Schule.«
»I ch weiß, Ellie. Du kannst mich leider nicht begleiten.«
»D as habe ich mir schon gedacht.«
Sie machte noch immer auf bockig. Das war ihre Art, auf Situationen wie diese zu reagieren, doch aus dem unsicheren Klang ihrer Stimme konnte er heraushören, dass dahinter etwas anderes steckte.
»I ch fliege mit Alex. Sam hat gesagt, dass du so lange bei ihnen bleiben kannst.«
Ellie kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe. Als ihr die Sonne ins Gesicht fiel, kniff sie die Augen zusammen.
»W as hältst du davon?«, fragte er.
»K önnte schon irgendwie cool werden.«
»E ben. So ganz ohne Väter.«
»H mmm.«
»W ir sind heute bei Sam und Alex zum Abendessen eingeladen. Du kannst dann gleich dortbleiben, also müssen wir davor noch deine Sachen packen.«
»O kay.«
Logan war erleichtert. Es verblüffte ihn noch immer, wie schnell Ellie reifer wurde. Um sie ein bisschen zu ärgern, streckte er den Arm aus und verstrubbelte ihr das Haar. Sie stieß ihn fort und versuchte einen genervten Eindruck zu machen, was ihr aber nicht gelingen wollte.
Zu Hause ging Ellie schnurstracks in ihr Zimmer und breitete so ziemlich ihre komplette Garderobe auf dem Bett aus. Logan hievte währenddessen einen Koffer vom Flurschrank und stellte ihn in ihr Zimmer. Angesichts der Kleidermenge schüttelte er den Kopf.
»S o lange werde ich dann doch nicht weg sein«, sagte er.
»M an muss auf alles vorbereitet sein.«
»D as stimmt natürlich, aber du hast schon vor, wieder hier einzuziehen, wenn ich zurück bin, oder? Du verlässt mich doch nicht?«
Sie hielt inne und sah ihn an– todernst diesmal.
»S ag so etwas nicht.«
Das Herz zog sich ihm zusammen.
Ellie packte weiter. Sie hatten sich noch nie lange mit komplizierten Gefühlen aufgehalten, sondern zogen es im Allgemeinen vor, sie ohne große Umschweife anzusprechen und dann mit ihrem Leben weiterzumachen.
Logan realisierte, wie viel erwachsener Ellie in der letzten Zeit geworden war. Konnte das auf irgendeine sonderbare Weise etwas mit dem Tod seiner Katze Stella vor ein paar Wochen zu tun haben? Stella war nicht krank gewesen, nur eben ein altes Tier. Und dann hatte er selbst noch seinen Freund Chris Washington verloren; vielleicht hatten die beiden Todesfälle Ellie gezeigt, dass der Tod ein natürlicher Teil des Lebens war und er jeden ereilen konnte– und dass sie vom Schicksal nicht auf grausame Weise benachteiligt worden war, weil sie so früh und auf so schreckliche Weise ihre Mutter verloren hatte.
»W as ist mit Becky?«, fragte sie, während sie die Kleidungsstücke auf ihrem Bett betrachtete und nickte, als sei sie zufrieden mit ihrem Werk.
»W as meinst du?«
Sie sah ihn an. »S ie wird dir fehlen.«
»S chon, aber sie sitzt auch an einem wichtigen Fall, also muss sie hierbleiben.«
»N a gut.«
Damit schien alles gesagt zu sein.
Logan ging in sein eigenes Schlafzimmer und überprüfte noch einmal den Inhalt seiner Reisetasche. Im Vergleich zu Ellies Gepäck sah sie nicht gerade voll aus, aber sie enthielt alles, was er brauchte, und notfalls konnte er in den Staaten einkaufen gehen.
Ellie rief, dass sie noch rasch duschen wolle, dann hörte er schon, wie die Badezimmertür geschlossen und die Dusche aufgedreht wurde. Er ging in ihr Zimmer, um zu schauen, wie weit sie mit dem Packen war, und stellte zu seiner
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