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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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seinen schlimmsten Alpträumen.) Julian
verstärkte den Griff um sein Schwert, und das Grinsen, das
seinen Mund umspielte, hatte nichts Freundliches an sich. An
erster Stelle kam jedenfalls die Rebellion, die Sache, der er sein
Leben geweiht hatte. Später war immer noch Zeit für seine
ganz persönliche Rache.
    Alle drei hatten sich freiwillig zu der Armada der Antigravschlitten gemeldet, aus den unterschiedlichsten Gründen,
und die Führer der Untergrundbewegung hatten alle drei abgelehnt mit der Begründung, daß wichtigere Aufgaben auf sie
warteten . Und so kam es, daß sie jetzt durch die überfüllten
Straßen stapften und Jung Jakob Ohnesorg folgten – und sich
im übrigen die größte Mühe gaben, ihren inneren Aufruhr auf
Armeslänge von sich zu halten, bis sie wieder Zeit dafür hatten.
    Sie kämpften sich durch das Chaos und nahmen es mit
Sturmtruppen, Sicherheitsleuten und allem und jedem auf, was
das Imperium ihnen entgegenschleuderte. An jeder Straßenbiegung warteten neue Truppen. Mit zunehmender Verzweiflung
bemühten sich die Imperialen, die auf das Kommandozentrum
vorrückenden Rebellen aufzuhalten. Energiewaffen blitzten;
Granaten rissen breite Löcher in die dicht gedrängten Reihen
der Kämpfer auf beiden Seiten, und Schwerter und Äxte wurden in blutigen Bögen geschwungen. Tote und Verwundete
fielen und wurden ohne Unterschied von den Überlebenden
zertrampelt. Niemand hatte die Zeit, sich um Verletzte zu
kümmern. Es gab nichts außer dem endlosen, beinahe hysterischen Vormarsch der Rebellen und dem langsamen, von Panik
begleiteten Rückzug der Imperialen. Langsam, aber sicher
rückte das Kommandozentrum immer näher.
    Und an der Spitze seiner Leute stand stolz Jung Jakob Ohnesorg. Er schwang das breite Schwert mit beiden Händen, und
niemand vermochte ihm zu widerstehen. Kein Schwert konnte
ihn berühren; kein Schwert konnte die Imperialen vor seinem
Zorn retten, und die Männer hinter ihm riefen seinen Namen
als Schlachtruf.
    Finlay und Evangeline hielten sich dicht hinter Ohnesorg,
und sie waren zu sehr beschäftigt, um eifersüchtig zu sein. Finlay kämpfte mit all seinem Talent, ein verblüffendes Schauspiel der Schwertkunst, das bei seinen alten Anhängern in der
Arena hellen Jubel ausgelöst hätte. Und seine Gegner wandten
sich tatsächlich lieber zur Flucht, als sich zu stellen. Finlay
grinste sein Wolfsgrinsen und tötete sie trotzdem. Er tat genau
das, wozu er geboren war, und er genoß jede Minute davon.
    Evangeline hielt ihm den Rücken frei. Sie kämpfte mit beharrlicher Ausdauer und Effizienz. Finlay hatte sie gelehrt, das
Schwert zu führen; doch sie verspürte nicht seine dunkle Freude beim Töten. Sie kämpfte, um ein Ziel zu erreichen, weiter
nichts. Und manchmal regte sich in ihr der Verdacht, daß Finlays Ziel sein Ende war.
    Die Esperkräfte Julian Skyes knisterten in der Luft ringsum
und schirmten die drei vor Disruptorschüssen und den hin und
wieder geschleuderten Granaten ab. Bisweilen benutzte er seine Kräfte auch, um einen PSI-Sturm heraufzubeschwören, der
die bewaffneten Gegner hilflos davonschleuderte; doch den
größten Teil der Zeit standen die Truppen auf beiden Seiten zu
dicht gedrängt, als daß Julian viel erreicht hätte. Er war mit
Schwert und Disruptor bewaffnet und benutzte beide mit steifer
Effizienz. Die Kämpfe dauerten an und erstreckten sich scheinbar endlos, bis beide Seiten vor Erschöpfung am liebsten auf
der Stelle zu Boden gesunken wären. Und noch immer spornte
der junge Jakob Ohnesorg seine Leute an, rief sie zu Sieg oder
Tod auf und zur Zerstörung des Imperiums.
    Die Rebellen drängten Zoll um Zoll vor und bezahlten jeden
Bodengewinn mit Blut und Tod, bis endlich der Bunker des
Kommandozentrums am Ende der Straße in Sicht kam. Der
Anblick erfüllte die Rebellen mit neuer Kraft, und sie schrien
ihren Triumph heraus, während sie, geführt von Jung Jakob
Ohnesorg, voranstürmten und die demoralisierten Verteidiger
immer weiter zurückdrängten. Allein die enge Straße und die
Tatsache, daß die Imperialen Truppen nicht wußten, wohin sie
sich wenden sollten, verhinderten eine heillose Flucht. Und so
kämpften sie verbissen auf verlorenem Posten wie in die Enge
getriebene Ratten, und die schiere Verzweiflung der Verteidiger brachte den Vormarsch der Rebellen wieder einmal fast
zum Stillstand.
    Der Kampf dauerte an und wogte hierhin und dorthin, und
Tobias Shreck und sein Kameramann Flynn

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