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Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition)

Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition)

Titel: Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Spotswood
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meine eisigen. »Inez. Sie ist nicht das, wofür ich sie gehalten habe. Wir können ihr nicht vertrauen.«
    Finns Flüche würden sogar die Hafenarbeiter rot werden lassen. »Es ist zu spät. Ich habe es ihr bereits gesagt.«
    »Nein.« Ich sehe Tess an, die sich gegen den Kaminsims lehnt und schockiert die grauen Augen schließt. Dann lasse ich mich auf den braunen Seidensessel sinken.
    »Ich habe das Mädchen, das die Tür geöffnet hat, nach dir gefragt, und stattdessen kam Inez. Sie wusste sofort, wer ich bin. Sie sagte, du seist für eine Weile außer Haus, aber dass ich gerne hier drinnen auf dich warten könne. Und dann hat sie mich gefragt, ob ich schon etwas herausfinden konnte. Also habe ich es ihr erzählt. Verdammt!« Finn legt eine Hand auf meine bloße Schulter. »Ich dachte, du wolltest es so! Was hat sich denn geändert?«
    »Ich habe mich geirrt«, flüstere ich. Ich war dumm und leichtgläubig und habe mich geirrt. »Sie will sie zerstören. In ihre Gedanken eindringen und ihre Erinnerungen löschen, so wie es die Hexen früher gemacht haben. Beim gesamten Höchsten Rat.«
    Finns Finger krallen sich in mein Schlüsselbein. »Das darf sie nicht.«
    »Warum nicht?« Rory steht auf und zerknüllt das Taschentuch in ihrer Faust. Zum ersten Mal sehe ich sie im Schwarz der Schwesternschaft. »Wenn du heute bei Sachis Verhandlung gewesen wärst, Cate, wenn du gesehen hättest, wie verängstigt sie war – wir müssen uns wehren. Wir müssen etwas tun.«
    »Aber nicht so. Es ist falsch. Es ist Mord, jedenfalls so gut wie«, fährt Tess sie an und steckt sich das feuchte blonde Haar hinter die Ohren. »Und es wird alles nur noch schlimmer machen!«
    »Es ist absolut gewissenlos«, stimmt Finn ihr zu, und seine Augen blitzen vor Zorn. »Und sie hat mich dafür benutzt.«
    »Uns beide.« Ich stehe auf und schmiege mich in seine Arme. »Es tut mir so leid, dass ich dich da mit reingezogen habe.«
    »Ich will dich nicht anlügen, die Arbeit für meinen neuen Vorgesetzter ist kein Zuckerschlecken. Die meisten Mitglieder des Höchsten Rats sind machthungrige Mistkerle. Aber sieh dir Sean Brennan an; er ist ein guter Mann. Und auch diejenigen, die nicht gut sind – Tess hat recht; es ähnelt einem Mord. Und die Brüder werden doppelt so hart zurückschlagen, um zu beweisen, dass sie immer noch die Kontrolle haben. Für so etwas …« Finn schluckt schwer. »Dafür könnten sie die Hexenverbrennungen wieder einführen. Es gibt genug Männer, die dafür stimmen würden. Sie warten nur noch auf einen guten Grund, und das würde ihnen einen liefern. Was zum Teufel denkt sich Inez nur dabei?«
    Tess schlägt die Hand vor den Mund, als müsste sie sich gleich übergeben. »Es wird eine zweite Schreckensherrschaft geben. Sie werden nicht wissen, dass es Inez und Maura waren, aber dafür werden sie andere finden, denen sie die Schuld geben können. Genau wie diese Mädchen, die sie gefangen genommen haben, weil sie Seherinnen sein könnten.« Tess sieht mich an. »Wir dürfen das nicht zulassen, Cate!«
    »Harwood!«, ruft Rory. Wir starren sie alle an. »Niemand wird die Schwesternschaft verdächtigen. Aber es wird klar sein, dass es sich um Hexerei handelt. Und wenn sie Hexen bestrafen wollen oder Frauen im Allgemeinen …«
    »Sind die Mädchen in Harwood das leichteste Ziel«, führe ich ihren Gedanken zu Ende.
    Rorys Atem geht schneller. »Wir müssen sie da rausholen. Sachi und Brenna. Auf der Stelle.«
    Ich löse mich von Finn. »Wann ist die Sitzung?«
    »Mittwochabend«, sagt er.
    Heute ist Samstag. Das sind nur noch vier Tage. Nicht besonders viel Zeit, um eine Befreiungsaktion zu organisieren.
    Ich darf jetzt nicht panisch werden. Wir haben keine Zeit zu verlieren.
    »Ich werde zuerst mit Inez reden, um zu sehen, ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt, dass sie ihre Meinung ändert. Mit oder ohne Magie.« Ich wende mich an Finn. Ich will nicht, dass er auch nur in der Nähe von Inez ist, aus Furcht, sie könnte ihn als Druckmittel gegen mich verwenden. »Du musst gehen. Jetzt sofort.«
    »Warte«, sagt Finn und fährt sich mit den Händen durch seine bereits unordentlichen Haare. »Was ist das für ein Gerede, dass ihr Sachi und Brenna befreien wollt?«
    »Nicht nur die beiden.« Ich streiche meinen pfirsichfarbenen Rock glatt. »Alle Mädchen in Harwood. Wir haben noch vier Tage, um uns einen Plan zu überlegen, wie wir sie dort herausbekommen.«
    Er versucht gar nicht erst, mit mir zu diskutieren. Mir zu

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