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Tödliches Wasser: Roman (German Edition)

Tödliches Wasser: Roman (German Edition)

Titel: Tödliches Wasser: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Qiu. Xiaolong
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übertrieben floskelhaften Sprache.
    »Mit Mi hatten wir uns gerade über Jiang unterhalten«, sagte Chen ohne Umschweife. »Können Sie uns vielleicht etwas über ihn sagen?«
    »Leider nicht viel. Jiang hat mit Liu gesprochen, nicht mit mir.«
    »Dann wissen Sie also, dass die beiden Kontakt hatten.«
    »Nun, ich habe ihn einmal in Lius Büro gesehen, aber ehrlich gesagt wusste ich damals noch gar nicht, wer das war. Das hat mir Mi erst hinterher erzählt.«
    »Hat Liu Ihnen gegenüber erwähnt, dass Jiang wegen der vom Chemiewerk verursachten Verschmutzung an die Öffentlichkeit gehen wollte?«
    »Lassen Sie mich zunächst etwas zu diesen sogenannten Umweltproblemen sagen, Herr Chen. Schließlich gibt es in Wuxi eine Umweltschutzbehörde, die unsere Produktionsabläufe mehrfach überprüft hat. Unsere Proben sind stets unter den amtlich festgelegten Richtwerten geblieben«, erklärte Fu mit ernster Miene. »Liu musste einen äußerst schwierigen Kurs fahren. Heutzutage ist es für einen Staatsbetrieb nicht leicht, sich auf dem Markt zu behaupten, geschweige denn, erfolgreich zu sein, aber er hat es geschafft. Das hat ihn zur idealen Zielscheibe für kaltblütige Kriminelle vom Schlage eines Jiang gemacht und ebenso für unverantwortliche Kritiker, die keine Ahnung von moderner Industrieproduktion haben.«
    »Das verstehen wir durchaus, Genosse Stellvertretender Geschäftsführer Fu«, pflichtete Chen ihm bei. »Wir haben auch bereits mit Frau Liu gesprochen.«
    »Ach ja? Gut so. In Anbetracht von Lius Verdiensten werden wir die Familie angemessen entschädigen. Außerdem bieten wir Frau Liu eine Stelle an, falls sie hier arbeiten möchte. Sie hat ja vor einigen Jahren ihre Anstellung aufgegeben, um Liu zu Hause unterstützen zu können.«
    »Das ist sehr umsichtig von Ihnen. Frau Liu kommt ja ursprünglich aus Shanghai. Ich frage mich, ob sie nicht lieber dorthin zurückkehren möchte.«
    »Dazu kann ich nichts sagen«, entgegnete Fu knapp, als wollte er das Thema vom Tisch haben. Dann warf er einen Blick auf die Uhr. »Übrigens, haben die Herren schon zu Mittag gegessen? Ich bin heute noch nicht einmal zum Frühstücken gekommen.«
    Das war unmissverständlich.
    »Danke, wir haben spät gefrühstückt«, erwiderte Chen und sah ebenfalls auf die Uhr. Es ging bereits auf halb zwei. »Ich glaube, es ist Zeit für uns zu gehen.«
     
    Als sie über den Fabrikhof liefen, sagte keiner ein Wort. Tief in Gedanken steuerten sie auf das Haupttor zu.
    »Entschuldigung, ich habe nicht aufgepasst«, sagte Huang plötzlich. »Wir müssen umkehren. Unser Wagen steht ja bei der Wohnanlage.«
    Als Chen daraufhin stehenblieb, fiel sein Blick auf den Haupteingang, wo sich eben einige Leute in das Besucherregister eintrugen. Statt umzudrehen, ging er geradewegs auf den Pförtner zu.
    »Ist es Vorschrift, dass Besucher bei Ankunft und beim Verlassen des Geländes hier unterschreiben?« Chen deutete auf das Register.
    »Wir sind vom Polizeipräsidium in Wuxi«, beeilte sich Huang zu erklären, der Chen nachgelaufen war. Er hielt dem Wächter seine Dienstmarke hin.
    »Ich stehe zu Ihrer Verfügung, meine Herren«, sagte der Wachmann. »Ja, das ist Vorschrift. Alle Besucher müssen sich eintragen.«
    »Gibt es zusätzlich eine Videoüberwachung?«, wollte Chen wissen.
    »Auch das. Unser verstorbener Chef hat die neueste Sicherheitstechnik einbauen lassen, darunter auch Videokameras. Das Beste, was auf dem Markt ist, völlig angemessen für einen Staatsbetrieb dieser Größe. Trotzdem tun wir hier rund um die Uhr unseren Dienst.«
    »Sehr gut. Ich hätte gern Kopien von den Besuchereinträgen der letzten sieben Tage – ach, und dann bitte noch die entsprechenden Videobänder«, sagte Chen möglichst beiläufig.
    »Kein Problem«, erwiderte der Wachmann und nickte beflissen.
    Das konnte dauern, dachte Huang irritiert. In dem Moment klingelte sein Handy. Er warf einen Blick auf das Display, entschuldigte sich und ging außer Hörweite in eine schattige Ecke.
    Aber auch das Telefongespräch dauerte länger als erwartet.
    Als Huang zu Chen an das Fabriktor zurückkehrte, hielt dieser bereits einen dicken Umschlag in der Hand.
    »Wir könnten einen Happen in der Kantine hier essen«, schlug Huang vor. »Heute lade ich Sie ein, Chef. Ich habe noch die Essenscoupons, die Fu uns beim ersten Besuch gegeben hat.«
    »Prima Idee.«
    In der Firmenkantine war der Andrang bereits abgeflaut. Nur eine Handvoll Angestellte saß noch bei einem späten

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