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Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Titel: Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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im Smartphone, die Hongkong-Verbindung, die Dinner Reservierung. Wir glauben, Hilger ist bei der CIA. Heißt das, die CIA steckt hinter der ganzen Sache?«
    »Nicht unbedingt. Hilger mag vielleicht bei der CIA sein, aber er ist nicht gleichbedeutend mit der CIA.«
    »Korrekt. Aber die Agency hat deine Telefonnummer, oder?«
    »Stimmt, ja, sie ist ein Kunde von mir. Hatte bisher keinen Grund zu der Annahme, das könnte mal ein Problem werden.«
    »Weiß die Agency, dass du für die Russen tätig warst?«
    »Ich hab denen nie was davon erzählt. Wenn ich mein Handy nicht anlasse und mich nicht gerade an einen Ladyboy ranschmeiße, kann ich ziemlich diskret sein.«
    Ich lachte. »Na ja, die Agency weiß es wahrscheinlich trotzdem. Das sind schließlich Spione. Vielleicht hat Winters uns erzählt, er hätte die Nummer von den Russen, um zu verschleiern, dass die CIA mit drinsteckt."
    "Oder er hatte sie tatsächlich vom Iwan.«
    »Ja. Aber das wissen wir nicht - noch nicht. Eins steht jedenfalls fest: Winters' Auftraggeber hatten Zugang zu modernster Technik. Sie mussten dein Handy bis nach Bangkok verfolgen, was bedeutet, dass sie Zugriff auf die Netzbetreiber hatten, und sie haben es im Brown Sugar geortet, was nur mit hochmoderner Ausrüstung möglich war. Außerdem waren sie schnell. Wir sind vor zwei Tagen aus Manila angekommen, das heißt, sie hatten alles in« - ich sah auf meine Uhr - »etwas über sechzig Stunden an Ort und Stelle. Ziemlich beeindruckend.«
    »Ja, aber andererseits hast du gesagt, diese Thai-Burschen waren keine Profis.«
    »Richtig, waren sie nicht. Die waren angeheuert. Mann, zwei von denen haben sich aus dem Staub gemacht, als es für sie brenzlig wurde.«
    »Das war ihnen das Geld wohl nicht wert.«
    »Sieht so aus. Also, wenn die Entführung eine CIA-Operation gewesen wäre, dann hätte die Agency mit Sicherheit eine Einsatzgruppe aus ihrer paramilitärischen Abteilung geschickt. Die hätten die Sache ruckzuck durchgezogen.«
    Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Sag mir nochmal, woher wir eigentlich wissen, dass Hilger bei der CIA ist.«
    »Mit Sicherheit wissen wir das nicht. Aber zwei Leute haben es durchblicken lassen - Kanezaki und der verstorbene Charles Crawley der Dritte.«
    Crawley war der CIA-Mitarbeiter, der versucht hatte, Dox zu engagieren, um mich auszuschalten. Dox hatte mich gewarnt. Woraufhin ich mit Mr Crawley in seiner Vorstadtwohnung in Virginia ein, wie die Regierung es nennen würde, »ausführliches und offenes Gespräch« hatte. Er hatte mir von einem NOC, einem inoffiziellen Undercoveragenten, in Hongkong erzählt, wollte aber nicht mit dem Namen des NOC herausrücken. So wie Hilger anschließend aufgetaucht war, konnte nur er gemeint gewesen sein.
    »Also, wenn Hilger bei der CIA ist«, sagte Dox, »und er hinter der Sache vor dem Brown Sugar steckt, wieso hat er dann eine Gruppe Einheimische geschickt und nicht das A-Team?«
    »Er hat keine Gruppe Einheimische geschickt. Er hat Winters geschickt. Winters hat das Team vor Ort zusammengestellt.«
    »Ich verstehe, was du meinst. Ja, genau so muss man die Sache betrachten.«
    Ich blickte ihn an. »Die Frage ist also ... «
    »>Wer ist der gute alte Winters?<«
    »Genau. War Winters bei der CIA oder nicht? Im Moment würde ich tippen, nein. Was uns einiges darüber verraten würde, worum es Hilger eigentlich ging.«
    Ich blickte auf den Monitor und gab »Mitchell William Winters« ins Google-Feld ein. Wir erhielten keine Treffer.
    Dox sagte: »Anscheinend ist Mr Winters eine Zeit lang unter dem Radar geflogen.«
    »Sieht so aus. Moment mal.«
    Ich ging in das Bulletin Board, das ich mit Tatsu benutzte. Es war eine Nachricht für mich da: Die beiden toten Männer hießen Scott Calver und David Gibbons. Das stimmte mit dem überein, was Kanezaki mir erzählt hatte. Sie waren beide Exmilitärs gewesen, Third Special Forces. Veteranen aus dem ersten Golfkrieg, ehrenhaft entlassen. Danach fingen sie beim Foreign Service des US-Außenministeriums an und waren in Amman, Karatschi und Riad eingesetzt.
    Bis auf die Eigennamen war die Nachricht auf Japanisch. Ich übersetzte sie für Dox. Er sagte: »Sie haben also den Dienst bei den Third Special Forces quittiert, um Diplomaten zu werden. Das nenn ich einen glaubwürdigen Karrieresprung.«
    »Ja«, sagte ich. »Sie waren tatsächlich bei der CIA. Aber hier steht, dass sie 2003 aufgehört haben. Kanezaki hat offenbar die Wahrheit gesagt, als er sie als >ehemalige CIA-ler<

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