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Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes

Titel: Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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könnten wir von Ihnen eine Liste der Soldaten bekommen, mit denen er gemeinsam diente.«
    »Nun, ich fürchte, da haben Sie zu viel gedacht. Erstens können wir Ihnen gar nichts geben, dazu müssen Sie sich an das Records Office wenden. Zweitens ordnen sie die Unterlagen nicht nach diesen Kriterien. Würde mich wundern, wenn die der Met viel anders organisiert wären.«
    Kitson lehnte sich wieder zurück.
    »Diese Obdachlosen«, fragte Spiby, »die waren schon lange aus der Armee ausgeschieden, korrekt?«
    Eine Pause entstand. Das Schweigen wurde nur durch das Bullern eines uralten Gasofens in der Ecke begleitet. Holland räusperte sich. »Davon gehen wir aus, ja.«
    »Sie sind definitiv nicht desertiert?«
    »Soweit wir wissen, nicht …«
    »Das wäre eine Erklärung dafür, dass sie auf der Straße schliefen. Deserteure nehmen einiges auf sich, um keine Spuren zu hinterlassen.«
    Rutherford meldete sich zu Wort. »Ich bin mir sicher, dass die Personalabteilung die Liste der Deserteure auf Ihren Namen hin überprüfen könnte.«
    »Ich denke nicht, dass uns das weiterbringt …«
    »Um welchen Zeitraum geht es?«, fragte Spiby.
    Kitson sah zu Holland. Der erwiderte ihren Blick und schüttelte leicht den Kopf. »Es ist noch zu früh, um das sagen zu können«, sagte Kitson.
    »Wenn ein Soldat aus der Armee ausscheidet, werden seine Unterlagen zum Record Office im Army Personnel Centre in Glasgow geschickt. Einige Zeit später …« Spiby sah zu Rutherford. »Sind es zehn Jahre, Ken?«
    »Etwas in der Richtung.«
    »Einige Zeit später kommen die Unterlagen in das Services Archive in Hayes. Bei einer Ermittlung müsste Glasgow die Akten dort anfordern. Für den Anfang wäre das einmal eine Möglichkeit, aber normalerweise geben sie nur Namen, Geburtsdatum und eine Dienstbescheinigung heraus.«
    »Andere Informationen dürfen nicht weitergegeben werden«, sagte Rutherford.
    Holland wurde allmählich heiß. Er öffnete den obersten Knopf seines Hemdes. »Wir ermitteln in einem Mordfall, Sir. Ich bezweifle, dass die Weitergabebeschränkung hier gilt.«
    Den Unterlegenen spielend hob Rutherford die Hände. »Ich bin sicher, Sie haben Recht, Detective Sergeant. Aber bei aller Kooperationsbereitschaft, ich glaube, sie sind nicht in der Lage, Ihnen die Informationen zu liefern, hinter denen Sie her sind. Was den Soldaten betrifft, dessen Namen Sie bereits kennen, brauchen Sie möglicherweise noch die Einwilligung der nächsten Verwandten. Die haben Sie doch, oder?«
    Nun wurde Holland richtig heiß, als er daran dachte, wer der nächste Verwandte war …
    »In welchem Regiment diente Ihr Mann?«, fragte Spiby. »Damit wir wenigstens einen Anhaltspunkt haben.«
    Wieder eine Frage, die Holland nicht beantworten konnte. Kitson riss den Kopf herum und starrte ihn an. Allem Anschein nach dachte auch sie an Susan Jago.
     
    Kitson wartete, bis sie das Ende des Flurs erreicht hatten und die Treppe hinuntergegangen waren, bevor sie loslegte. »Die haben uns behandelt, als wären wir Amateure. Verdammt, wir sind Amateure. Was zum Teufel ist da drinnen gelaufen?«
    Holland sagte nichts darauf. Er war noch damit beschäftigt, seine Gedanken zu ordnen.
    »Ich geb ja nur ungern den Schwarzen Peter weiter, Dave, aber es war Ihre Aufgabe, ins CRIS zu gehen und diese Besprechung vorzubereiten.«
    »Hab ich ja …«
    Kitson blieb stehen. »Und warum konnten wir dann diese Fragen nicht beantworten?«
    Holland hatte sich gleich, nachdem er ins Büro gekommen war, ins Crime Reporting Intelligence System eingeloggt. Das CRIS enthielt sämtliche Unterlagen zum aktuellen Fall: jeden Namen, jedes Datum, jede Aussage. Es hatte darin keine Angaben zu Christopher Jagos Zeit in der Armee gegeben – weder das Entlassungsjahr noch der Name seines Regiments tauchten auf. Holland hatte angenommen, dass die Daten nur noch nicht eingegeben, Kitson und Brigstocke aber bereits bekannt waren. Nun war ihm klar, dass er Mist gebaut hatte, dass sie alle Mist gebaut hatten.
    »Dave? Wo sind die Informationen, die wir von Jagos Schwester haben?« In dem Augenblick, in dem Kitson die Frage ausgesprochen hatte, wusste sie die Antwort. »Himmel, wir haben keine Aussage von ihr, richtig?«
    »Genau. Ich glaube nicht, dass Susan Jago uns erzählt hat, dass ihr Bruder bei der Armee war.«
    »Moment, noch mal ganz langsam. Ich weiß, dass sie sich nicht die Mühe machte, uns davon zu erzählen, als sie herunterfuhr, um den Toten zu identifizieren. Wenn die blöde Kuh

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