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Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur

Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur

Titel: Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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wer?
    Wer wird mich finden?
    Was weiß denn ich. Feuerwehrleute. Große, knackige Feuerwehrmänner.
    Ich liebe Feuerwehrmänner. Mein Dad war Feuerwehrmann. Nein, das stimmt nicht. Dein Vater war Versicherungsvertreter.
    Lass mir doch meine Halluzinationen.
    Verflixt noch mal! Beweg dich endlich, Gina! Wenn du dich nicht endlich bewegst, wirst du sterben! Du willst doch nicht sterben. Du darfst nicht sterben! Du bist der einzige Mensch, der die Wahrheit kennt. Du musst das für Haley tun. Mach endlich, Gina!
    Für Haley. Gina sammelte ihre ganze Kraft. Sie versuchte, mit der rechten Hand Halt auf dem steinigen Untergrund zu finden, und spürte, wie ihre Fingernägel abbrachen. Sie musste Halt finden. Sie zog das linke Bein an und schob sich ein Stück vorwärts.
    Sie wartete auf den Schmerz, schrecklichen, rasenden Schmerz. Sie spürte nichts. Es kam ihr vor, als wäre ihr Gehirn nicht mehr mit ihrem Körper verbunden. Sie war schwach, fürchterlich schwach, aber sie spürte keinen Schmerz mehr.
    Marissa packte sie erneut am Arm und zog. Gina drückte sich mit ihrem unverletzten Bein ab. Sie schaffte zwei Handbreit.
    Wie weit ist es zum Forstweg?
    Nicht weit. Komm. Noch mal.
    Wieder schob sie sich ein Stück vorwärts und wieder und wieder, immer mit kurzen Pausen dazwischen. Mit jedem Mal fühlte sie sich schwächer, bis sie ihr unverletztes Bein nur noch ein paar Zentimeter anziehen und sich nur noch ein paar Zentimeter weiterschieben konnte.
    Ich kann nicht mehr, Marissa. Es ist zu weit. Es ist zu spät.
    Hast du etwa was Besseres vor? Du solltest es wenigstens versuchen. Sterben kannst du noch früh genug.
    Ich will nicht sterben. Ich will nicht sterben. Ich will nicht sterben.
    Sie wollte nicht sterben. Sie durfte nicht sterben. Sie war die Einzige, die die Wahrheit kannte.

66
    »Ich weiß nicht, was ich Ihnen noch sagen könnte.« Mark Foster folgte Mendez und Hicks in den Vernehmungsraum. »Ich glaube nicht, dass ich Ihnen irgendwie weiterhelfen kann.«
    »Wie ich schon am Telefon sagte, Mr Foster«, erwiderte Hicks, »wir versuchen einen möglichst genauen Eindruck davon zu bekommen, wie Miss Fordham die letzten Tage vor ihrer Ermordung verbrachte.«
    »Dinge, die Sie für unbedeutend halten mögen, komplettieren für uns vielleicht das Bild«, sagte Mendez. Er öffnete die Tür zu Vernehmungsraum zwei und machte eine einladende Geste.
    Sie setzten sich an den kleinen Tisch. Foster sah sich um, er wirkte ein wenig nervös. »Ich bin noch nie vernommen worden«, sagte er. »Das kenne ich nur aus dem Fernsehen.«
    »Keine Angst, wir werden weder eine grelle Lampe anknipsen noch unsere Schlagringe anlegen«, versicherte Mendez ihm. »Es sei denn natürlich, Ihre Antworten gefallen uns nicht.«
    Alle lachten höflich.
    Foster steckte wie immer in Khakihosen und einem blauem Baumwollhemd, heute hatte er zusätzlich einen Pullunder und einen blauen Blazer an, weil es ein kühler Tag war. Jetzt schien ihm allerdings zu warm zu sein.
    »Möchten Sie eine Tasse Kaffee?«, fragte Mendez. »Scheußliches Wetter draußen.«
    »Nein danke«, sagte Foster und putzte seine Brillengläser mit einem Taschentuch. »In den Nachrichten habe ich gehört, dass Sie nach Gina Kemmer suchen. Haben Sie sie schon gefunden?«
    »Nein. Bisher noch nicht. Sie waren miteinander befreundet, oder?«
    »Ja.«
    »Sie haben an dem Tag, als sie verschwand, miteinander gesprochen«, sagte Hicks.
    Foster riss die Augen auf. »Was? Wann?«
    »Mittwoch. Spätnachmittag.«
    »Äh …« Man konnte förmlich sehen, wie Foster in seinem Gedächtnis kramte – ein wenig hektisch vielleicht, dachte Mendez. »Mittwoch … Ach ja, ich hatte an dem Tag viel zu tun. Gina rief an. Sie wollte über einen Gedenkgottesdienst für Marissa reden. Aber ich hatte leider keine Zeit.«
    »Wann haben Sie sie zuletzt gesehen?«
    »Sonntagabend. Sie hatte ein paar Freunde eingeladen. Sie glauben doch nicht, dass ihr etwas passiert sein könnte?«
    »Wir wissen es nicht«, sagte Mendez. »An dem Nachmittag, an dem sie verschwunden ist, haben wir noch mit ihr gesprochen. Sie war am Boden zerstört.«
    »Na ja, nach dem, was Marissa passiert ist …«, sagte Foster. »Die beiden standen sich sehr nah. Gleich nachdem ich es erfahren hatte, habe ich bei ihr angerufen, und da war sie komplett hysterisch.«
    »Hat sie irgendetwas erwähnt – einen Grund dafür, warum jemand Miss Fordham das angetan haben könnte?«, fragte Hicks.
    »Nein. Mein Gott, wir waren beide völlig

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