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Tori und die verschwundene Stute

Tori und die verschwundene Stute

Titel: Tori und die verschwundene Stute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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vorbeidrängen könnte, um mit schmutzigen Schuhen durch den frisch geputzten Flur zu laufen.
    â€žIch … also … wir haben ein Problem“, stotterte Tori. Sie hatte gestern mit Jonas geprobt, was sie Frau Fischer sagen wollte, aber jetzt, wo sie vor ihr stand, war alles weg.
    â€žDas höre ich“, sagte Frau Fischer finster. Von der Sunshine Ranch drang Fritz’ Gebrüll herüber. Man hörte es nur sehr gedämpft, weil die Mädchen den Esel inzwischen nicht mehr auf die Weide brachten, sondern im Stall in die hinterste Box sperrten. Aber den Fischers war es natürlich immer noch zu laut.
    â€žLetzte Nacht hat jemand versucht, in die Ranch einzusteigen“, begann Tori. „Die Diebe wollten die Tür zum Büro aufbrechen, aber es ist ihnen nicht gelungen, weil der Hund auf sie losgegangen ist und sie in die Flucht geschlagen hat.“
    Haha, Washington als Wachhund, das war der Witz des Jahrhunderts. Glücklicherweise hatte Frau Fischer keine Ahnung von Washingtons wahrem Wesen.
    â€žDie Einbrecher haben sich wirklich gut ausgekannt“, fuhr Tori fort. „Sie müssen die Ranch schon eine Weile lang beobachtet und gewusst haben, dass Frau Mirador im Urlaub ist. Und sonntags ist immer Kinderreiten, danach ist die Kasse gut gefüllt.“
    â€žNa, so was.“ Frau Fischer stemmte ihre Hände in die Hüften. „An dem Einbruch ist doch bestimmt dieser Esel schuld. Das Gebrüll zieht das Gesindel der ganzen Gegend an, so sieht es doch aus.“
    Tori holte tief Luft. „Haben Sie in den letzten Tagen etwas Verdächtiges bemerkt?“
    â€žNein“, erwiderte Frau Fischer. „Ich hab auch keine Zeit mehr, mir brennt gleich die Marmelade an.“
    â€žSie wohnen direkt neben der Ranch“, sagte Tori hastig, bevor Frau Fischer die Tür schließen konnte. „Wenn die Einbrecher bei uns nicht erfolgreich waren, versuchen sie es beim nächsten Mal bei Ihnen. Und Sie haben keinen Hund.“
    Frau Fischer kniff die Augen zusammen wie eine Katze, die eine Maus vor sich hat.
    â€žMeine Freundin hat einen der Diebe gesehen“, fuhr Tori fort. „Einen schwarzhaarigen Kerl mit Schnurrbart und Ohrring.“
    â€žEdgar!“, schrie Frau Fischer über die Schulter ins Haus. „Komm mal zur Tür!“
    Als Herr Fischer herangeschlurft war, musste Tori ihre Geschichte wiederholen.
    â€žIst dir etwas aufgefallen?“, fragte Frau Fischer ihren Mann.
    Er zog die Mundwinkel nach unten und schüttelte den Kopf. „Klingt nach einem Ausländer. Nein, so jemanden hab ich hier nicht gesehen.“
    Tori unterdrückte ein Seufzen. Na super. War ja auch eine bescheuerte Idee gewesen, überhaupt hierherzukommen.
    â€žSo einer wär mir aufgefallen“, sagte Herr Fischer. „Ich bin keiner von denen, die immer wegschauen. Ich halte die Augen offen.“
    Seine Frau nickte selbstgefällig. Nein, Desinteresse an ihrer Umgebung konnte man den Fischers wirklich nicht vorwerfen. Jeder wusste, dass sie den lieben langen Tag am Fenster saßen und die Nachbarschaft ausspionierten.
    â€žHaben Sie sonst irgendetwas bemerkt?“, fragte Tori ohne große Hoffnung. „Einem anderen Zeugen ist ein schwarzer Mercedes mit verdunkelten Scheiben aufgefallen, der mehrmals verdächtig langsam an der Ranch vorbeigefahren sein soll.“
    â€žVerdächtig langsam?“, rief Herr Fischer. „Das ist doch totaler Quatsch!“
    â€žWas meinen Sie damit?“, fragte Tori verwirrt.
    â€žDer Mercedes ist hier durch-ge-schos-sen!“, erklärte Herr Fischer. „Wie eine Rakete. Der hatte mindestens fünfzig Stundenkilometer drauf und hier ist Dreißigerzone.“
    â€žWas?“, rief Tori aufgeregt. „Wann haben Sie den Wagen gesehen?“
    Herr Fischer verzog wieder das Gesicht. „Ist schon ein paar Tage her. Letzte Woche. Und dann noch mal am Wochenende.“
    â€žSonntag?“, fragte Tori.
    Als Herr Fischer nickte, begann ihr Herz schneller zu schlagen.
    â€žSie haben sich nicht zufällig die Nummer des Wagens notiert?“, fragte Tori aufgeregt.
    Herr Fischer zog ein Taschentuch aus der Hosentasche und wischte sich damit umständlich über seine Glatze. Dann faltete er es sorgfältig zusammen und steckte es wieder zurück in die Hose. „Natürlich hab ich die Nummer aufgeschrieben“, erklärte er. „Und dann hab ich auch gleich

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