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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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geblieben, dass ich mich so gut fühlte, wie seit Jahren nicht mehr -, trugen mich meine Beine zur Haltestelle. Und bevor ich wusste, wie ich dort hingekommen war, stand ich vorm
Schickobello
und hatte den Finger auf Ellis Klingel. Das Schaufenster des Ladens war dunkel. Aus ihrer Wohnung hörte ich Tom Waits singen und wappnete mich innerlich für das Inferno, dessen ich in den nächsten Minuten ansichtig werden würde. Elli öffnete tatsächlich nach dem dritten Klingeln.
    »Tach, Frau Ruschkowsky«, sagte ich, »Kann ich mal reinkommen?«
    »Warum grinst du so blöde?«, sagte Elli, ohne die Tür freizugeben.
    »Das geht dich nichts an. Aber: Ich hab gehört, du hast Danuta Piontek rundgemacht?« Ich nahm ihre Hand und schüttelte sie. »Danke, sie hat’s verdient, die alte Giftspritze.«
    Ich nutzte das Überraschungsmoment und schob mich an Elli vorbei ins Wohnzimmer.
    »Woher weißt du denn, wie die Schickse heißt?« Sie knallte die Tür zu und baute sich vor mir auf.
    »Weil das eine Kollegin von mir war. Aus dem Callcenter.«
    Elli packte mich unvermittelt am Kragen meiner neuen Jacke und zischte: »Und du wusstest das die ganze Zeit?«
    Ich zappelte, und sie ließ mich wieder los.
    »Ja, ich hab die auf dem Foto erkannt. Aber mit wem die zusammen ist, weiß ich bis heute nicht. Der Kerl auf dem Foto ist bestimmt nicht Rudi. Und diese Überlegung solltest du auch mal in Erwägung ziehen.«
    »Was machst du in Rudis Jacke?«
    »Das ist meine Jacke. Ich arbeite jetzt bei Matti. Weil Rudi mich drum gebeten hat.«
    »Wann?!«
    »Neulich.«
    »Du hast den gesehen?«
    »Elli, hör auf rumzuschreien und mach endlich mal die Musik leise. Ja, ich hab den gesehen. Aber da du ihm nicht helfen willst, muss ich es wohl tun.«
    Plötzlich wurden Ellis Gesichtszüge ganz weich. Sie ließ sich auf ihr pinkfarbenes Flokatisofa plumpsen, das aussah, als wäre es aus Chewbaccas Überresten gefertigt worden. »Wie geht es Rudi denn?«, fragte sie kleinlaut. Ich machte die Stereoanlage aus und sagte. »Den Umständen entsprechend. Leider ist er wieder abgehauen, anstatt drauf zu warten, dass sich die Sache aufklärt.«
    »Wo will er denn hin?«
    »Ja, was weiß ich denn? Er hat es mir nicht gesagt. Das ist wohl der Sinn von verstecken, oder?«
    »Mir tut das alles so leid.« Elli rang die Hände. »Ich hätte nicht so ... also ...«
    »Er wird dir verzeihen. Aber jetzt mal konkret: Hat dir Danuta wenigstens irgendwas Sachdienliches zu ihrem Verhältnis, mit wem auch immer, mitgeteilt, bevor du ihr die Haare ausgerissen hast?«
    Elli guckte angestrengt aus dem Fenster. Draußen rauschte der Nokia-Express am Garten vorbei. Ich spürte die Vibration in den Fußsohlen und verscheuchte einige unangenehme Erinnerungen.
    »Ich war angeschickert, ich weiß nicht mehr so genau ...«
    »Dann streng dich gefälligst an.«
    »Die hat immer nur rumgeplärrt, dass sie keinen Rudi kennt.«
    »Hast du denn nicht nach dem Namen von dem Typ gefragt, mit dem sie in der
Roten Laterne
gesessen hat?«
    »War mir doch scheißegal, was der Rudi der Alten für einen Namen gesagt hat. Der wär’ ja auch schön blöd, wenn er ihr seinen richtigen sagen würde.«
    »Was für eine Logik! Ich fasse es nicht. Du warst sooooo nah dran! Jetzt können wir nur noch Winnie anrufen, damit der Danuta befragt. Was, wenn die abgehauen ist? Gegen die wird schon wegen Diebstahls bei Quality-TV ermittelt. Die hat gar keinen Grund, noch fünf Minuten in der Stadt zu bleiben. Und schon gar nicht, wenn du die auch noch verhaust.«
    »Könnt ihr mich nicht alle mal in Ruhe lassen? Der Winnie war schon hier und hat mich stundenlang über den Dieter Macke ausgequetscht.«
    »Und was hast du ihm erzählt?«
    »Was ich eben so weiß über den. Dass der Privatdetektiv ist und oft für große Firmen arbeitet. Für so Versicherungen oder so ähnlich. Der hat so seine ganz eigenen Methoden. Der war ganz schön schlau.«
    Na ja, dachte ich, schlau genug, um sich umbringen zu lassen. Aber ich sagte lieber nichts, sondern wartete darauf, dass Elli weitererzählte.
    »Der hat sich immer nur Autos geliehen, nie ’ne feste Adresse angegeben, außer diesem komischen Büro in Wuppertal. Alles legal, der wollte nur nicht, dass ihm irgendeiner mal auf der Matte stehen würde, weisste, die, die der entlarvt hat und so. Als der mich hier besucht hat, kam der immer mit einem schwarzen Audi, vom Autoverleih.«
    Ich horchte auf.
    »Was für ein Autoverleih?«
    »Frankfurt, hat er gesagt. Sind

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