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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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Freunde von ihm – kein offizieller Autoverleih. Du weißt schon. Die haben nur Schlitten, denen man nicht ansieht, wie viel PS die haben.«
    »Und der war mit so einem hier bei dir?«
    »Ja. Hab ich vom Fenster aus gesehen.«
    »Nummernschild?«
    »Weiß ich doch nicht.« Elli sank immer tiefer auf ihrem Sofa zusammen. Sie langte mit letzter Kraft über die Sofalehne und holte sich eine Handvoll Pralinen aus einem Glas, das auf dem Beistelltisch stand, und schob sich alle auf einmal in den Mund.
    »Deine Diät geht zum Teufel«, sagte ich.
    »Mir doch egal.«
    »Aber Rudi bestimmt nicht.«
    Elli hörte auf zu kauen und sagte mit vollem Mund: »Der Fisch is’ gegessen. Der kommt bestimmt nicht mehr zurück. Schon gar nich’ zu mir. Aber was hätte ich denn denken sollen ...?«
    »Tja, denken ist nicht jedermanns Sache. Aber du könntest mal langsam damit anfangen. Aber noch mal zu Macke. Hat der eventuell falsche Namen benutzt? Ich meine, der muss doch bei seinen Recherchen irgendwo abgestiegen sein? Hotel oder so?«
    »Hat Winnie auch nach gefragt. Aber ich weiß das nicht. Ehrlich. Ich hab dem früher für’n Hunni ’ne schöne Stunde gemacht und dem einen geblasen, dat dem Hören und Sehen verging, wenn der da war, verstehsse? Und mit vollen Mund spricht man bekanntlich nich’.«
    »Ah, ja.« Ich nahm eine Praline aus dem Glas. Elli guckte mich an.
    »Du weißt doch gar nix, Prinzesschen.«
    »Ja, Frau Oberschlau – aber wer sitzt denn jetzt hier und heult? Kann ich mal telefonieren?«
    Elli langte wieder ins Pralinenglas. Ich ging in die Diele und rief im Präsidium an. Peter meldete sich. Er klang müde.
    »Schon was rausgefunden?«
    »Oh Mann, sag mal, es reicht mir, Winnie Blaschke im Nacken zu haben!«
    »Ich hab nur gefragt. Und ich habe was vorbeizubringen, aber nur, wenn du versprichst, es Winnie sofort auszuhändigen.«
    »Aber natürlich. Was ist es diesmal? Hast du einen Klon von Rudi entdeckt?«
    Ich ließ mir meine Enttäuschung darüber, dass Karin und Peter offensichtlich noch gar nichts unternommen hatten, nicht anmerken und sagte:
    »Rudi Rolinskis Terminkalender. Hab ich von Matti. Der hat ihn gefunden. Müsstet ihr nicht längst eine Information über den Todeszeitpunkt von Macke haben? Vielleicht hat Rudi ein Alibi, was der Zwillingstheorie Auftrieb geben würde.«
    »Du nervst, Maggie. Selbst wenn ich es wüsste, würde ich es dir nicht sagen. Aber komm um Himmels willen vorbei und bring den Kalender mit.«
    »Und noch was – Danuta Piontek, ja, die der Seidel auf dem Kieker hat ... fragt die doch mal danach, wie ihr Freund heißt. Ich glaube, dann haben wir den Zwilling schon gefunden.«
    »Spinnst du?«
    »Nei-en! Ich glaube, ich erzähle das alles lieber Winnie. Du bist wohl nicht im Bilde.«
    Plötzlich meldete sich Winnies Stimme aus dem Hintergrund: »Miss Marple, wenn ich erfahre, dass Rudi bei dir war und du nicht Bescheid gesagt hast, dann ... verhafte ich dich und du verbringst den Heiligen Abend hinter Gittern!«
    »Hast du die ganze Zeit mitgehört?«
    »Natürlich.«
    »Dann weißt du ja jetzt, was los ist. Ich bin bei Elli, schick einen Streifenwagen, der den Kalender abholt, ich habe keine Lust, durch den Schnee zum Präsidium zu laufen. Ich muss morgen arbeiten.«
    »Ach? Wie das denn?«
    »Bestattungen Abendroth, was kann ich für Sie tun, Herr Kommissar?«
    »Ich schicke einen Wagen«, sagte Peter. »Und wenn Winnie dich erwischt, dreht er dir den Hals um.«
    »Warum kann er mir das nicht selber sagen?«
    »Darum. Einen schönen Abend noch.«
    Elli war auf der Couch eingeschlafen. Ich holte eine Decke aus dem Schlafzimmer und stellte ihren Wecker auf sieben Uhr. Dann stibitzte ich noch eine Praline und ging hinaus, um auf den Streifenwagen zu warten. Ich hätte den Hinterausgang nehmen sollen. Winnie stand schon mit laufendem Motor vor der Tür. Deswegen konnte er mir das nicht selber sagen.

Kapitel 19
    Ich stieg ein, zog meine neue Mütze über die Ohren, um die Gardinenpredigt, die ich von Winnie erwartete, wenigstens etwas zu dämpfen. Aber anstatt mir Vorhaltungen zu machen, schwieg er, was ich noch schlimmer fand. Um die dicke Luft zwischen uns noch dicker zu machen, zündete ich mir eine Zigarette an. Winnie konterte, in dem er das Schiebedach öffnete. Eiskalte Luft zog mir in den Nacken, und ich zog mir auch noch die Kapuze über den Kopf. Das Martyrium hielt sich also in Grenzen. Schließlich standen wir vor der Einfahrt und er sagte: »Fertig mit

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