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Totgesagt

Totgesagt

Titel: Totgesagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Weaver
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tun.«
    »Scheiße! Was hast du dir dabei gedacht?«
    »Ich war derjenige, der gesagt hat, dass ich nicht wollte, dass er stirbt.«
    »Was, zum Teufel, hast du dir dabei gedacht?«
    »Du wolltest, dass er stirbt, Dad. Ich hab das getan, weil du es wolltest. Ich hab das für dich getan. Und jetzt willst du so tun, als hättest du nie davon gesprochen.«
    »Ich habe niemals gesagt, du sollst ihn ermorden.«
    »Du ha…«
    »Nein! Halt mal einen Moment den Mund und denk darüber nach, was du getan hast. Hast du irgendeine Vorstellung davon, was du angerichtet hast? Du solltest überhaupt nicht hier sein. Du solltest auf der Flucht in die verdammten Berge sein.«
    »Was?«
    »Wo ist Al?«
    »Du willst, dass ich weglaufe?«
    »Wo ist Al?«
    »Auf dem Parkplatz.«

    »An dem Strip-Club?«
    »Du willst, dass ich weglaufe?«
    »An dem Strip-Club?«
    »Ja.«
    »Du hast ihn einfach da liegen lassen?«
    »Natürlich hab ich ihn liegen lassen.«
    »Scheiße. Was hast du bloß getan?«
    »Du willst, dass ich weglaufe?«
    »Was schlägst du denn vor?«
    Er betrachtet seinen Dad und weicht dann zurück, aus der Küche ins Wohnzimmer.
    »Du willst dich also einfach von mir abwenden?«
    »Such dir einen Ort, wo du bleiben kannst.«
    »Das ist alles?«
    »Versteck dich für eine Weile.«
    »Verstecken?«
    »Warte, bis der Sturm sich …«
    »Warum sollte ich mich verstecken? Du steckst genauso drin wie ich. Du hast davon gesprochen, dass du seinen Tod willst. Du hast davon gesprochen, dass du das Geld nehmen willst. Was glaubst du denn, warum ich das getan hab? Ich hab es getan, um dich und Mum zu retten. Ich hab es getan, um unsere Familie zu retten.«
    »Was du getan hast, ist falsch.«
    »Du wendest dich von mir ab.«
    »Was erwartest du denn?«
    »Was ich erwarte? Dass du mich beschützt.«
    »Du hast jemanden getötet.«
    In der Hand hält er noch immer die Autoschlüssel. Er spürt sie, fährt mit einem Finger über den Zündschlüssel, spürt die Zacken an seiner Haut. Jetzt ist der Wagen alles, was ihm noch bleibt.
    »Ich werde nicht zurückkommen.«

    »Warte, bis sich die Aufregung legt.«
    »Nein, Dad. Wenn ich gehe, komme ich nicht wieder.«
    Sein Dad schaut ihn an.
    »Ist das dein letztes Wort?«
    »Was glaubst du wohl?«
    Er dreht sich um und geht zur Haustür. Dann fällt ihm etwas ein. Über die Schulter mustert er seinen Dad, der in der Tür zur Küche steht.
    »Al hat mir heute Abend etwas verraten.«
    »Du musst gehen.«
    »Hättest du es mir jemals gesagt?«
    »Was?«
    »Hättest du es mir jemals gesagt?«
    »Dir was gesagt?«
    »Über den Bruder, von dem ich nie wusste, dass ich ihn hatte?«
    Sie bleiben eine Weile so stehen: Malcolm starrt ins Leere, seine Augen glänzen im Licht aus der Küche; ihm gegenüber Alex, dem eine Träne übers Gesicht läuft.
    Irgendwann schließlich dreht Alex sich um und geht.

TEIL 5

40
    Als ich zu mir kam, erblickte ich Legion an meiner rechten Seite. Er stand hoch auf der Leiter und hielt den größeren Nagel in Höhe meiner rechten Hand.
    Außerdem hörte ich Lärm.
    Er starrte an mir vorbei in Richtung der Doppeltür. Ich hörte, wie sie nach innen aufging und der Lärm lauter wurde.
    Es klang wie ein Alarm.
    »Was ist das?«, fragte Legion.
    »Die Alarmanlage im Roten Zimmer«, erwiderte eine Stimme.
    Es war Andrew.
    »Warum ist sie losgegangen?«
    Schweigen. Keine Antwort.
    Legion rührte sich nicht. Er ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und drückte mit der einen Hand den Nagel gegen meine Handfläche, während seine andere den Hammer hielt, zum Ausholen bereit.
    » Warum ? « , fragte er noch einmal.
    »Jemand muss ins Rote Zimmer eingebrochen sein.«
    Legion warf mir einen Blick zu, ehe er sich noch einmal Andrew zuwandte. Zorn brannte in seinen Augen.
    »Ich bringe das hier zu Ende.«
    »Später«, erwiderte Andrew.
    »Nein. Wir lassen ihn nicht noch einmal davonkommen.«
    » Später «, beharrte Andrew. »Jemand hat den Alarm ausgelöst,
und es war keiner von uns. Wir suchen das Gelände ab. Dann kannst du weitermachen.«
    »Wer sollte ins Rote Zimmer einbrechen?«
    Legion starrte Andrew an und warf – ganz kurz – einen Seitenblick auf mich. Sie glauben, ich arbeite mit jemandem zusammen. Und sie glauben, dass derjenige den Alarm ausgelöst hat.
    »Lass uns gehen.«
    Wieder Andrew.
    Legion zog die Hand mit dem Nagel zurück und beugte sich so dicht an mich heran, dass seine Maske meine Wange streifte.
    »Das macht es nur schlimmer für dich«, flüsterte

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