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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Teu­fels­kreis, aus dem es kein Ent­rin­nen gab.
    Der Ver­kehr wur­de flüs­si­ger und sie konn­te end­lich Gas ge­ben. Die Straße führ­te jetzt un­ter Fels­hän­gen an der Do­nau ent­lang, üp­pi­ge Baum­kro­nen ver­deck­ten den Him­mel und lie­ßen die Son­ne nur manch­mal durch­blit­zen. Schon nach we­ni­gen Ki­lo­me­tern hat­te sich die Um­ge­bung ver­än­dert und die La­ger­hal­len und Büro­kom­ple­xe des Ha­fen­vier­tels wa­ren ei­ner düs­te­ren und wil­den Au­en­land­schaft ge­wi­chen. Vor ei­ner ver­fal­le­nen Scheu­ne führ­te ein un­be­fes­tig­ter Schot­ter­weg einen klei­nen Hü­gel hin­auf, auf des­sen Kup­pe das Haus von Ste­fan Sz­abo zwi­schen den dunklen Bäu­men her­vor­lug­te. Ein lang ge­streck­ter Bau, der mit sei­nem schwar­zen, tief her­un­ter­ge­zoge­nen Dach an einen auf Beu­te lau­ern­den Raub­vo­gel er­in­ner­te. Sie fuhr an ei­ni­gen nied­ri­gen Häu­sern vor­bei, die sich im Schat­ten ho­her Bäu­me duck­ten und selbst an die­sem Son­nen­tag im Dun­keln la­gen, dann hat­te sie ihr Ziel er­reicht.
    Als sie vor Sz­abos Haus an­hielt und aus dem Mini stieg, war die Luft feucht und duns­tig, nur manch­mal bahn­te sich ein Son­nen­strahl sei­nen Weg durch das dich­te Laub der Äste und brach sich schil­lernd in schlam­mi­gen Pfüt­zen. Sz­abo schi­en bei sei­nem Haus den Kampf ge­gen die Na­tur auf­ge­ge­ben zu ha­ben. Eine über­di­men­sio­nier­te Hecke wu­cher­te wild bis auf den Weg und hät­te drin­gend eine ge­stal­te­ri­sche Hand ge­braucht. Das Gar­ten­tor hing schief in den An­geln und stand halb of­fen. Auch der Ra­sen war schon seit Län­ge­rem nicht mehr ge­mäht wor­den und un­ge­stutzte Zier­bäu­me und Ge­strüpp reich­ten bis an die Haus­mau­ern. Das schwar­ze Dach war mit Moos über­wu­chert und von den grau ge­stri­che­nen Wän­den blät­ter­te der Ver­putz ab. Die fens­ter­lo­se Straßen­front wirk­te auf sie düs­ter und ab­wei­send.
    Seit­lich am Haus ent­deck­te sie die Ein­gangs­tür und sie ging über un­kraut­über­wu­cher­te und teil­wei­se ge­sprun­ge­ne Be­ton­plat­ten dar­auf zu. Das Holz der Tür war ver­bli­chen, der große run­de Tür­knauf ros­tig. Su­chend blick­te sich Anna nach ei­ner Klin­gel um, konn­te aber kei­ne fin­den. Sie blieb einen Au­gen­blick un­schlüs­sig vor dem Ein­gang ste­hen, dann ging sie an der Haus­mau­er ent­lang und ge­lang­te über eine brüchi­ge Be­ton­trep­pe in den obe­ren Gar­ten. Auch hier war schon seit län­ge­rer Zeit nichts mehr ge­macht wor­den. Bil­li­ge Son­nen­lie­gen aus wei­ßem Plas­tik stan­den im ho­hen Gras und ein zer­ris­se­ner Son­nen­schirm flat­ter­te im Wind. In die­sem Teil des Gar­tens schie­nen die Bäu­me noch höher und dich­ter zu sein und die Äste reich­ten bis zum Haus. Nur vor der Ter­ras­se wa­ren die Bäu­me ge­fällt wor­den und die Son­ne leuch­te­te grell auf den un­ge­pfleg­ten Ra­sen. Der Blick zur Ter­ras­se war durch einen wu­chern­den Strauch ver­deckt. Als Anna dar­an vor­bei­ging, sah sie den Pool und muss­te un­will­kür­lich schlucken.
    Sie stand wie an­ge­wur­zelt vor dem Swim­ming­pool, der di­rekt an die Ter­ras­se an­schloss und zu gut zwei Drit­teln mit Erde auf­ge­füllt war. Dün­ne wei­ße Li­ni­en durch­zogen den Bo­den, die stän­dig ihre Form ver­än­der­ten, sich zu Qua­dra­ten, Recht­ecken, Li­ni­en und Ras­tern for­mier­ten. Die klum­pi­ge Erde glänzte feucht und schi­en sich mit die­sen Li­ni­en zu be­we­gen, wel­len­för­mig zu wo­gen, ab­zu­sacken und auf­zus­tei­gen. Vor­sich­tig trat sie näher an den Pool her­an und die wei­ßen Li­ni­en ver­wan­del­ten sich in ein Ge­wim­mel aus wei­ßen Wür­mern und Ma­den, die sich um den ver­faul­ten Ka­da­ver ei­nes to­ten Vo­gels for­mier­ten, in ihn hin­ein­schlüpf­ten und aus ihm her­aus­kro­chen. Am ge­gen­über­lie­gen­den Rand bil­de­ten ab­ge­brann­te Tee­lich­ter ein ge­spens­ti­sches Kreuz in der Erde und eine von den Ma­den halb ske­let­tier­te ver­wes­te Maus ver­ström­te einen fau­li­gen Ge­stank. In der Mit­te hat­te je­mand aus ver­mo­der­ten Holz­stücken das Wort „Myra“ ge­bil­det und mit klei­nen ros­ti­gen

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