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TS 71: Flitterwochen in der Hölle

TS 71: Flitterwochen in der Hölle

Titel: TS 71: Flitterwochen in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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Eltern innerhalb von Minuten getötet hätten, während das fünfte mit Mühe und Not unter normalen Bedingungen am Leben blieb.
    Experimente zeigten, daß diese Eigenschaften vererbbar waren und daß die Nachkommen dieser Tiere von Geburt an auf die jeweiligen Lebensbedingungen eingerichtet waren.
    Zehn Jahre später wurdet ihr geboren“, sagte der Hauptlehrer. „Eure Eltern wurden sorgfältig aus Freiwilligen ausgesucht. Von Geburt an wurdet ihr unter sorgfältig kontrollierten und ständig wechselnden Bedingungen aufgezogen.
    Seit eurer Geburt ist die Luft, in der ihr lebt, ständig verdünnt worden – eure Lungen sind dafür größer geworden, deshalb habt ihr alle einen so riesigen Brustkasten. Euer Haarwuchs wird immer dichter, damit ihr die immer tieferen Temperaturen aushalten könnt. Ihr fühlt euch jetzt schon bei Temperaturen wohl, die innerhalb von kürzester Zeit einen normalen Menschen umbringen würden.
    In zehn Jahren, wenn ihr erwachsen sein werdet, werdet ihr euch völlig auf dem Mars akklimatisiert haben – seine Luft wird genau richtig für euch sein, und seine Pflanzen das, was ihr zum Leben braucht. Die Temperaturextreme werden euch nichts mehr anhaben können, und seine Durchschnittstemperaturen werden euch angenehm erscheinen. Auch die Schwerkraft, die hier herrscht, wird euch normal vorkommen, denn sie stört euch jetzt schon kaum mehr.
    Es ist euer Planet, den ihr bewohnt – ihr seid zwar Kinder der Erde, doch die ersten Marsianer …“
    Das letzte Jahr war das schönste von allen. Die Luft innerhalb der Glassithalle – bis auf den Teil, wo die Lehrer leben – war fast wie die draußen, und wir durften immer länger draußen bleiben. Es ist schön, im Freien zu sein.
    In den letzten Wochen wurde die strenge Trennung zwischen den Geschlechtern etwas gelockert, so daß wir uns Partner suchen konnten. Man sagte uns allerdings, daß Heiraten vor dem letzten Tag verboten seien. Ich fand bald ein Mädchen, die ich schon lange bewundert hatte und die mich gern mochte.
    Morgen erhalten wir unsere Freiheit. Morgen werden wir Marsianer sein, die Marsianer. Morgen werden wir unseren Planeten in Besitz nehmen.
    Ein paar von uns sind ungeduldig, aber die Vernunft siegte, und wir werden warten. Wir haben zwanzig Jahre gewartet, und wir können auch auf den letzten Tag warten.
    Morgen ist der letzte Tag.
    Morgen werden wir die Lehrer und die anderen Erdenmenschen unter uns überfallen und töten. Es wird ganz einfach sein, weil sie nichts Böses ahnen.
    Jahrelang haben wir uns immer weiter voneinander entfernt – sie ahnen gar nicht, wie sehr wir sie hassen. Sie wissen nicht, wie abscheulich und abstoßend wir ihren häßlichen und mißgestalteten Körper finden, mit seinen schmalen Schultern, dem lächerlichen Brustkasten und den zerbrechlichen Gliedmaßen. Wie scheußlich ist doch ihre schrille Stimme und vor allem ihre bleiche, unbehaarte Haut!
    Wir werden sie töten und dann werden wir das andere Gebäude ebenfalls zerstören, damit die anderen Erdenmenschen auch sterben.
    Wenn dann wieder Erdenmenschen kommen und uns bestrafen wollen, können wir uns in den Hügeln verbergen, wo sie uns nie finden werden. Falls sie versuchen sollten, andere Gebäude zu errichten, dann werden wir die auch zerstören. Wir wollen nichts mehr mit der Erde zu tun haben!
    Dieser Planet gehört uns, und wir dulden keine Fremden.
    Betreten verboten!

 
Das Duell
    (ARENA)
     
    Carson öffnete die Augen und starrte in einen dunstigen blauen Himmel.
    Es war sehr heiß; und er lag im Sand, und ein scharfkantiger Stein unter seinem Rücken tat ihm weh. Er rollte sich auf die Seite und setzte sich auf.
    „Ich bin verrückt“, dachte er. „Verrückt oder tot – oder irgend etwas. Der Sand war blau, tiefblau. Aber auf der ganzen Erde gab es doch keinen blauen Sand!“
    Blauer Sand.
    Blauer Sand unter einer Halbkugel, die weder ein Himmel noch ein fest begrenzter Raum war, sondern eine kreisförmige Arena – irgend etwas sagte ihm, daß sie ein Ende hatte, obwohl er es nicht sehen konnte.
    Er hob eine Handvoll Sand auf und ließ ihn durch die Finger rieseln. Der Sand fiel auf sein nacktes Bein. Nackt?
    Nackt. Er war völlig nackt, und sein Körper war in Schweiß gebadet, und überall blau, wo der Sand ihn bedeckte.
    Aber sonst war sein Körper weiß.
    Er dachte: Dann ist der Sand also wirklich blau. Ich bin weiß, also ist der Sand blau. Blauer Sand. Es gibt keinen blauen Sand …
    Der Schweiß rann ihm in die

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