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TTB 103: Die Zeit und die Sterne

TTB 103: Die Zeit und die Sterne

Titel: TTB 103: Die Zeit und die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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gehörnt war. Zwei große, augenähnliche Linsen reflektierten das Sonnenlicht mit einem leeren Glitzern. Unter ihnen befand sich eine klaffende Öffnung zum Zermalmen und Zerreiben irgendwelcher metallischer Nahrung, und – die Rakete explodierte! Das Ding taumelte und fiel beinahe. Einer der Greifarme war zerstört.
    »Ha!« Kuroki lud hastig nach. »Bleib wo du bist, du!«
    Frederika, die Darkington in panischer Angst umklammerte, keuchte: »Sato, vielleicht wollte es uns gar nichts tun!«
    Kuroki schnappte: »Vielleicht doch. Wir können nichts riskieren, es ist zu verdammt groß.« Dann ging alles drunter und drüber.
    Plötzlich wurde Kuroki das Raketengewehr von einer heranfliegenden Eisenstange aus den Händen geschlagen und er selbst zu Boden geworfen. Keiner von ihnen hatte das Eisen zuvor bemerkt. Und der Riese war zwischen ihnen. Ein Schlag über Kurokis Rücken zerstörte sein Radio und schmetterte ihn erneut zu Boden. Blaue Flammen spuckten, und Frederikas Stimme erstarb in Darkingtons Empfänger.
    Seine Pistole bellte, aber die Kugeln blieben ohne jeden Effekt. Er rannte davon. »Lauf, Fredie!« heulte er in sein Sonarmikrophon. »Ich versuche ...« Die Maschine fing ihn und hob ihn vom Boden wie eine Feder. Die Pistole entfiel seiner Hand. Im nächsten Moment brachen Thurshaws entsetzte Fragen und Verwünschungen ab: Darkingtons Antenne war mit den anhängenden Drähten ausgerissen. Frederika versuchte zu entkommen, wurde aber ebenso mühelos eingefangen. Kuroki war aufgestanden und bearbeitete das Monstrum mit sinnlosen und lächerlichen Faustschlägen. Es dauerte kaum ein paar Sekunden, dann war auch er gefangen. Die Maschine umschnürte sie alle mit einem Stahlseil, stopfte sie rücksichtslos in ein Traggestell, das sie auf dem Rücken trug und schleppte sie nach Süden davon.

 
4.
     
    Zuerst rannte Null beinahe. Das Ungeheuer mußte erfahren haben, wo seine Helfer waren, und wahrscheinlich wußte es auch etwas von dem, was ihnen zugestoßen war. Nun, nachdem die Kontakte unterbrochen waren, mochte es andere hinterher schicken, besser bewaffnete. Oder vielleicht würde es selber brüllend und brennend durch den Wald kommen. Null floh.
    Nur die Stimme des Ungeheuers, die kreischend nach den verlorenen Helfern rief, folgte ihm. Nach einigen Meilen kauerte er in einem Dickicht nieder und suchte mit seinen Sensoren die Umgebung ab. Außer dicht wachsenden Akkumulatoren und dem leeren Himmel war nichts zu sehen. Das Ungeheuer hatte zu rufen aufgehört, aber es sendete immer noch ein unmoduliertes Signal. Durch die Entfernung war es schwächer geworden und wurde von den anderen Radiogeräuschen fast verschluckt.
    Die Einheiten, die Null gefangen hatten, gaben beträchtliche Schallwellenausstrahlungen von sich. Wenn sie nicht einfach das Resultat einer Fehlfunktion in ihrem beschädigten Mechanismus waren, mußten sie von irgendeinem Hilfssystem produziert werden, das sie mittels innerer Kontrollen eingeschaltet hatten. Nulls Schallwellenempfänger war nicht sensibel genug, um ihm zu sagen, ob die Emissionen moduliert waren oder nicht. Es war ihm auch gleichgültig. Gewisse niedrige Formen von Motiles waren mit gut entwickelten Sonarsystemen ausgestattet, doch alle in ihrer Reichweite so begrenzten Hilfsmittel waren für ihn selbst nutzlos. Eine Person benötigte viele Quadratkilometer, um sich am Leben zu erhalten. Wie könnte es ohne die mühelose Fähigkeit, über weite Entfernungen zu sprechen, überhaupt eine Gemeinschaft von Personen geben?
    Zum erstenmal in den hundertfünfzig Jahren seiner Existenz begriff Null, wie wenige Personen er jemals direkt durch seine Optik gesehen hatte. Wie wenige er berührt hatte. Hier und da, zu diesem oder jenem Zweck, kam es vor, daß einige sich trafen. Die männlichen Verwandten einer Braut begleiteten sie auf ihrer Reise zum Wohnsitz ihres künftigen Mannes. Einzelne Personen trafen sich, um die Produkte ihrer Arbeit auszutauschen. Aber die bevorstehende Versammlung aller funktionsfähigen männlichen Personen an der Gletscherzunge würde die größte Zusammenkunft der ganzen Geschichte sein. Nicht einmal Hundert schien die Einzigartigkeit eines solchen Geschehens erfaßt zu haben.
    Das mochte daran liegen, daß Personen ständig miteinander in Kontakt blieben. Nicht nur praktische Fragen wurden diskutiert. Tatsächlich, nun, da Null darüber nachdachte, nahmen solche Probleme nur den geringsten Teil ihrer Konversation in Anspruch. Die Hauptthemen waren

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