TTB 108: Die Pest kam von den Sternen
zu einer Beule verhelfen.« Er nahm die von Leutnant Haber am Morgen gemachte Aufnahme des Schiffes zur Hand. »Die Polizei hat nach dem Aufschweißen der Platte die zur Luftschleuse führende Leiter entfernt. Der Einstieg befindet sich sieben Meter über dem Boden. Hat jemand einen Vorschlag, wie wir diese Höhe überwinden?«
Ein halbes Dutzend Offiziere befand sich im Raum, Männer von Burkes Stab, die sich die Köpfe über dieses illegale Unternehmen zerbrachen. Sam wußte, daß keiner von ihnen die Entscheidung des Generals, sich gewaltsam Zugang zum Schiff zu verschaffen, anzweifelte.
»Woraus besteht der Rumpf des Schiffes?« fragte ein Pioniercaptain mit ergrautem Haar.
»Aus einer besonders für diesen Zweck entwickelten Titaniumlegierung, die keine Spur Eisen enthält.«
»Dann kommen Magnete also nicht in Frage. Unsere längste Klappleiter mißt fünf Meter ...«
»Dann bringen Sie sie eben auf die erforderliche Länge«, unterbrach Burke ungeduldig. »Wir haben nur noch wenig Zeit. Machen wir also weiter. Wir stehen auf der Leiter und haben die angeschweißte Platte vor uns. Wie erledigen wir dieses Hindernis?«
»Kein Problem, General«, sagte der Pionieroffizier. »Wir nehmen einen der transportablen Schneidbrenner mit, wie wir sie im Einsatz zum Schneiden von Schwermetall benutzen. Die Platte besteht aus gewöhnlichem Stahl, soviel ich weiß. Unser Gerät wird es wie Butter schneiden.«
»Gut. Das Hindernis ist also aus dem Weg geräumt, wir befinden uns in der Luftschleuse. Nun treten Sie in Aktion, Dr. Yasumura.«
»Ich brauche verschiedene Werkzeuge – einen Multitester vor allem. Ich habe bereits mit Ihren Pionieren gesprochen, sie werden mir alles geben, was ich brauche. Es gibt nur eine oder zwei Möglichkeiten, wie Commander Rand den Schließmechanismus außer Betrieb gesetzt haben kann, so daß sich die innere Tür nicht öffnen läßt. Um diese Klippe zu überwinden, brauche ich nur den Kontrollkasten in der Luftschleuse zu überprüfen. Haben wir die Tür hinter uns, so kontrollieren wir das Schiff vom Bug bis zum Heck, bis wir entdecken, was Rand mit seinem Hinweis ›krank im Schiff‹ sagen wollte. Bestimmt werde ich das Logbuch finden, aus dem ich ersehen kann, wie das Schiff sich bei der Landung benahm ...«
»Bezähmen Sie Ihren technischen Enthusiasmus, Yasumura«, sagte der General. »Noch sind wir nicht in dem Schiff. Ich schlage vor, daß Sie sich die notwendige Ausrüstung von den Pionieren besorgen, so daß sie in den Jeep geladen werden kann. Leutnant Haber geht mit Ihnen und beschafft die Antidetektoren. Sergeant Bennet, Sie bringen uns Kaffee und Sandwiches, damit wir uns für unser Unternehmen stärken können. An die Arbeit!«
Die erste Schwierigkeit ergab sich fünfzehn Minuten später.
»Es tut mir leid, Sir«, meldete Haber, »aber wir können die Ausrüstung nicht im Schwebejeep unterbringen.«
»Leutnant, Sie sind ein Idiot. Bringen Sie das Zeug unter; wie Sie es anstellen, ist Ihre Sache.«
»Wir werden also zwei Jeeps nehmen. Dann können wir noch einen weiteren Mann unterbringen, der beim Tragen der Geräte hilft.«
»Dieser Mann werde ich sein«, sagte Sergeant Bennet.
»Einverstanden. Steigen Sie in Ihren Nachtkampfanzug und bringen Sie eine Dose Schwarzen Peter mit.«
*
Natriumdampflampen erhellten die Nacht vor dem Stabsgebäude, ihr bläuliches Licht fiel auf die kastenförmigen Schwebejeeps, deren Motoren dumpf grollten. Eine Unzahl zischender Düsen ließ die Fahrzeuge etwa einen Meter über dem Boden verharren.
»Herunter mit den Kisten!« befahl General Burke. Wie die anderen Stoßtruppenteilnehmer trug auch er den schwarzen Nachtkampfanzug, schwarze Stiefel und eine schwarze Baskenmütze, die tief in die Stirn gezogen war. Gesicht und Hände der Männer waren durch Schwarzen Peter, eine rußähnliche Masse, geschwärzt.
»Motor warm, Tank voll, Radio und Radar überprüft, Sir«, meldete der Fahrer des ersten Schwebejeeps, als er dem zu Boden gebrachten Fahrzeug entstieg. »Höchstgeschwindigkeit trotz der Belastung garantiert.«
»Dann marsch und ab«, nickte der General. »Ich steuere den ersten Jeep. Sam, Sie und Yasumura kommen mit mir. Haber, Sie übernehmen das Kommando des zweiten Wagens mit dem Sergeanten als Sicherung. Bleiben Sie dicht hinter mir und seien Sie darauf vorbereitet, nach Südwesten einzukurven, sobald wir die Docks von Brooklyn sehen. Wir starten hier mit östlichem Kurs, behalten Sie also den Kompaß im
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