Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)
ernst. » Wir werden verhindern, dass Powatt jemals die Tore öffnet. «
Als ob das so einfach wäre. Als ob wir es geschehen lassen könnten, nur weil Sabine es verkündet hatte.
» Wie denn? « , fragte Devon.
» Ich habe noch keinen genauen Plan. Ich brauche mehr Informationen. Aber ich weiß, wo ich diese Informationen herbekomme, und das ist immerhin ein Anfang. « Sabine beobachtete Devon, während sie sprach, aber falls sie gehofft haben sollte, etwas von seiner Miene ablesen zu können, wurde sie enttäuscht. » Ich habe vergangenes Jahr einige Monate unter Nalles’ Regie gearbeitet, bevor Cordelia und ich den Laden eröffnet haben. Bürotätigkeiten, Termine machen. Solche Sachen. « Ihre Mundwinkel zuckten nach oben. » Erzählt Peter bloß nichts davon. Er hat strikte Regeln, was den Kontakt mit Regierungsstellen angeht. Jedenfalls hat Nalles Zugang zu Informationen. Er wird die Details der Powatt-Pläne kennen – wann genau sie öffnen, wann sie die Geräte ins Gebäude schaffen, wann die Kinder eintreffen. Vielleicht sogar, wer diese Kinder sind. «
Die Chancen waren verschwindend gering, das wusste ich, aber ich konnte nicht anders, als die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, ein vertrautes Gesicht könnte in Powatt enden. Was, wenn Eli und Cal unters Messer kamen? Die Ärzte von Nornand hatten bereits so viele medizinische Experimente mit ihnen veranstaltet, wieder und wieder versucht, die weniger erwünschte Seele eines acht Jahre alten Jungen auszulöschen. Wir waren Zeugen der beträchtlichen Nebenwirkungen geworden. Niemand schien deswegen Skrupel zu haben. Nichts würde sie davon abhalten, es mit einer Operation zu versuchen.
» Lankster Square ist einen Block vom Rathaus entfernt, wo Nalles arbeitet. Er wird alles auf seinem Computer haben, und ich weiß, wo sein Büro ist. Ich habe meine alte Zugangskarte mitgehen lassen. Sie wird uns durch die Sicherheitsschleuse bringen. «
» Mit uns meinst du dich und mich « , sagte Devon.
Sabine betrachtete ihn abwägend. » Ich habe gehört, dass du gut mit Computern umgehen kannst. «
Devon nickte. Er runzelte die Stirn, aber Konzentration, nicht Sorge war für die Falte zwischen seinen Brauen verantwortlich.
» Also könntest du seinen Zugang hacken? « , fragte Sabine. » Schnell? «
Devon hatte sich in unsere Schulakten gehackt. So viel wusste ich. Er hatte gesehen, wie spät Addie und ich Frieden gefunden hatten, und das war einer von vielen Hinweisen gewesen, die ihn und Hally davon überzeugt hatten, uns ihr Geheimnis anzuvertrauen.
» Vielleicht « , erwiderte er. » Wahrscheinlich. «
» Würdest du es machen? « , fragte Sabine. Wer sich in ein Regierungsgebäude schlich und sich Zugang zu ihrem Computersystem verschaffte, ging ein unglaublich hohes Risiko ein. In Devons und Ryans Fall war es noch zehnmal schlimmer.
» Warte « , warf Addie ein, bevor Devon Gelegenheit hatte, zu antworten. » Du willst, dass er an einem ganz normalen Arbeitstag einfach dort hineinmarschiert und den Computer von diesem Typen hackt? «
» Genau da kommt die Kundgebung ins Spiel « , sagte Sabine, ohne zu zögern. » Wenn wir es an dem Tag machen, an dem er die Rede hält, werden Nalles und ein Großteil seiner Mitarbeiter am Lankster Square sein. Und wenn wir die Kundgebung ein bisschen aufmischen … genug, um alle von der Stadtverwaltung abzulenken … «
» Indem wir mitten auf dem Platz eine Granate fallen lassen oder so? « Christoph deutete eine ausholende Bewegung an, und Jackson lachte, während er gleichzeitig ein Explosionsgeräusch beisteuerte, das er durch die geschlossenen Zahnreihen hervorstieß.
Sabine warf ihnen einen strafenden Blick zu, unterdrückte ihr Lächeln jedoch nicht völlig. » Eine Ablenkung, die keine Toten und herumfliegenden Körperteile mit einschließt. «
Christoph lehnte sich auf dem Sofa zurück. » Ich würde zu ein paar herumfliegenden Körperteilen nicht Nein sagen. «
» Das meint er nicht ernst « , warf Jackson rasch ein.
» Das meine ich vollkommen ernst « , widersprach Christoph.
Sabine ignorierte beide. » Wir benötigen nur etwas, das niemand ignorieren kann. Etwas, das die Aufmerksamkeit – und die Sicherheitskräfte – auf den Platz lenkt und weg vom Rathaus. Auf der anderen Seite könnte es auch nicht schaden, wenn es etwas wäre, das als Mahnung fungiert. «
» Eine Mahnung woran? « , fragte Addie.
» An die Tausende Opfer, die auf das Konto dieser Institutionen und dieser Heilmethode
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