Two Night Stand
okay, ich bin das schon gewöhnt“, versuchte sie ihn zu beruhigen.
„Darf ich?“, er zupfte an ihrem Shirt und sah sie bittend an.
„Ja, mach’ nur“, Shona wusste zwar nicht, ob das wirklich so eine gute Idee war, aber sie wollte ihm das jetzt nicht verwehren.
Tim schob vorsichtig ihr Shirt nach oben, dann legte er beide Hände auf ihren nackten Bauch. „Hey, ihr beiden, jetzt ist mal gut. Ihr tut eurer Mama weh“, sagte er mit sanfter Stimme. „Und das dürft ihr niemals tun… Das habe ich schon oft genug getan…“
Er beugte sich hinunter und hauchte kleine Küsse auf ihre Haut, jetzt brachte es aber nichts mehr, gegen die Tränen anzukämpfen.
„Tim, bitte…“, Shona rutschte zu ihm hinunter, dann krallte sie sich einfach in seinen Armen fest.
„Ich liebe dich, Shona. Ich liebe dich immer noch…“, flüsterte er leise an ihrem Hals.
„Ich liebe dich doch auch, Tim. Aber ich weiß nicht, ob ich das alles verzeihen kann.“
„Ich werde es dir beweisen, ich werde dir beweisen, dass ich ein guter Vater sein kann, und ein noch besserer Mann für dich“, er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. „Wenn du mich nur lässt…“
„Und… und wenn wir wieder unterschiedlicher Meinung sind, was dann? Ich kann meine Klappe nicht halten, Tim, und ich will es auch gar nicht. Was ist, wenn wir uns streiten? Wirst du es dann wieder beenden?“, sie nahm seine Hände von ihrem Gesicht weg. „Ich möchte es so gerne glauben, ich möchte glauben, dass es gut gehen wird. Aber was ist, wenn nicht? Wir sind bald nicht mehr nur alleine auf der Welt.“
„Ich verstehe deine Zweifel, und bis… bis ich durch diese Türe hier gekommen bin, hatte ich sie auch noch“, er lächelte Shona zu und streichelte zärtlich über ihre Wange. „Aber als ich dich wiedergesehen habe, war wieder alles da. Wir sind einfach füreinander bestimmt, das klingt jetzt total kitschig, ich hätte auch niemals gedacht, dass ich so etwas einmal sage, aber es ist wirklich wahr. Ich bin so viele Kilometer von dir weg gewesen, aber der Abstand hat sich nicht vergrößert. Und jetzt sag mir nicht, dass das nichts zu bedeuten hätte…“
Shona hatte ihm gerührt zugehört, früher hätte sie ihm vorgeworfen herumzuschleimen, vielleicht lag es an den Schwangerschaftshormonen, vielleicht an ihrer permanenten Erschöpfung, vielleicht aber auch bloß daran, dass sie in diesen bekloppten Kerl immer noch so dermaßen verknallt war, aber sie glaubte ihm.
„Das klingt so schön“, nickte sie ihm zu.
„Es wird auch schön, ich verspreche es dir“, er beugte sich zu ihr hinüber und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Wir schaffen das, Shona, ich weiß es“, raunte er ihr zu.
Ein leises Klopfen ließ sie auseinanderschrecken, der Chefarzt trat ein und sah Tim überrascht an.
„Oh, Sie haben Besuch“, sagte er erfreut, in seinem Schlepptau war noch eine Krankenschwester, Shona genoss diese Vorzugsbehandlung, jeder Wunsch wurde ihr von den Augen abgelesen, nur jetzt gerade verfluchte sie die beiden.
„Ja, das ist Timotheus von Hofmannsthal“, stellte Shona ihn vor. „Er ist der Vater.“
„Ah ja, mit Zacharias treffen wir uns ab und an im Club“, der Arzt streckte Tim die Hand hin. „Freut mich.“
„Ganz meinerseits“, Tim stand auf, um ihn zu begrüßen.
„Wie fühlen Sie sich?“, der Arzt musterte sie eingehend, Shona ahnte schon, dass sie total verheult aussah.
„Es geht mir gut, danke“, antwortete sie schnell.
„Und die Babys sind gesund, ja?“, vergewisserte sich Tim.
„Ja, die beiden entwickeln sich absolut altersgemäß und haben auch eine schöne Größe für Zwillinge. Ihre, äh, Lebensgefährtin sollte aber noch ein bisschen aushalten, das ist besser für die Kinder, aber schauen Sie…“, der Chefarzt ließ sich von der Schwester Shonas Akte geben. „Hier sind Ultraschallaufnahmen in 3 D. Ich habe Frau Miller versprochen, sie ihr heute Abend auszuhändigen.“
Tim setzte sich zu Shona aufs Bett, gemeinsam sahen sie sich die Aufnahmen an, er war begeistert, wie plastisch die Babys aufgenommen worden waren.
„Sie sind so süß“, strahlte Shona den Arzt an.
„Aber an der Position hat sich nichts geändert. Ihre Tochter besteht darauf, mit dem Popo voran zu sitzen. Falls sich da nichts mehr tut, müssen wir einen Kaiserschnitt machen.“
„Sie ist genauso stur wie du“, Tim stupste Shona auf die Nasenspitze und sah sie verliebt an. Ihr glückliches Lächeln ließ sein Herz
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