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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Eingang
befand sich an der Seitenwand der Unterführung, die das Haus über der Straße
bildete. Carmino trat unverfroren ein, und sie folgten ihm die Stufen hinauf in
einen nüchternen, engen Empfangsraum, in dem Schneemann neben ihnen sich kaum
noch drehen konnte. Es roch intensiv nach Fisch, und durch eine offenstehende
Tür sah man in einen Speisesaal hinein, wo gerade zu Abend gegessen wurde. Die
Gäste schienen ganz überwiegend Pilger zu sein. James versuchte sich zu
konzentrieren. Sie mussten einchecken … aber er betrachtete die nassen Spuren,
die ihre Schuhe auf den abgewetzten grauen Holzbohlen hinterließen … die
schmutzigen Abdrücke von Schneemanns Pfoten –
    „James!“ Pix stieß ihn in die Seite. „Los, sag was!“
    Er hob endlich den Blick. Sie standen vor einem Pult,
hinter dem eine dunkelhaarige Frau beinahe verschwand. Sie musterte ihn
ungeduldig.
    „Können wir hier übernachten?“, fragte er.
    „Ihr ja. Der Hund bleibt draußen. Siebzig Chaval pro
Bett. Dreißig Chaval pro Mahlzeit. Kein Alkohol, kein Rauchen in den
Schlafsälen. Gibt es Ärger, Schlägereien oder sonstigen Krawall, in den ihr
verwickelt seid, dann fliegt ihr raus, auch mitten in der Nacht, und dann habt ihr
hier Hausverbot. Das gilt auch, wenn ihr nicht Täter oder Anstifter seid! Also,
vier Betten – drei Männer, eine Frau … wie lange wollt ihr bleiben?“
    „Erst mal nur heute … kö-können wir das morgen – äh,
neu entscheiden?“
    „Verlängern nur bis zum Frühstück. Danach gehen eure
Plätze im Zweifelsfall an neue Gäste. Ihr habt Glück, dass überhaupt noch was
frei ist am Vorabend des Pantaguri!“
    „Gut – gut, dann sagen wir – erst mal zwei Nächte,
ja?“
    „Das macht acht Kelvernen zwanzig für die
Übernachtungen. Mahlzeiten?“
    Diese plötzliche Enge und Wärme um ihn herum! Die
vielen Menschen nach dem langen, schweigsamen Marsch, die geschäftstüchtige
Eile der Frau – all das überforderte ihn in diesem Moment. Ihm war schwindelig,
er wollte endlich den Rucksack absetzen.
    „James, hör mal –“
    „Okay, wollen wir hier essen?“
    „James, ich –“
    „Ist doch besser, als wenn wir erst was kaufen
müssen!“, meinte Carmino. „Sag einfach, eine Mahlzeit.“
    „Ich geh jetzt, James. Ich komm nicht mit.“
    „Also dann, wir nehmen eine Mahlzeit, erst mal –
Abendessen, wenn das noch geht –“
    „Für mich nicht“, sagte Firn und wandte sich an die
Frau an der Rezeption. „Auch ein Bett weniger – ich bleibe nicht.“
    „Also drei Betten, zwei Übernachtungen, eine Mahlzeit
– ja, Abendessen kriegt ihr noch, wenn ihr euch jetzt beeilt – das macht –“
    „Hä, Firn? Wieso bleibst du nicht? Wo willst du denn
jetzt noch hin?“, fragte Carmino.
    „Ich geh weiter. Ihr seid hier gut untergebracht. Und
ich geh jetzt.“
    Moment mal, was war das jetzt? Verdammt, er konnte
sich sowieso kaum konzentrieren … wo hatte er bloß den Geldring … und da
quollen auch schon die nächsten Gäste durch die Eingangstür und schoben sie
hier noch enger zusammen –
    „Was soll denn der Scheiß jetzt?“
    „… das macht acht Kelvernen dreißig, und ihr müsst
jetzt in den Speisesaal, wenn ihr noch essen wollt –“
    „Firn! Warum willst du noch weg? Es ist dunkel
draußen, und hier gibt’s Abendessen!“, rief Carmino.
    „Ich geh rüber nach Skilwing, auf der anderen Seite
der Stadt.“
    „Aber –“
    „Jetzt regt euch nicht auf, wir sind da, wo ihr
hinwolltet, richtig? Ihr macht euren Kram, und ich mach meinen.“
    Sie starrten ihn alle drei an. Klar, er hatte Recht.
Nur hatte damit keiner gerechnet.
    „Also, macht’s gut. Viel Erfolg bei der – ähm, Suche.“
    Es war unfassbar. Er grinste in die Runde – und dann
drehte er sich um und drängte sich zwischen den Neuankömmlingen hindurch.
    „ Firn !“, brüllte Carmino. „Warte! Du kannst uns
doch nicht einfach alleinlassen!“
    „Ihr seid nicht allein! Ihr seid zu dritt!“, rief er zurück,
und dann war er draußen.
    „Ich glaub’s nicht! Der kann doch nicht – Scheiße, was
ist das für ein Arsch! Juniper hat Recht! Lässt uns einfach stehen! Nach
allem!“
    „Hier müsst ihr jetzt Platz machen! Wenn ihr noch
Fischsuppe wollt, dann geht jetzt in den Speisesaal!“, wiederholte die Frau
streng. „Aber vorher bekomme ich acht Kelvernen dreißig.“
    „Das ist doch … Pix, hier, bezahl du! Ich muss – ich
bin gleich wieder da!“
    James warf den Rucksack von den Schultern und
quetschte sich

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